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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0010
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AMT MOSBACH. — ASBACH. AUERBACH. 5

Unter den übrigen Grabsteinen fallen zwei reichere im Empirestil auf.
[Aussen an der Giebelseite waren vor der Erneuerung schwache Reste eines riesigen
Christophorus-Bildes, angeblich mittelalterlichen Ursprunges, zu sehen. (H.)\

ASBACH

Schreibweisen: Asbach und Aspach 1468, 1496 etc. (von Asp = die Esche).

Geschichtliches: Im Jahre 1100 begabte Bischof Johannes von Speyer das Geschichtliches,
von ihm gestiftete Kloster Sinsheim mit seinem Eigenthum zu Asbach. Burg und Vogtei
gehörten den Herren von Helm Stadt, die sie in Folge einer Fehde an Kurfürst
Friedrich den Siegreichen abtreten mussten. Derselbe belehnte 1470 die Söhne
der Klara Dettin damit. 1476 wurde Ludwig von Scharfe neck, nachheriger Graf
von Löwenstein, damit belehnt. Nach Einziehung dieses Lehens i. J. 1525 erhielt es
Wilhelm von Habern als Mannlehen; bereits 1560 wurde es aber zur Hofkammer
eingezogen. Bis 1803 kurpfälzisch. (Br.)

Von der etwas abwärts vom Orte gelegenen ehemaligen Burg kaum mehr Spuren Ehemalige Burg
vorhanden.

Die evang. Pfarrkirche ist ein einfacher, schmuckloser Barockbau. Pfarrkirche

Von der älteren, dem h. Sylvester und h. Cornelius geweihten Kirche ist nur noch
der Thurm erhalten, anscheinend aus spätgothischer Zeit stammend.

Aus dieser älteren Kirche stammt auch die schöne Steinkanzel (w. S.), deren Kanzel
spätgothische Formen stellenweise bereits antikische Beimengungen aufweisen. Am
oberen Rande die Jahreszahl 1563 mit einer Rosette darunter, und in der Mitte das
von Habern'sche Wappen (2 Beile) mit den Initialen Wo V H (Wolf von Habern) und
das Rabenstein'sche Wappen (Rabe auf Dreiberg) mit den Initialen ARVHGVR (Anna
Regina von Habern, geborene von Rabenstein).

AUERBACH

Schreibweisen: Urbach ad a. 798 und 835; Hurbach 830; Urbach 1446; Aur-
bach 1504.

Geschichtliches: Bereits in der Lorscher Chronik z. J. 798 eine »Urbacher marca« Geschichtliches
erwähnt. Konrad von Hohenriet verkaufte 1382 seinen Antheil am Ort an Kunz
Münch von Rosenberg. Eigener Adel, dessen Besitz nach des um die Mitte des
XVII. Jhs. lebenden Georg Christophs Tod an verschiedene Häuser kam und 1768
von Kurpfalz angekauft wurde. Das Vogteirecht besassen die Burg Lorbach und der
Deutsche Ritterorden. 1299 wurde die Pfarrgerechtigkeit vom Bischof von
Würzburg dem Kloster Amorbach übertragen, das hälftig mit dem Kloster Billig-
heim den grossen Zehnt und Höfe besass. Dieselben fielen 1803 an Leiningen.
Seit 1806 badisch. (Br. u. Kr.)

An der Strasse nach Ober-Schefflenz alemannische oder fränkische Reihengräber, Altertümer
um 1850 entdeckt. Einige Fundstücke von dort: zweischneidiges Eisenschwert, verzierte
Riemenzungen, eine goldene kreisrunde Fibula mit Filigranverzierung und grünen Steinen
in der Grossh. Staatssammlung in Karlsruhe. (W.)
 
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