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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0142
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KREIS FREIBURG.

1466 kam der 'Dinghof im Glotterthal und der Hof zur Mure' durch Kauf an das
Chorherrenstift zu Waldkirch (um 680 fL), das letzteren wenige Jahre später an den
Freiburger Bürger Albrecht Brun weiter verkaufte. Darnach war das Deutschordenshaus
Besitzer des Gutes, darin der Markgraf Jacob III. von Baden und 1593 in Folge Kaufs
der markgräfliche Stutenmeister Waker. 1623 gehörte der Hof der Frau Elisabetha
Stozin und wurde durch Markgraf Friedrich V von Baden von aller 'Beet, Steuer-
Schätzung, Ausbeet, Abzugsgeld und allen Herrn und Bürgerfrohnden' befreit, sowie auch
in Bezug auf die Gerichtsbarkeit unabhängiger gemacht.

Nach mannigfacher Vererbung an verschiedene Familien kam das Hofgut 1739 an
die Familie Sonntag, in deren Besitz es sich heute noch befindet.

Von der Kapelle (vergl." Schau ins Land IV 34), einem schlichten Putzbau mit
Hausteinecken und Architekturtheilen, in rothem und gelbem Sandstein, stehen nur noch
die Umfassungsmauern (s. Fig. 45). Alle Fenster- und Thürgewände sind ausgebrochen,
allein das spitzbogige, mit zwei Schrägen und tiefer Kehle profilirte Hauptportal hat sich
in der westlichen Giebelmauer erhalten. Es zeigt am Schlussstein die Jahreszahl \^S>X
eingehauen, offenbar das Datum eines Um- oder Neubaues.

Ueber die Ausdehnung des ehemaligen Chors lässt sich mit Bestimmtheit nichts
mehr angeben: erkennen kann man dagegen deutlich die Anlage der Sakristei an der
Nordseite der Kapelle, an welcher Stelle sich zwei Anfänger des ehemaligen Gewölbes,
die Anschlüsse des Sakristeidaches an die Chormauer und Reste eines Thürgewändes
nach dem Chor zu erhalten haben.

Auf der Thalseite an dem steilen Abhang des Hügels war eine Terrasse vorgelegt,
vielleicht theilweise von einer Holzkonstruktion überdeckt, worauf Balkenlöcher im
Mauerwerk hinzudeuten scheinen.

Im Innern der Kapelle, in der sich auch noch die einfachen Steinsockel der ehe-
maligen hölzernen Emporenstützen erhalten haben, liegt unter Buschwerk verborgen eine
. rothe Sandsteinplatte {1,16 m bis 2,20 m) stark verwittert und abgelaufen, auf der in
Relief die stehende Figur des h. Severinus im Abtsornate dargestellt ist. Ueber dem mit
der Mitra bedeckten Haupte des Heiligen halten zwei schwebende Engel eine dreizackige
Krone und links davon ist in Umriss ein Unterschenkel mit Fuss eingeritzt, eine eigen-
artige und seltene Darstellung, die aber, wie das Datum 1771 und darüber die dort
auch modernen Buchstaben D H verrathen, erst nachträglich, im 18. Jh., beigefügt
wurden. Neben dieser Platte auf der Flur ein viereckiger Stein mit Aushöhlung,
vielleicht ein ehemaliger Weihwasserstein?

Der Hof selbst ist ein moderner Bau. Daneben sind Reste alter Umfassungs-
mauern noch erhalten, die aber kein weiteres Interesse mehr bieten. (B.)

EICHSTETTEN

Schreibweisen: Eistat 1250; Cop. 1341; 1382; villa seu castrum 1341; das

burgstal ze Eystat 1356; das dorf ze Eystat 1381; Achstat 1344.

Kirche Kirche, gegründet 1052: ego Hesso anno 1052 ... hanc domum in honore sancte

Marie et sancti Petri et omnium sanctorum dedicavi... postea vero defuncto fratre meo

Lamberto edificavi capellulam in honore sancti Nicolai ... et a Beringero Basiliensi
 
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