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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0262
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l62 KREIS OFFENBURG.

Jörgen des alten teyl, Rudolffs teyl; Wilhelms huß«; also, wie es scheint,
fünf Sitze. Derselbe Ludwig verzeichnet: »Item ich han geben fi vn ß J> umb funfFzig
Tylen zu der brücken«, also zu einer Holzbrücke, wie auch aus anderen Angaben
hervorgeht. »Item ich han geben xxxvij ß -& dem Wernher Im Geyßpach von dem
gründe In den hindern zwingolff zu ziehen, der do lag vor Rudolffs
und Wilhelms husern«. »Item ich han geben der Gerdruten ein dag v -$> moß
zu brechen zu dem graben«. Ähnlich muß ein Knecht Wilhelm tun und dem
»Frießen« auch helfen arbeiten in dem Graben. Wir hören von einer »Kamertur zu
hencken uff der stuben«, von zahlreichen Arbeiten an der Brücke, von »des geppfers
huselin« im Zwinger, von Stolljeckelins Stube (der Wirt, der die Verpflegung der
Arbeiter besorgte), von Ausgaben für den Zimmermann, »der unß den burnen uff
wal ruß legen solle«, »uff den brunnen, also er in unß hin In füren
solle« (es handelt sich also wohl um das Holzwerk an dem Brunnen); von den »zune
In dem felßen under des großen Jergen huß«, wozu ein Knecht »stecken
und gertden« beibringt; »von dem dolen, der dz wasser von dem kenner
In den burggraben treyt und von dem durlin In dem zwynel bey
Wilhelms turnes eck«, also von einer Entwässerungsanlage und von einer Tür in
den Zwinger; von Arbeiten an dem »bollwerck«; von dem »brunnen In graben zu
legen« und von »kachelen die zu dem brunnen ouch gebrucht sint«, also wohl einer
Ziegelummauerung usw.; vom »hynder dorlin« und einem »kramen Isen an den stocke«;
von neuen Ausgaben für den Zimmermann, »als er dz holz feit zwen dag« und die
»steg über den graben by des Kalwen vihe huß« und zu der »brüst gewer
uff den graben« und »von dryen thüren«; von Holz, das beigeführt wird zu
dem »bolwecke« (sie!), von dem »bollwerck zu machen zwuschen dz Jergen
huß und Klimans huß«; von einem Maurer für »die muren zu belegen, do
die diellen waren für den Regen«, was nicht ohne weiteres mit Ebhardt auf
Holzbrustwehren vor den steinernen Zimmern gedeutet werden darf; von einer »leyter,
dz man uff den mantel got«; von den »swarten, die dath ich (Ludwig) auf die
falbrucken« usw. Am ir. Februar 1441 belehnt Graf Hans von Eberstein Wilhelm,
also wohl den Sohn des unterdes gestorbenen Matheus, mit einem Viertel von der Burg,
und in demselben Jahre am 15. Mai verkauft der obengenannte Adam Kalwe von Seh.
mit Willen des Lehnsherrn an die Gebrüder Bechtold, Konrad und Ludwig von Seh.
Haus und Hofstätte in der Burg: »stoßet hinten an minen türm, einsit
an den mantel, andersite an den alten keller unter der kapelle«,
auf Wiederlösung um 100 fl. Am 26. November aber erklären Bechtold und Konrad
von Seh., daß die 100 fl., mit welchen Adam Kalwe von Seh. ein Haus in der Burg
erkauft habe, von ihrem Bruder Ludwig allein hergegeben worden seien. 1447 beschwört
Reinhard von Seh. für seinen Anteil an der Seh. (von seinem Vater Rudolf) den Burg-
frieden. 1450 am 22. November ward Schauenburg von den Herren von Lichtenberg
und dem eigenen Lehnsherrn von Eberstein angeblich genommen und zwar »durch
verrätherey einer kuchenmagd, die da Wortzeichen gab, das man in der portstuben
zu abent zehrt«.1) Und sie »gewonnent auch onseglich gut daruf, wan er viel ge-
meiner het, der etlich doben gesessen warent«.2) Graf Johann von Eberstein verkauft

*) Ruppert a. a. O. S. 179. — Mone, Quellens. II, S. 140.
") Ebenda.
 
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