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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0111
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104

PACHTEN. ST. WENDEL

ähalich wie in den Behältnissen von Limburg und S.Mathias Reliquien. Kleine Thüren, aufweichen
in deutscher Kupferemaille in blauen weissumrandeten Feldern, vergoldete, gravirte und in den
Gravuren ncht eingeriebene Figuren angebracht sind, und zwar zwischen den Kreuzarmen zwei
knieende', wie auf der Mathiastafel Rauchfässer schwingende Engel, darüber die Halbfiguren der
Sonne als emporschauender Jüngling mit einem Flammenbündel und des Mondes als eine sich
verhüllende, die Sichel in verdeckter Hand tragende Frau, S. Maria, S. Johannes der Täufer,
S* Agatha, S. Dyonysus epc. und die 12 Apostel, verschliessen die kleinen Behälter. —
Hoch getriebene Gestalten des Scs. Petr. apls u. Scs Lutwin von vergoldetem Kupfer füllen
die innern Flügel. Umrandet werden letztere sammt der Mitteltafel nach Innen von einer mit bunten
Glasflüssen versetzten, aus dem bisherigen Filigran weiter entwickelten blumenartigen Zier-
leiste, nach Aussen von einem ciselirten Blattornamente, wie es ähnlich an dem Andreasreli-
quiar (Taf. LVII.l) und an der Mathiaslafel vorkommt. Die gravirte Bekleidung der Rahmendick.e
(lb) deutet schon auf gothische Ornamentation. Die Arbeit ist derb und charakteristisch,
indessen später und weniger sorgfältig als diejenige der Mathiastafel.

PACHTEN.

Pfarrdorf im Kreise Sarlouis.

2.

Thürsturz aus rothem Sandstein der im Kirchthurme befindlichen inneren Thüre mit der
Reliefdarstellung eines Mannes, der sich durch Vorhalten von Kreuz und Evangelienbuch
gegen einen Centauren und einen Drachen, welcher letztere, wie der noch im Rachen ersichtliche
Kopfbezeigt, so eben einen andern Menschen verschlang, zu schützen sucht. Man würde an und

' rohe symbolische Darstellung des Kampfes des Christenthums
in frühromanische Zeit setzen, ersieht aber aus der nachweis-
i. Jahrhundert, dass hier entweder der Fall eines bewussten
lauer älterer Anschauungen vorliegt.1

ST. WENDEL,

efindliche kleine Stadt, welche Namen und Entstehung auf den
im dessen Grab sich seit dem 8. Jahrhundert eine Ortschaft
ledeutung im 14. Jahrhundert Balduin v. Trier für sein Erz-

3.

ungefähr 9' hohe, gothische Steinkanzel aus dem 15. Jahrh.

ich. II p. 100; Reichensperger Schriften p. 83. Anmerk.

"Vereins f. Erforschung und Sammlung v. Alterthümern in dem Kr
eiler. 1838.

srStadtund des Amtes St.Wendel. 1865. Hontheim, Prodrom. I. 370 u. s. w.
 
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