ktsrdenbcck
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Kloster (Riedel XXI468; UB Arnim 1120). An der Reformationszeit an die v. Arnim-Boitzenburg. — Tochter-
kirche von Thomsdorf.
Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 141, 401, 405, 408. — UB Arnim I 449. — Fidicin IV iz6f. — Die
Kirchenglocke zu Hardenbeck (Mitt. d. Uckcrm. Mus.- und Gesch.-Vereins, I. Bd., 1901 S. z6f.). — Rud. Schmidt,
Von Warthe nach Parmen (Kreiskalender 19Z1 S. i7ff.).
Kircsse
Patron: Graf v. Arnim-Boitzenburg. Kirchenbücher (seit 1751) und Pfarrakten in Thomsdorf.
Schrifttum: Bergau S. 404.
Lage: In der Dorfmitte an der Straße Lychen-Boitzenburg.
86 Baugefüge: Viereckiger Feldsteinbau deS ig. Jh. mit Satteldach und eingezogencm Westturm von 1761
(Urkunden im Turmknopf), in dieser Zeit wohl größere Wiederherstellung.
227 Äußeres: Der Turm aus Backstein, der Oberteil aus Holz, mit offener, von Kugel und Wetterfahne be-
krönter Laterne, in der Fahne die Jahreszahl 1761. Der verputzte Unterbau des Turmes an den Ecken durch
Lisenen gegliedert, mit korbbogiger Westtür, darüber zwei Fenster, auf der Süd- und Nordseite Fensterblenden.
Das Schiff hat im wesentlichen noch die mittelalterlichen Fenster, nur die Sohlbänke der drei Ostfenster lagen
ehemals tiefer. An der Südmauer zwei mittelalterliche Türen, die eine vermauert, die andere mit Fachwerk-
vorbau versehen. Um die Ost-, Süd- und Nordseite führt der alte abgeschrägte Sockel, nur am Ostende der
Nordwand setzt er ein Stück aus, vielleicht wegen eines ehemaligen Sakristcianbaues. Der barocke Putz ist
großenteils abgefallen, man sieht die mittelalterlichen Putzfugen, die durch cingeritzte Linien horizontal und
vertikal ausgerichtet waren. Die Fenster waren durch einen von Doppellinien umgebenen Putzstreifen ein-
gefaßt. An der Westecke der Nordwand in etwa 4 m Höhe ein Stein mit eingemeißeltem Schachbrettmuster.
Außerdem scheint die Mauer durch heute zugesetzte Blenden gegliedert gewesen zu sein, die höher lagen als
die Fenster. Im östlichen Giebeldreieck ein Rundfenster, darum eine Gruppe von drei hohen Blenden, die
oben unvermittelt durch die Giebelschrägen abgeschnitten werden. Der einstige Giebel war wohl steiler. Das
Hauptgesims aus abgetreppten Ziegelschichten. Das eingemeißelte Kreuz neben der Südvorhalle ist eine
Marke für die Vermessung von 1845.
Inneres: Vom Turm führt eine flachbogige Tür in das Schiff, dessen verputzte Wände die weiß getünchte
flache Balkendecke tragen.
4Z5 Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl. Jedes dritte Gespärre ein Binder (wie Abb. Pinnow, jedoch
ohne Hahnenbalken, mit Unterschieden in der Längsversteifung).
2Z1 Einbauten: Altartisch mit gedrehten Säulen und Löwenklauen, dahinter die Kanzel mit bauchigem Korb,
umschlossen von je zwei korinthischen Säulen, am Schalldeckel das Wappen Arnim-Schliben. Bekrönung
durch Gottesauge mit Strahlenkranz. Laut Inschrift von 1790, unter den Kirchenvorstehern L. F. Sprung
und C. F. Mohr geschaffen, erneuert 189z. Emporen, Gestühl und die Südtür aus dem 18. Jh.
Ausstattung: a. Taufschale, Messing, z6 cm Dm., datiert 17Z0, mit den Buchstaben M. R. B.
b>. Kelch, Zinn, 15,8 cm hoch, mit rundem Fuß und kegelförmiger Kuppa. Mit dem Namen „M. I. L. Ledere
Pastor zu Harnbeck 1709". (Stempel: Feinzinn, mit Prenzlauer Adler innerhalb einer Krone und die Buch-
staben T. K. s?j.)
c. Kelch, Zinn, 22 cm hoch, mit ausgebogtem Fuß und tulpenförmiger Kuppa. (Stempel: Sheffield.)
ck. Patene, Zinn, 14 cm Dm., gestiftet von C. F. Mohr 1772. (Feinzinnstempel: Mit den Buchstaben C. F.)
e. Zwei Altarleuchter, Zinn, der eine 40 cm hoch, von Johan Fleck 1711 (Stempel des Tobias Kannegießer
Prenzlau), der andere Z7,; cm hoch, von Elias Hartwig i7Zg gestiftet. (Stempel: Springendes Reh, die
Buchstaben M. R. und Prenzlauer Stadtzeichen.)
k. Zwei Kronleuchter, Holz, 80 cm hoch, zwei Reihen Arme, unten zwölf, oben sechs, erneuert 19Z4.
2Zv Z. Glocke, 100 cm Dm., am Hals in gotischen Minuskeln zwischen Linien: „0 rex glorie christe veni pace
aquam (?) apta", sowie ein Gießerzeichen in Art einer Hausmarke.
V^osinkÄuler
aus dem 18. und der ersten Hälfte des 19. Jh. in Fachwerk haben sich noch erhalten.
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Kloster (Riedel XXI468; UB Arnim 1120). An der Reformationszeit an die v. Arnim-Boitzenburg. — Tochter-
kirche von Thomsdorf.
Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 141, 401, 405, 408. — UB Arnim I 449. — Fidicin IV iz6f. — Die
Kirchenglocke zu Hardenbeck (Mitt. d. Uckcrm. Mus.- und Gesch.-Vereins, I. Bd., 1901 S. z6f.). — Rud. Schmidt,
Von Warthe nach Parmen (Kreiskalender 19Z1 S. i7ff.).
Kircsse
Patron: Graf v. Arnim-Boitzenburg. Kirchenbücher (seit 1751) und Pfarrakten in Thomsdorf.
Schrifttum: Bergau S. 404.
Lage: In der Dorfmitte an der Straße Lychen-Boitzenburg.
86 Baugefüge: Viereckiger Feldsteinbau deS ig. Jh. mit Satteldach und eingezogencm Westturm von 1761
(Urkunden im Turmknopf), in dieser Zeit wohl größere Wiederherstellung.
227 Äußeres: Der Turm aus Backstein, der Oberteil aus Holz, mit offener, von Kugel und Wetterfahne be-
krönter Laterne, in der Fahne die Jahreszahl 1761. Der verputzte Unterbau des Turmes an den Ecken durch
Lisenen gegliedert, mit korbbogiger Westtür, darüber zwei Fenster, auf der Süd- und Nordseite Fensterblenden.
Das Schiff hat im wesentlichen noch die mittelalterlichen Fenster, nur die Sohlbänke der drei Ostfenster lagen
ehemals tiefer. An der Südmauer zwei mittelalterliche Türen, die eine vermauert, die andere mit Fachwerk-
vorbau versehen. Um die Ost-, Süd- und Nordseite führt der alte abgeschrägte Sockel, nur am Ostende der
Nordwand setzt er ein Stück aus, vielleicht wegen eines ehemaligen Sakristcianbaues. Der barocke Putz ist
großenteils abgefallen, man sieht die mittelalterlichen Putzfugen, die durch cingeritzte Linien horizontal und
vertikal ausgerichtet waren. Die Fenster waren durch einen von Doppellinien umgebenen Putzstreifen ein-
gefaßt. An der Westecke der Nordwand in etwa 4 m Höhe ein Stein mit eingemeißeltem Schachbrettmuster.
Außerdem scheint die Mauer durch heute zugesetzte Blenden gegliedert gewesen zu sein, die höher lagen als
die Fenster. Im östlichen Giebeldreieck ein Rundfenster, darum eine Gruppe von drei hohen Blenden, die
oben unvermittelt durch die Giebelschrägen abgeschnitten werden. Der einstige Giebel war wohl steiler. Das
Hauptgesims aus abgetreppten Ziegelschichten. Das eingemeißelte Kreuz neben der Südvorhalle ist eine
Marke für die Vermessung von 1845.
Inneres: Vom Turm führt eine flachbogige Tür in das Schiff, dessen verputzte Wände die weiß getünchte
flache Balkendecke tragen.
4Z5 Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl. Jedes dritte Gespärre ein Binder (wie Abb. Pinnow, jedoch
ohne Hahnenbalken, mit Unterschieden in der Längsversteifung).
2Z1 Einbauten: Altartisch mit gedrehten Säulen und Löwenklauen, dahinter die Kanzel mit bauchigem Korb,
umschlossen von je zwei korinthischen Säulen, am Schalldeckel das Wappen Arnim-Schliben. Bekrönung
durch Gottesauge mit Strahlenkranz. Laut Inschrift von 1790, unter den Kirchenvorstehern L. F. Sprung
und C. F. Mohr geschaffen, erneuert 189z. Emporen, Gestühl und die Südtür aus dem 18. Jh.
Ausstattung: a. Taufschale, Messing, z6 cm Dm., datiert 17Z0, mit den Buchstaben M. R. B.
b>. Kelch, Zinn, 15,8 cm hoch, mit rundem Fuß und kegelförmiger Kuppa. Mit dem Namen „M. I. L. Ledere
Pastor zu Harnbeck 1709". (Stempel: Feinzinn, mit Prenzlauer Adler innerhalb einer Krone und die Buch-
staben T. K. s?j.)
c. Kelch, Zinn, 22 cm hoch, mit ausgebogtem Fuß und tulpenförmiger Kuppa. (Stempel: Sheffield.)
ck. Patene, Zinn, 14 cm Dm., gestiftet von C. F. Mohr 1772. (Feinzinnstempel: Mit den Buchstaben C. F.)
e. Zwei Altarleuchter, Zinn, der eine 40 cm hoch, von Johan Fleck 1711 (Stempel des Tobias Kannegießer
Prenzlau), der andere Z7,; cm hoch, von Elias Hartwig i7Zg gestiftet. (Stempel: Springendes Reh, die
Buchstaben M. R. und Prenzlauer Stadtzeichen.)
k. Zwei Kronleuchter, Holz, 80 cm hoch, zwei Reihen Arme, unten zwölf, oben sechs, erneuert 19Z4.
2Zv Z. Glocke, 100 cm Dm., am Hals in gotischen Minuskeln zwischen Linien: „0 rex glorie christe veni pace
aquam (?) apta", sowie ein Gießerzeichen in Art einer Hausmarke.
V^osinkÄuler
aus dem 18. und der ersten Hälfte des 19. Jh. in Fachwerk haben sich noch erhalten.