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9innow, kotzlow

1Z1

c. Glocke, 57 cm Dm., Inschrift: „Henning von Arnim auf Schonermarck erbseffen und Matthias von
Holzendorf Jochim von Holzendorf Anno 1609 M. Rudolf Klasen".
ä. Epitaph, Holz, etwa 287 cm breit. Mächtiger architektonischer Aufbau mit gewundenen Säulen, im Z05
Hauptgeschoß Gemälde mit den vor dem Kruzifix knienden Stifterinnen. Als Seitenwangen zwei groß-
zügig stilisierte Adlerreliefs. Unter dem Hauptgeschoß eine Kartusche mit zum großen Teil unleserlicher
Inschrift (zu erkennen: „...Novembris Ao. 1654 wieder verhcirathet.... 1671 Fru umb z Uhr be..."). Die
Bekrönung ein aufgcbrochener Giebel mit drei wappenhaltenden Figuren. Die Verzierungen knorpelig.
Die Fassung hat sehr gelitten, nur noch Farbspuren sind zu sehen.
e. Totenschild, oval, mit dem Arnim'schen Wappen, reich umrahmt mit Wappenemblemen.

26 km nordöstlich von Templin.
1259 als „oppidum Pozlowe" (Riedels XIII Z14), 1287 als „civitaö Pozlaw" bezeichnet (ebda.XXI 449; Krabbo-
Winter Nr. 1454), der die Markgrafen Otto IV. und Konrad nach nicht mehr zu wiederholender Vermessung der Feld-
mark Steuerfreiheit wie bisher zusicherten. IZ05 erhielt Bertram v. Beentz die Marktgerechtigkeit dort von den
Markgrafen Otto IV. und Woldemar für eine unbezahlte Forderung (Riedel iL XXI 452; Krabbo-Winter Nr. 1970).
Ausdruck dafür wie für die besondere gerichtliche Stellung des stadtähnlichen Ortes scheint der hölzerne Roland
gewesen zu sein, der, oft erneuert, noch heute auf dem marktartigen Platz von P. steht. 1567 gehörte „dat stedeken
to Potzelowe" wenigstens teilweise dem Kloster Seehausen (Riedels XIII492). 1575 zahlte das „opidum Potzelow"
74 Hufen. Die Abgaben erhoben bzw. Besitz hatten dort außer den Nonnen von Seehausen u. a. die adeligen
Familien „Luscow" und „Strele" (Landbuch S. 161). 1584 erwarb das Kloster weitere Einkünfte (Riedel iL XIII
49z). An der Reformationszeit zum Amt Seehausen. 1592 wird P. als „offener Flecken" bezeichnet (Riedel
2L XIII 518), in dem der Kurfürst weitgehende Rechte hatte (Gericht, Patronat u. a.). 1589 verlieh er seinem
„Stabilem" P. einen neuen Jahrmarkt am Katharinentag (25. November), nachdem zwei ältere eingegangen waren
(Riedel tl. XXI 519). Nach Auflösung des Amtes Seehausen 1664 zum Amt Gramzow. — Mutterkirche (Tochter-
kirche Strehlow).
Schrifttum: de la Pierre S. 285ff. — Berghaus II zi8—520. — Fidicin IV 159s. — P.(Kreiskalender 19Z2
S. 25.) — Kunstdenkmäler der Prov. Brdbg. III z (Kreis Angermünde) S. zz6ff. — Schulze, Statistik, 2z. —
Sorge S. 52.
Kircsse
Patron: Regierung. Kirchenbücher (seit 1760) und Pfarrakten im Pfarramt.
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß (GStA. Rep. 92 VE ra).
Lage: Mitten im Dorf, vom Friedhof umgeben.
Baugefüge: Putzbau mit etwas vortretendem Westturm, kleiner Südvorhalle und Satteldach. Im Kern 124
ein mittelalterlicher Feldsteinbau, die Vorhalle von 1719, 1721 Umgestaltung des Innern, 1760 großer
Brand, der Neuaufbau nach der Jahreszahl in der Wetterfahne wohl 1772 beendet. 1880 das Innere er-
neuert.
Äußeres: Der Turm erhebt sich über der Westwand, springt in seinen Obergeschossen etwas zurück und ist
bekrönt von einer stumpfen Pyramide. Seine Gliederung erhält er in den oberen Teilen durch Pilaster.
Die Westtür mit geradem Sturz, über ihr ein rundes Fenster. Im Westen, Osten und Süden ein verputzter
Sockel und etwa 50 cm unter dem Traufgesims ein vortretender, mehrfach profilierter Putzstreifen. Spuren
eines nördlichen Anbaues. Die rundbogigen Fenster mit angeputzten Rahmen, unter ihnen Putzspiegel. An
der Nordseite eine vermauerte Tür mit giebelartigcm Sturz. Der heutige Hauptemgang im Süden mit
kleiner Vorhalle, die ein Satteldach trägt. Ihre Ecken aus gequaderten Putzpilastern. Die Simse von
Kirche und Vorhalle aus Ziegeln und durch Putz profiliert.
Inneres: Zwischen Turmunterbau und Schiff eine Wand mit großer, sich nach dem Turm zu öffnender
Spitzbogennische und einer kleinen spitzbogigen Tür darin. Ebensolche, aber schmalere und höhere Nischen
in der Süd- und Nordmaucr des Turmes. Der eigentliche Kirchenraum mit bemalten Wänden und ver-
schalter Decke. Um 1880. Die Eingangsvorhalle mit verputzter flacher Decke, die spitzbogige Tür nach der
Kirche zu ist die einzige erhaltene mittelalterliche Maueröffnung.
 
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