1Z0
Pinnow
kll^^OXV
Gutsdorf 20 km nordöstlich von Templin.
1284 verkauften die Ritter von „Bentz" das Dorf
„Pinnow" mit 41 Hufen und zwei Seen an das
Kloster Chorin (Riedel iL XIII 22z). 1)75 hatte
„Pynnow" 40 Hufen und gehörte größtenteils den
Brüdern v. Sydow (Landbuch S. 161), war im
15. LH. wüst und gehörte in dieser Zeit zu zwei
Dritteln den v. Holtzendorff(i594), zu einem Drit-
tel den v. Arnim (1544), die ihre Anteile 1852
bzw. 186z veräußerten. — Ursprünglich Mutter-
kirche, bereits 1741 Tochterkirche von Fergitz.
Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 408. —
UB Arnim I 449. — Fidicin IV 156 f. — Sorge
S. 52, 61. — Rud. Schmidt, Z2Z Siedlungen
usw., S. Z7.
Kricke
Patron: Gut Pinnow. Kirchenbücher (seit 1689)
zur Zeit in Flieth, Pfarrakten in Fergitz.
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß (GStA. Rep.
92 VE 7). — Denkmalpflegebericht 1904.
.
!!
m
JO
im
12z. Pinnow. Kirche. Grundriß
Lage: Auf dem Friedhof, nördlich der Straße Buchholz-Potzlow.
12z Baugefüge: Feldsteinbau des 1Z./14. Jh. mit Satteldach und Westturm. Nach Bekmann erhielt die
Kirche 17Z2 „Turm, Balken, Sparren, Dach und Boden".
Äußeres: Der achtseitige Turmoberbau aus Fachwerk erhebt sich aus dem Satteldach über der Westwand
und ist mit einer Haube gekrönt. Auf der Wetterfahne: „F. v. H. F. v. A.17Z2". Das mittelalterliche
Westportal vermauert, das heutige Portal im Süden aus dem 18. Jh., korbbogig, darüber im Putz ein
g2, gz Dreieck, vielleicht die Spuren einer ehemaligen Verdachung. Seitlich davon in Augenhöhe je ein Feldstein
mit eingemeißeltem schreitenden Löwen bzw. einer Lilie. Die spitzbogigen Ostfenster mittelalterlich, ihre
äußere Leibung und der Anschlag aus abgeschrägten Ziegeln in Klosterformat. Im östlichen Giebeldreieck
eine teilweise vermauerte runde Öffnung mit abgeschrägtem Backsteinprofil. Die Südfenster im 18. Jh.
eingebrochen, dabei wohl auch die Nordfenster etwas verändert. Das Traufgesims eine profilierte Holz-
leiste. Das mittelalterliche westliche Fenster der Südwand vermauert. An der Nordseite die Mauerreste
eines Anbaues, der nach der Maucrtechnik aus dem 17./18. Jh. zu stammen scheint.
Inneres: Das Untergeschoß des Turmes ist durch eine Bretterwand vom Kirchenraum abgetrennt. Dieser
hat verputzte und getünchte Wände sowie flache Balkendecke. In einem der Fußbodenziegel eingeritzt: „Dier-
bach Ao. i8z8", ein Kreuz und rechts und links davon die Buchstaben F. G. In der Ostwand und am Ost-
ende der Südwand kleine Nischen.
4Z5 Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und Hahnenbalken.
Einbauten: Kanzelaltar, Mitte des 18. Jh., mit den Wappen der Holtzendorff und Arnim, seitlich
von Pilastern eingefaßt und bekrönt durch Gottesauge, in Fassung des 19. Jh. Gestühl um 1600, die
Rücklehne der Patronatsbank mit Arkadengliederung. In einer der vorderen Südbänke von Laienhand
eingeschnitten das Holtzendorff'sche Wappen und die Jahreszahlen 160z und 1604. Aus der gleichen Zeit
ein einzelner Kirchenstuhl, der laut Inschrift für die Kirche in Pinnow gefertigt wurde.
Ausstattung: a. Taufschüssel, Zinn, g4,§ cm Dm., laut Inschrift gestiftet von Michel Schulz 1708. (Stem-
pel: Prenzlauer Adler und Kanne mit den Buchstaben T. K.)
d. Zwei Leuchter, Zinn, 49,5 cm hoch, mit gedrehtem Schaft. Laut Inschrift 1676 gestiftet von „Marga-
retha Tugenreich von Reutzen Oberstleutnant Arnimbs Eheliebste". (Stempel: Berliner Stadtzeichen und
das Monogramm P. S.)
Pinnow
kll^^OXV
Gutsdorf 20 km nordöstlich von Templin.
1284 verkauften die Ritter von „Bentz" das Dorf
„Pinnow" mit 41 Hufen und zwei Seen an das
Kloster Chorin (Riedel iL XIII 22z). 1)75 hatte
„Pynnow" 40 Hufen und gehörte größtenteils den
Brüdern v. Sydow (Landbuch S. 161), war im
15. LH. wüst und gehörte in dieser Zeit zu zwei
Dritteln den v. Holtzendorff(i594), zu einem Drit-
tel den v. Arnim (1544), die ihre Anteile 1852
bzw. 186z veräußerten. — Ursprünglich Mutter-
kirche, bereits 1741 Tochterkirche von Fergitz.
Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 408. —
UB Arnim I 449. — Fidicin IV 156 f. — Sorge
S. 52, 61. — Rud. Schmidt, Z2Z Siedlungen
usw., S. Z7.
Kricke
Patron: Gut Pinnow. Kirchenbücher (seit 1689)
zur Zeit in Flieth, Pfarrakten in Fergitz.
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß (GStA. Rep.
92 VE 7). — Denkmalpflegebericht 1904.
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JO
im
12z. Pinnow. Kirche. Grundriß
Lage: Auf dem Friedhof, nördlich der Straße Buchholz-Potzlow.
12z Baugefüge: Feldsteinbau des 1Z./14. Jh. mit Satteldach und Westturm. Nach Bekmann erhielt die
Kirche 17Z2 „Turm, Balken, Sparren, Dach und Boden".
Äußeres: Der achtseitige Turmoberbau aus Fachwerk erhebt sich aus dem Satteldach über der Westwand
und ist mit einer Haube gekrönt. Auf der Wetterfahne: „F. v. H. F. v. A.17Z2". Das mittelalterliche
Westportal vermauert, das heutige Portal im Süden aus dem 18. Jh., korbbogig, darüber im Putz ein
g2, gz Dreieck, vielleicht die Spuren einer ehemaligen Verdachung. Seitlich davon in Augenhöhe je ein Feldstein
mit eingemeißeltem schreitenden Löwen bzw. einer Lilie. Die spitzbogigen Ostfenster mittelalterlich, ihre
äußere Leibung und der Anschlag aus abgeschrägten Ziegeln in Klosterformat. Im östlichen Giebeldreieck
eine teilweise vermauerte runde Öffnung mit abgeschrägtem Backsteinprofil. Die Südfenster im 18. Jh.
eingebrochen, dabei wohl auch die Nordfenster etwas verändert. Das Traufgesims eine profilierte Holz-
leiste. Das mittelalterliche westliche Fenster der Südwand vermauert. An der Nordseite die Mauerreste
eines Anbaues, der nach der Maucrtechnik aus dem 17./18. Jh. zu stammen scheint.
Inneres: Das Untergeschoß des Turmes ist durch eine Bretterwand vom Kirchenraum abgetrennt. Dieser
hat verputzte und getünchte Wände sowie flache Balkendecke. In einem der Fußbodenziegel eingeritzt: „Dier-
bach Ao. i8z8", ein Kreuz und rechts und links davon die Buchstaben F. G. In der Ostwand und am Ost-
ende der Südwand kleine Nischen.
4Z5 Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und Hahnenbalken.
Einbauten: Kanzelaltar, Mitte des 18. Jh., mit den Wappen der Holtzendorff und Arnim, seitlich
von Pilastern eingefaßt und bekrönt durch Gottesauge, in Fassung des 19. Jh. Gestühl um 1600, die
Rücklehne der Patronatsbank mit Arkadengliederung. In einer der vorderen Südbänke von Laienhand
eingeschnitten das Holtzendorff'sche Wappen und die Jahreszahlen 160z und 1604. Aus der gleichen Zeit
ein einzelner Kirchenstuhl, der laut Inschrift für die Kirche in Pinnow gefertigt wurde.
Ausstattung: a. Taufschüssel, Zinn, g4,§ cm Dm., laut Inschrift gestiftet von Michel Schulz 1708. (Stem-
pel: Prenzlauer Adler und Kanne mit den Buchstaben T. K.)
d. Zwei Leuchter, Zinn, 49,5 cm hoch, mit gedrehtem Schaft. Laut Inschrift 1676 gestiftet von „Marga-
retha Tugenreich von Reutzen Oberstleutnant Arnimbs Eheliebste". (Stempel: Berliner Stadtzeichen und
das Monogramm P. S.)