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lemplln

^ariÄ-iVlasdalenen-Kircke
Patron: Regierung. Kirchenbücher (seit i6z8) und Pfarrakten, darunter seit 1744 die Sitzungsprotokolle des
Kirchenrates, im Gemeindehaus.
Schrifttum: BckmannS Nachlaß (GStA. Rep. 92 VE 7, mit Angaben aus der Zeit vor dem Brande von 17;;). —
GStA., Prov. Brdbg., Rep. 6 D, Kreisbauinspektion Templin, I Nr. 8. — Bergan S. 754 s. — Adler II 90.—
Denkmalpflegebericht 1905. — Dehio II 476.
Zs6, Z57 Pläne und Ansichten: Grundriß, Vorderansicht des Turmes, Seitenansicht des Turmes und der Kirche in
der Kartenabteilung der Staatsbibliothek Berlin, 18. Jh.
Lage: Inmitten der Stadt auf dem ehemaligen Friedhof.
140 Baugefüge: Dreischiffiger verputzter Hallenbau von 1749 mit polygonalem Chorschluß, Satteldach,einge-
zogenem Westturm und nördlichem Sakristeianbau, errichtet auf älteren Mauerresten. Bauinspektor
Schmidt zu Berlin fertigte 17Z7 und 174z Risse und Anschläge (nach Angaben von Rektor Hanschke in Templin).
g59 Äußeres: Der Turmuntcrbau aus unverputztem Feldsteinmauerwerk mit einfach abgeschrägtem Sockel.
Innerhalb einer rechteckigen, etwa 10 cm vorspringenden Mauerverstärkung liegt das mehrfach abgetreppte
Z48 Westportal mit doppeltem Wechsel von kantigen und rund behauenen Abstufungen. Auf der Nord- und
Südseite am Unterbau spitzbogige Nischen, die wohl ebenfalls noch vom mittelalterlichen Bau stammen
und in denen heute Fenster liegen. Um den glatten Putz der oberen Turmgeschoffe dem Gefüge des Feld-
steinmauerwerks anzugleichen, ist der Übergang, in dem sich Rundfenster befinden, mit Putzquaderung ver-
sehen. Darüber ein Geschoß mit abgerundeten Ecken zwischen Pilastern. Sie tragen die Brüstung eines
Umganges, hinter dem der eingezogene obere Turmteil von viereckiger Grundform mit abgeschrägten Seiten
aufwächst, gekrönt durch Laterne und Spitzhelm. Die Südseite der Kirche ist als Schauseite ausgebildet,
die mittlere Achse als Portalachse vorgezogen, von Pilastern eingefaßt und mit einem Korbbogen überdacht.
Die Tür und das über ihr befindliche Fenster liegen in einer flachen Ovalnische. Über dem Türsturz ein-
gegraben: „Des Feuers Macht warf mich darnieder und stürzte mich in Asch und Graus; durch Friedrichs
Huld steh' ich nun wieder und bin ein neues Gotteshaus. Anno 1749". Die übrigen Achsen sind einfacher
und durch Bänder, Spiegel und flache Risalite gegliedert, die Fenster zweiteilig, ein kleines ünterfenster
und ein großes Oberfenster. An der Nordseite des Chores befinden sich Strebepfeiler, die anscheinend noch
Reste des mittelalterlichen Baues sind.
Inneres: Dreischiffige Halle, heute mit flacher Balkendecke, vor 17^5 gewölbt. Die Seitenschiffe sind als
Umgang um den Chorschluß herumgeführt. Die Pfeiler, im Kern vielleicht spätgotisch, haben heute recht-
eckige Vorlagen, ebensolche an den entsprechenden Stellen der Wände. Verputz und Bemalung um das Jahr
1880. Die Sakristei ist zweigeschossig, ihr Unterbau hat ein fünfteiliges Rippengewölbe mit rundlichem
Birnstabprofil. Das Obergeschoß ist flach gedeckt, es diente einst als Empore und war durch eine Öffnung
mit dem Kircheninnern verbunden.
45z Dach: Zweigeschossiges Kehlbalkendach mit liegenden und stehenden Stühlen und Hängewerk mit Über-
zug.
Einbauten: Von der alten Ausstattung noch der Orgelprospekt von 1769 und wohl auch Teile der
hölzernen Emporen im Westen, Süden und Norden, die die großen rundbogigen Fenster unterteilen. Be-
schläge und Türschloß der inneren Westtür in reicher Schmiedearbeit, Mitte des 18. Jh.
Ausstattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 18,7 cm hoch, mit glattem runden Fuß. Auf den Rautenzapfen
des Knaufes auf blauem Emailgrund die Buchstaben jhesus. Die Kuppa breit ausladend. Am Fuß eine
von Vierpässen durchbrochene Zierleiste und ein ziseliertes Kreuzmedaillon. 15. Jh. Die dazugehörige Pa-
tene 14,8 cm Dm.
b. Kelch, Silber vergoldet, 17,5 cm hoch, mit sechspaßförmiger Fußplatte, an den Zapfen des Knaufes auf
blauem Emailgrund die Buchstaben jhesus, daneben kleine, einst ebenfalls mit Email verzierte Rosetten.
Am Fuß ein aufgelegter plastischer Kruzifixus. üm 1500. Die dazugehörige Patene i5,z cm Dm., mit vier-
paßförmiger Vertiefung und Ziselierungen.
c. Kelch, Silber vergoldet, 22,5 cm hoch, mit ziseliertem runden Fuß, aufgelegten Evangelistenreliefs und
zwei plastischen Kruzifixen, mit auferstehendem Christus und dem Gnadenstuhl. Am Knauf Rollwerk und
 
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