"kemplin
ISS
c. Bei Trockenlegungsarbeiten (Sommer 19Z6) wurde unter der Dielung des Schiffes eine Sandstein-
grabplatte der Ernestine Sophia Dennstädt (gest. 1808) gefunden. Sie stand wohl ursprünglich in der Nord¬
wand, und ihretwegen hat man dort eine Nische ausgestemmt und diese später wieder zugemauert.
sJm Prenzlauer Museum befinden sich:
a. Weibliche kniende Holzfigur, 42 cm hoch, Anfang des 16. Jh. Zu ihren Füßen ein Lamm. Die Fassung Z50
aus dem 18./19. Jh. Es fehlen der Kopf des Lammes und die Arme der Frau. Stilistisch gehört die Figur
zur St. Georgsgruppe, und es spricht mancherlei dafür, daß die Dargestellte die ursprünglich zu dieser
Gruppe gehörige Königstochter ist. Auffällig wäre dann nur das Lamm neben ihr. Dieses läßt auch noch
die Deutung zu, daß es sich um die Figur der hl. Agnes handelt.
b. Holzrelief, etwa 80 cm hoch, etwa 75 cm breit, erste Hälfte des 16. Jh., mit Georg zu Pferde, dem Drachen
und der Königstochter, in neuerer Fassung.
c. Kruzifixus, Holz, 21g cm hoch, 14. Jh., in Fassung des 18./19. Jh. Es fehlen Teile des rechten Fußes, Z49
der linke Fuß, die linke Wade.
ck. Einfacher hölzerner Opferkasten mit Eisenbeschlägen. 16./17. Jh.j
kAtssÄUS
Schrifttum: Bergau S. 756. — Dehio II477.
Freistehend inmitten des Marktplatzes. Rechteckiger Putzbau um 1750, mit Ziegeldach, bekrönt von einem z6o
Turm mit Adler. Die Längsseiten mit sieben, die Ouerseiten mit fünf Achsen, die drei mittleren jeweils
als flache Risalite vorgezogen. Drei Geschosse, der erste Stock besonders hoch. Die Risalite im ersten und
zweiten Stock durch Pilaster zusammengefaßt und auf der Westseite mit einem flachen Giebel verdacht.
Das Hauptgesims durch einen Triglyphenfrics hervorgehoben. Bauinspektor Schmidt zu Berlin fertigte 17Z7
und noch einmal 174z Riste und Anschläge (nach Angaben von Rektor Hanschke in Templin).
lZüiserliäuser
Vergleiche das bei der Stadtanlage S. 150 Gesagte. Von Haustüren haben sich einige noch aus dem Z65—Z67
18. Jh. und verhältnismäßig viele aus dem frühen 19. Jh. erhalten. Besonders bemerkenswert:
Kirchsteinstraße Nr. 9: 18. Jh., mit Pilastereinfassung. — Markt Nr. 5: Eingang Prenzlauer Straße,
Toreinfahrt Anfang des 19. Jh.; Nr. 20: zweite Hälfte des 18. Jh., mit Beschlägen; Nr. 21: um 1800,
besonders reich, mit Laterne. — Rühlstraße Nr. 9: 18. Jh. mit Ausnahme der Fensteröffnung. — Schul-
zenstraße Nr. 9: 18. Jh., mit Beschlägen. — Werderstraße Nr. 40: um 1800, mit Beschlägen des 18. Jh.
Windmühlen
Eine in Form der Turmwindmühle beim Vorstadtbahnhof, in Betrieb, eine zweite ebensolche im Süden der
Stadt, außer Betrieb.
^oachimstüal'sches Symnaimm
Schrifttum: E. Wetzel, Die Geschichte des Königlichen Aoachimöthal'schen Gymnasiums, 1907.—Kappus,Vom
Zoachimsthal'schen Gymnasium in T. (Kreiskalendcr 1928 S. 7z ff.). — Die Kunstdenkmäler der Prov. Brdbg.
III z (Kreis Angermünde) S. ii8ff.
Umfangreiche Baugruppe des 20. Jh. im Nordostcn der Stadt, in der sich seit 1911 die im Jahre 1607 in
Joachimsthal (Kreis Angermünde) gegründete Schule befindet.
Bibliothek: Schränke, Ofen, Tische, Stühle und zahlreiche Bucheinbände in einfachen Formen des 18. Jh.,
die Möbel weiß gestrichen und vergoldet. Sie stammen aus dem Besitz der Prinzessin Anna Amalie und
wurden von Friedrich dem Großen dem Gymnasium geschenkt. Darunter von besonderer Bedeutung: zwei
Ölgemälde auf Leinwand in Rahmen des 18. Jh., mit Rahmen 88:150 cm groß. Dargestellt sind Johann
Sebastian Bach und Johann Philipp Kirnberger, beide laut Signatur gemalt von C. F. R. Liszewsky 1777 g6i, ^62
bzw. 1776.
Illustrierte Handschriften: n. Lateinische Pergamentbibel in gepreßtem Lcdereinband mit Futteral, z8
aus der Olrich-Sammlung (alte Signatur V oct. I), die Ende des 18. Jh. dem Gymnasium durch Testament
ISS
c. Bei Trockenlegungsarbeiten (Sommer 19Z6) wurde unter der Dielung des Schiffes eine Sandstein-
grabplatte der Ernestine Sophia Dennstädt (gest. 1808) gefunden. Sie stand wohl ursprünglich in der Nord¬
wand, und ihretwegen hat man dort eine Nische ausgestemmt und diese später wieder zugemauert.
sJm Prenzlauer Museum befinden sich:
a. Weibliche kniende Holzfigur, 42 cm hoch, Anfang des 16. Jh. Zu ihren Füßen ein Lamm. Die Fassung Z50
aus dem 18./19. Jh. Es fehlen der Kopf des Lammes und die Arme der Frau. Stilistisch gehört die Figur
zur St. Georgsgruppe, und es spricht mancherlei dafür, daß die Dargestellte die ursprünglich zu dieser
Gruppe gehörige Königstochter ist. Auffällig wäre dann nur das Lamm neben ihr. Dieses läßt auch noch
die Deutung zu, daß es sich um die Figur der hl. Agnes handelt.
b. Holzrelief, etwa 80 cm hoch, etwa 75 cm breit, erste Hälfte des 16. Jh., mit Georg zu Pferde, dem Drachen
und der Königstochter, in neuerer Fassung.
c. Kruzifixus, Holz, 21g cm hoch, 14. Jh., in Fassung des 18./19. Jh. Es fehlen Teile des rechten Fußes, Z49
der linke Fuß, die linke Wade.
ck. Einfacher hölzerner Opferkasten mit Eisenbeschlägen. 16./17. Jh.j
kAtssÄUS
Schrifttum: Bergau S. 756. — Dehio II477.
Freistehend inmitten des Marktplatzes. Rechteckiger Putzbau um 1750, mit Ziegeldach, bekrönt von einem z6o
Turm mit Adler. Die Längsseiten mit sieben, die Ouerseiten mit fünf Achsen, die drei mittleren jeweils
als flache Risalite vorgezogen. Drei Geschosse, der erste Stock besonders hoch. Die Risalite im ersten und
zweiten Stock durch Pilaster zusammengefaßt und auf der Westseite mit einem flachen Giebel verdacht.
Das Hauptgesims durch einen Triglyphenfrics hervorgehoben. Bauinspektor Schmidt zu Berlin fertigte 17Z7
und noch einmal 174z Riste und Anschläge (nach Angaben von Rektor Hanschke in Templin).
lZüiserliäuser
Vergleiche das bei der Stadtanlage S. 150 Gesagte. Von Haustüren haben sich einige noch aus dem Z65—Z67
18. Jh. und verhältnismäßig viele aus dem frühen 19. Jh. erhalten. Besonders bemerkenswert:
Kirchsteinstraße Nr. 9: 18. Jh., mit Pilastereinfassung. — Markt Nr. 5: Eingang Prenzlauer Straße,
Toreinfahrt Anfang des 19. Jh.; Nr. 20: zweite Hälfte des 18. Jh., mit Beschlägen; Nr. 21: um 1800,
besonders reich, mit Laterne. — Rühlstraße Nr. 9: 18. Jh. mit Ausnahme der Fensteröffnung. — Schul-
zenstraße Nr. 9: 18. Jh., mit Beschlägen. — Werderstraße Nr. 40: um 1800, mit Beschlägen des 18. Jh.
Windmühlen
Eine in Form der Turmwindmühle beim Vorstadtbahnhof, in Betrieb, eine zweite ebensolche im Süden der
Stadt, außer Betrieb.
^oachimstüal'sches Symnaimm
Schrifttum: E. Wetzel, Die Geschichte des Königlichen Aoachimöthal'schen Gymnasiums, 1907.—Kappus,Vom
Zoachimsthal'schen Gymnasium in T. (Kreiskalendcr 1928 S. 7z ff.). — Die Kunstdenkmäler der Prov. Brdbg.
III z (Kreis Angermünde) S. ii8ff.
Umfangreiche Baugruppe des 20. Jh. im Nordostcn der Stadt, in der sich seit 1911 die im Jahre 1607 in
Joachimsthal (Kreis Angermünde) gegründete Schule befindet.
Bibliothek: Schränke, Ofen, Tische, Stühle und zahlreiche Bucheinbände in einfachen Formen des 18. Jh.,
die Möbel weiß gestrichen und vergoldet. Sie stammen aus dem Besitz der Prinzessin Anna Amalie und
wurden von Friedrich dem Großen dem Gymnasium geschenkt. Darunter von besonderer Bedeutung: zwei
Ölgemälde auf Leinwand in Rahmen des 18. Jh., mit Rahmen 88:150 cm groß. Dargestellt sind Johann
Sebastian Bach und Johann Philipp Kirnberger, beide laut Signatur gemalt von C. F. R. Liszewsky 1777 g6i, ^62
bzw. 1776.
Illustrierte Handschriften: n. Lateinische Pergamentbibel in gepreßtem Lcdereinband mit Futteral, z8
aus der Olrich-Sammlung (alte Signatur V oct. I), die Ende des 18. Jh. dem Gymnasium durch Testament