Klixbüll
145
milie des Deich- und Kirchspielvogts Aggi Nissen erbaut. Der Anbau wurde 1834
wieder abgerissen; eine vermauerte Rundbogenöffnung, an der Nordwand innen sicht-
bar, gibt eine Vorstellung von Lage und Größe dieser Gruft. An der Wand eine die
Gruft betreffende Tafel von 1759, siehe unten.
Turm: Der Turm ist in Backsteinrohbau 1699 erbaut worden. Großformatige Steine;
Maueranker: 1699 werden 1871 erwähnt, sind aber nicht erhalten. Im Erdgeschoß
liegt im Westen ein Fenster und an der Nordseite ein rundbogiger Eingang. Die Ost-
wand ruht auf der Westwand des Schiffes. Die Wände zeigen keine Geschoßteilung.
Oben befinden sich auf jeder Seite je zwei rundbogige schmale Schallöffnungen. Im
Westen und Osten Giebel mit kugeltragenden Postamenten. Auf dem Westgiebel
Wetterfahne mit den Zahlen „1849" und „1905". Schieferdach seit 1905. Bis dahin
Ziegeldach.
FRIEDHOFSTORE. Den Friedhof betritt man im Nordwesten und Südosten durch ein-
torige Backsteinportale, die untereinander fast gleich sind. Ein Korbbogen mit profi-
liertem Kämpfer durchbricht die geschlossene Mauer, die zu beiden Seiten und über
der ansteigenden Mitte mit stumpfen Pyramiden bekrönt ist. Das Nordtor hat außen
und innen zu beiden Seiten des Durchgangs schmale lisenenartige Vorlagen, die in Höhe
des Bogenscheitels enden. Beim Südtor sind diese Vorlagen als Pilaster auf hohen
Sockeln gebildet.
In Briefen des Propsten zu Tondern von 1793, die im Pastorat erhalten sind, wird
empfohlen, das damals schadhafte südliche Tor, bezeichnet als Stegel, zu erneuern,
„jedoch ohne das schwere Gewölbe". Der Bogen blieb aber doch bestehen. 1908 wurden
beide Tore renoviert.
AUSSTATTUNG. Altar: Von einem gotischen Flügelaltar, dessen Schrein verloren
ging, stammen geschnitzte Figuren der zwölf Apostel und des thronenden Christus. Eine
zugehörige Maria (Marienkrönung) ist wohl anzunehmen. Weicher Stil, Anfang des
15. Jdhts., Eiche, ausgehöhlt, H. 72 cm. Der Altar mußte 1621 dem Ringelingaltar
weichen. Die Figuren wurden 1761 von Maler Volquardsen neu bemalt. Bis
1873 standen sie noch in einem„Kasten", dann wurden die zwölfApostel in Mauernischen
der Schiffsseiten der Chorbogenwand aufgestellt, die Christusfigur auf den Boden ge-
schafft. Bei der Christusfigur ist die alte Fassung und darüber die Farbe von 1761 noch
erhalten. Die Apostel sind weiß und golden übermalt. Sockel mit abgeschrägten Ecken,
mit den Gestalten aus einem Stück geschnitzt. Die Johannesfigur weicht von den übrigen
Figuren ab; sie ist zwar von gleicher Hand, aber schlanker und stärker ausgeschwungen,
hinten flach, nicht gehöhlt, wie die übrigen Figuren; ihr Sockel ist angenagelt. Höhe
ohne Sockel 63,5 cm, die anderen Figuren messen ohne Sockel 56—58 cm.
1621 kam der heutige Altaraufsatz durch Stiftung an die Kirche. Werk des Meisters
Heinrich Ringeling, Flensburg. Ein Gegenstück in Buhrkall, 1622. Eichenholz bemalt,
H. 340, Br. 410 cm. 1755 und 1872 erneuert.
Die Predella mit gemalten Einsetzungsworten des Abendmahls (in Fraktur) ist von
den Sockeln der Säulen begrenzt, die das Mittelfeld flankieren. In diesen Sockeln
Reliefs von Petrus und Paulus auf Muschelkonsolen. Das Mittelfeld selbst enthält
145
milie des Deich- und Kirchspielvogts Aggi Nissen erbaut. Der Anbau wurde 1834
wieder abgerissen; eine vermauerte Rundbogenöffnung, an der Nordwand innen sicht-
bar, gibt eine Vorstellung von Lage und Größe dieser Gruft. An der Wand eine die
Gruft betreffende Tafel von 1759, siehe unten.
Turm: Der Turm ist in Backsteinrohbau 1699 erbaut worden. Großformatige Steine;
Maueranker: 1699 werden 1871 erwähnt, sind aber nicht erhalten. Im Erdgeschoß
liegt im Westen ein Fenster und an der Nordseite ein rundbogiger Eingang. Die Ost-
wand ruht auf der Westwand des Schiffes. Die Wände zeigen keine Geschoßteilung.
Oben befinden sich auf jeder Seite je zwei rundbogige schmale Schallöffnungen. Im
Westen und Osten Giebel mit kugeltragenden Postamenten. Auf dem Westgiebel
Wetterfahne mit den Zahlen „1849" und „1905". Schieferdach seit 1905. Bis dahin
Ziegeldach.
FRIEDHOFSTORE. Den Friedhof betritt man im Nordwesten und Südosten durch ein-
torige Backsteinportale, die untereinander fast gleich sind. Ein Korbbogen mit profi-
liertem Kämpfer durchbricht die geschlossene Mauer, die zu beiden Seiten und über
der ansteigenden Mitte mit stumpfen Pyramiden bekrönt ist. Das Nordtor hat außen
und innen zu beiden Seiten des Durchgangs schmale lisenenartige Vorlagen, die in Höhe
des Bogenscheitels enden. Beim Südtor sind diese Vorlagen als Pilaster auf hohen
Sockeln gebildet.
In Briefen des Propsten zu Tondern von 1793, die im Pastorat erhalten sind, wird
empfohlen, das damals schadhafte südliche Tor, bezeichnet als Stegel, zu erneuern,
„jedoch ohne das schwere Gewölbe". Der Bogen blieb aber doch bestehen. 1908 wurden
beide Tore renoviert.
AUSSTATTUNG. Altar: Von einem gotischen Flügelaltar, dessen Schrein verloren
ging, stammen geschnitzte Figuren der zwölf Apostel und des thronenden Christus. Eine
zugehörige Maria (Marienkrönung) ist wohl anzunehmen. Weicher Stil, Anfang des
15. Jdhts., Eiche, ausgehöhlt, H. 72 cm. Der Altar mußte 1621 dem Ringelingaltar
weichen. Die Figuren wurden 1761 von Maler Volquardsen neu bemalt. Bis
1873 standen sie noch in einem„Kasten", dann wurden die zwölfApostel in Mauernischen
der Schiffsseiten der Chorbogenwand aufgestellt, die Christusfigur auf den Boden ge-
schafft. Bei der Christusfigur ist die alte Fassung und darüber die Farbe von 1761 noch
erhalten. Die Apostel sind weiß und golden übermalt. Sockel mit abgeschrägten Ecken,
mit den Gestalten aus einem Stück geschnitzt. Die Johannesfigur weicht von den übrigen
Figuren ab; sie ist zwar von gleicher Hand, aber schlanker und stärker ausgeschwungen,
hinten flach, nicht gehöhlt, wie die übrigen Figuren; ihr Sockel ist angenagelt. Höhe
ohne Sockel 63,5 cm, die anderen Figuren messen ohne Sockel 56—58 cm.
1621 kam der heutige Altaraufsatz durch Stiftung an die Kirche. Werk des Meisters
Heinrich Ringeling, Flensburg. Ein Gegenstück in Buhrkall, 1622. Eichenholz bemalt,
H. 340, Br. 410 cm. 1755 und 1872 erneuert.
Die Predella mit gemalten Einsetzungsworten des Abendmahls (in Fraktur) ist von
den Sockeln der Säulen begrenzt, die das Mittelfeld flankieren. In diesen Sockeln
Reliefs von Petrus und Paulus auf Muschelkonsolen. Das Mittelfeld selbst enthält