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Oberdieck, Gustav; Rohling, Ludwig; Seeger, Joachim; Perseke, Helmut
Die Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein (Band 4): Die Kunstdenkmäler des Kreises Eiderstedt — Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.66539#0152
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Poppenbüll


Abb. 27. Poppenbüll, Grundriß der Kirche

falls 1614 in Teilen erneuert. Im Inneren noch das alte Gestühl in drei Blöcken aus der
Zeit um 1600.
Beschreibung. Außen: Das Äußere ist so stark mit Efeu bewachsen, daß ein ge-
naueres Studium des Baubefundes nicht möglich ist. Alle Fenster sind verbreitert und neu
rundbogig und schräg geleibt.
Das Schiff im gotischen Verband in Ziegeln (im Format 28x14x7) errichtet. An den
vom Efeubewuchs freien Stellen der Nordwand ist aber meist Blockverband sichtbar. Die
Südertür mit flachem Segmentbogen ist ganz neu gestaltet. Die Nordertür, rundbogig
mit einer Bohlentür der Barockzeit, scheint noch eine ältere Leibung erhalten zu haben.
An der Nordwand des Schiffes mehrere Stützpfeiler. Die Westwand ist in neuerer Zeit
im Blockverband in Ziegeln (im Format 23,5x11x5) errichtet.
Der Chor ist in Ziegeln (im Format 29X 14x8) errichtet. Unter dem Dach ein Gesims
aus Formziegeln mit Kehlfasen am Läufer. (Wahrscheinlich von 1614, dasselbe Ge-
sims in Katharinenheerd.) An der Südseite des Chores in ca. 2,00 m Höhe eine sand-,
steinerne Inschrifttafel (H. 85, Br. 60 cm) mit einer nur in Resten noch lesbaren Inschrift
(Kapitale erhaben): „ANNO 1614 HEFT TETE PETERS CARSTEN PILER THO
(DER) KERCKEN VOR(EHRE)T UNDE VORBID.“
Bedachung: Über Schiff und Chor je ein Satteldach in englischer Schieferdeckung,
Im Westen des Schiffes ein kleiner Dachreiterturm von 1894, rechteckig in zwei kurzen
Geschossen mit Zeltdach, vier Schalluken und Uhrzifferblatt. — Alter doppelter Kehl-
balkendachstuhl mit später eingezogenen Diagonalstreben; alte Verbindung geblattet.
An einem alten Sparren eine noch ältere Konstruktion ersichtlich: einfaches Kehlbalken-
dach mit unterer Sparrenabstrebung. In neuerer Zeit zwei Hängewerke roh eingefügt.
Innen: Schmaler, rundbogiger Chorbogen, derwohl gleichzeitig mit dem barocken Tri-
umphkreuz in seiner heutigen Form gestaltet wurde; an den Kanten abgefast. Alle Fenster
neu, im Chor spitzbogig, im Schiff rundbogig mit gußeisernem Stabwerk. Im Chor und
17 im Schiff eine flache Holzbalkendecke. — Deckenbemalung 1879 überweißt.
 
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