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Oberdieck, Gustav; Rohling, Ludwig; Seeger, Joachim; Perseke, Helmut
Die Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein (Band 4): Die Kunstdenkmäler des Kreises Eiderstedt — Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.66539#0214
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210

Tönning


3-ö 50



Im Deckel graviert das Wappen des Peter Lorentzen: Durch einen Balken geteilter
Schild, drei Sterne in Rhomben, oben zwei, unten einer; auf dem Helm Flügel mit Balken
belegt. Umschrift (Kursive): „Kirchen Geschenck H. Peter lorentzen Von tönningen Kay.
May. Ob: Wachtm: des Graf. Wold, regiments.“
Ab endmahlskanne 169J : Silber, schwachvergoldet(H. 23,Dm. 16cm). Zylindrischer
Humpen, Ausguß mit gefächerter Palmette, glatter Griff. Auf dem Deckel (geflickt)
Inschrift (Antiqua) im Lorbeerkranz: „Henning Agni deputirter Bürger und Kirchen.
Eltermann in Tönningen und Frau Anna Agni. Anno 1695.“ Meistermarke HK1 (vgl.
MT I Nr. 35).
Ob lat en dos e : Silber (H. 8, Dm. 8 cm); sechsseitig mit niedrigem, sechsseitigen Zelt-
dach. Um 1800.
Krankengerät: Silber, Ke 1 ch mit eingepaßtem Fläschchen, Silbermarke: H K(?)
(vgl. M T I Nr. 35), und Oblatendöschen im Lederetui. — Kelch (H. 16, Dm. 8 cm).
.Altarleuchter: 1.Leuchter 1640: Auf dem Altar stehen zwei Leuchter, Gelbguß (H. 39,
Dm. 21 cm), auf drei Kugelfüßen, gedrungene Proportion, reich profiliert. Am Fußrand
graviert: „ANNO 1640.“
2. Leuchter 16j 2: Im nördlichen Sakramentsschränkchen befinden sich zwei Leuchter2,
Silber getrieben (H. 37, Dm. 22 cm), kräftige und gedrungene Proportionen, große Licht-
schalen. Am Fuß graviert an beiden Leuchtern (Kursive): „HANS KOLMAN und
MARIA KOLMANS haben dieses zu Gottes Ehr und der Kirchen zum Zier vorehret
Anno 1652 den 25 December.“ Doppelwappen in asymmetrischen Kartuschen, rechts unten:
Silberkanne, Mitte: Band in Haarnadelform, oben: drei Blüten auf Zweig; links: Lamm mit
Kreuzesfahne, darüber Totenkopf mit drei entsprießenden Blüten. Gemeinsame Helmzier:
drei entsprießende Blüten. — Silbermarke fast abgeputzt: J K3 4 ( ?) und überschlagen.
Klingelbeutel: In einem Schrank hinter dem Altar stehen die zwei Paare Klingel-
beutel an ihren gedrechselten, alten Stangen. 1. von 1696: Beutel aus violettem
Samt, innen ledergefüttert. Goldtressen und Stickerei. Von Palmzweigen gerahmt

an einem Beutel:


am anderen:


Die Initialen sind aufzulösen in = Antony Kortkamp und Cornelis Floris. — Letzterer
Name graviert sowohl an einem silbernen Aufsteckling wie am zugehörigen Glöckchen.
2. von 1732: Beutel aus purpurnem Samt, innen rotes Saffianleder. Gestickte Tressen
und das eine Mal: Wappen mit einer silbernen, heraldischen Lilie, in der Helmzier Wage
und Buchstaben HF. 1732; das andere Mal: im Schild ein Ochsenkopf, Helmzier zwei

1 = Hans Kolmann (?) vgl. Leuchter.
3 Vgl. Katalog Thaulow-Museum 1902, Nr. 123.
3 Gedeutet als Meister Jürgen Kollmann in Tönning.
4 Vgl. eben dieses Wappen an der Stiftungstafel der Frau Maria Thomsens an der östlichen Lettner-
brüstung.
 
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