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Tönning

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Im Südwesten des Gestühls neben der Südtürversteckt eingebaut zwei restliche Füllungs-
stücke von einem älteren Gestühl (um 1612—20?). Bossenpilaster u. a.
Orgel: Von der ältesten Orgel von 1593 ist nichts mehr erhalten; sie wurde 1655 von
Conrad Zopf, Husum renoviert. Eine Stiftung Catrine Haougreven und Peter Ellerhusz
(des Schnitzers) wird erwähnt (Dän. Atl. VII, S. 825). 1681—83 ist eine neue Orgel durch
Joachim Reichborn, Hamburg erbaut. 1686 beim Turmbrand, 1700 bei der Beschießung
und 1703 bei Sturmschaden litt diese Orgel sehr. 1704 wurde sie von Mathias Hansen aus
Angeln fast ganz erneuert. Caspar Clemens erhielt für Schnitzarbeit an der Orgel acht-
zehn Mark. 1847/48 ist sie von Marcussen & Sohn erneuert und ergänzt.1 2 3 4
Abendmahlsgerät. Teich ijy/ : Silber, z. T. vergoldet (H. 21, Dm. 15 cm). Sechs- 101
paßfuß, zeltförmig ansteigend, mit dickem, mit Rotuln besetzten Knauf. Volle Kuppe, an
deren Rand zweizeilige Umschrift (Kapitale graviert): „DEOTER. OPT. MAX. AD
PIVM S. S. COENAE IN TONNINGENSI ECLÄ. AD MINISTRANDAE VSVM
CALICEM HVNC ET PATENVLAM — DONO CONSECRAVIT HONESTISS:
VIDVA AEM • SAX SVO ET MARITI SAX JACOBS PIE DEFVNCTI
NOMINE • 1594.“ — In den Feldern des Fußes graviert: Kruzifixus und A ®
zwei Wappen. 1. Ast mit drei Pinienzapfen, darüber sechsstrahliger Stern,
darunter Kleeblatt. Initialen S. I. — 2. Hausmarke:
von gewinkeltem Arm gehalten. Initialen A. S. — Ferner: „1594 FESTO PASCHATOS.“
— Silbermarke: B im Schild (vgl. MT I Nr. 32).
P at ene: Silber (Dm. 16 cm). Umschrift in schräger Kapitale, lateinisch nach 1. Korinth.,
10. — Meistermarke: zweimal H S im Oval (vgl. MT I Nr. 6). 17. Jhdt.
Teich: Silber, vergoldet (H. 24, Dm. 15 cm). Silbermarke: DA in Schildchen (vgl.
MT I Nr. 33)3. — Um 1800.
P at en e : Zugehörig (Dm. 17 cm).
Abendmahlskanne 163A: Silberinnen vergoldet (H. 24, Dm. 14 cm). Humpen
mit Gießmund im Knorpelstil. Hoher Deckel, reich profiliert. Henkel mit Kugelstab
besetzt. Unter dem Gießmund Inschrift im Lorbeerrahmen (Antiqua in Kursive): „Supremo
Jehovae Honori Fidelio Parentum Memoriae B. B. Scilicet Joachimi Eiusdemqu. Conjugis
Walpurgis Gudenn. In Pium Sacrosanctae Synaxeos Ministerium Hoc quicquid: Canthari:
est oenopheri L. L. mg. D. d. D. d. gratissime filii filiaequ. et Haeredes. Ano MDCXXXV.“
— Auf dem Deckel das Wappen der Gudenn: Schild belegt mit dreifach geschachtem Bal-
ken; darüber nach rechts springender dreiviertel Löwe; darunter drei heraldische Rosen.
In der Helmzier zwei Flügel mit geschachtem Balken belegt, auf dreizackiger Krone
springender Löwe. Umschrift (Kursiv): „Insign. Gudenior.“ — Meistermarke: I K im
Schild (= Jürgen Kollmann) (vgl. M T I Nr. 34).
Abendmahlskanne i6j<P : Silber, innen vergoldet (H. 23, Dm. 14cm), zwölfseitige
Kanne mit zwölfseitigem Deckel, kleinem Ausguß, geschwungenem Henkel. An den zwölf
Seiten graviert die zwölf Apostel mit Unterschriften und vier Signaturen:
1 Vgl. umfangreiche Schilderungen in der Kirchenchronik des Pfarrarchivs und Cirsovius: „Orgel-
dispositionen in S. H.“ 1872, S. 9, Nr. 3 z.
2 Katalog Brandt, S. 20/21. Nr. 64.
3 Vgl. Kreis Husum, Markentafel Nr. 20.
4 Katalog Brandt, S. 30. Nr. 98. 5 Katalog Brandt, S. 30. Nr. 99.
 
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