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St. Peter 137
ST. PETER
Kirchdorf, 20 km westlich von Tönning.
KIRCHE
Schrifttum: Danckwerth, Landesbeschr. S. 132.— Dän. Atl. VII, S. 838.— H. N.A. Jensen, Stat.
S. 831—33. ■— v. Schröder, Top. I, S. 407. — Trap I, S. jzrf. — Hansen-Nielsen III, S. 234—38. — Niehler,
Stat. I, S. 319ff. — Haupt I, S. 223ff. — Oldekop III, S. 32f. — J. Cornils: „Arbeiterhäuser vor 30 Jahren in
St. Peter und Ording“, in : Die Heimat, Jahrg. XV. 1307, S. 33.
Kirchenarcbiv: 1. Tauf-, Trau-, Totenregister 1643—1704. — Trauregister noch von 1633—1770. —
Taufen 1703-—1800. — Trauungen 1771—1831. — Totenregister 1713—1733. — Beichtregister 1782—1730. —
Konfirmanden 1771—1837. ■— Kirchenprotokoll 1771—1862. — Kirchenrechnungsbuch (Einkünfte) 1333—-
1774. — Grabbuch 1734. — Inventar 1777. — Kirchspielchronik von P. Job. Hamkens, handschriftlich (1733—
1784). — Eandschaftsarchiv Tönning. (XVII. 127—128). Kirchenrechnungen 1723—31. — Kirchen-
reparaturen betr. 1743—46.
Kirchensiegel: (Boie, S. 11)12; Taf. II, 20). Petschaft (Silber) erhalten im Heimatmuseum Tönning.
Guter Abdruck an Urkunde vom Dreikönigstag 1376 (s. Staatsarch. Hamburg, L 41). Im runden Siegelfeld
(Dm. 44 mm) zwei schräggekreuzte Schlüssel mit zackigen, abgewendeten Bärten und quadratischen, kugelbesetzten
Griffen. Oben zwischen den Schlüsselenden eine nach rechts offene Nondsichel mit eingestelltem sechsstrahligen
Stern. Legende (Unziale) : „^SIGILVM PAROCHIE VLSTOR PIA VTHOLM“.
BAU. Patron: St. Petrus.
Daten: 1445 wird ein „Ding“ gehalten „tho Sunte Peters kercken“ (Chronicon Eider,
vulg. Jasper, 1923, S. 23).— 1559/60 „3 dusent Späne tom Klocktorn.“ — 1563 größere
Bautätigkeit, Inschrift an der Westfront (Dän. Atl. VII, S. 858). — 15 64 Rechnungsnotiz:
„vor Dachbley uptoslan up de torn.“— 1593 das Retdach abgeschafft. — 1732 Dachreiter
oder Turm erneuert (Dän. Atlas). — 1748 die Decke im Schiff neu bemalt (Meister Hans
Damman Nickels aus Oldenswort). — 1833 Glockenstuhl erneuert. — 1859/60 westliche Er-
weiterung des Schiffes, bauliche Instandsetzung. — 1860 Tür an der Südwand ein-
gebaut. — 1861 neuer Dachreiter aufgeführt; das alte hölzerne Glockenhaus abgebrochen;
durchgreifende Renovierung des Inneren. — 1913 Heizungsanlage. —■ 1921 Krieger-
ehrung. — 1937 Erneuerung von Chor und Polygon im Inneren, Entfernung der
Beichtloge etc.
Lage : Auf einer hohen Warft, die z. T. von Hecken und Graben, im Norden von einer
niedrigen Ziegelmauer begrenzt wird, liegt inmitten des alten Friedhofes die Kirche.
Material: Ziegel; am Chor ein Fries aus rheinischem Tuff.
Grundriß: Dreiteiliger Grundriß: Rechteckiges Schiff und rechteckiger Zwischen-
chor mit 5/8 Schluß.
Baugeschichte : Der etwa quadratische Zwischenchor ist noch romanisch und schon im
13. Jhdt. eingewölbt. Der Ansatz eines älteren Schiffes ist noch deutlich im Grundriß zu
erkennen. In gotischer Zeit ist der 5/8 Chorschluß angebaut und eingewölbt, etwa gleich-
zeitig auch wohl das noch im gotischen Verband errichtete Schiff erbaut (15 63 ?), das
1860 nach Westen hin erweitert ist. 16
Beschreibung: Der älteste Bauteil, der fast quadratische ’Z.wischencbor, darf als der
ursprünglich rechteckig schließende Chor romanischer Zeit angesprochen werden. Er ist
in Ziegeln (im Format 28x13x9) im gotischen Verband (zwei Läufer ein Kopf) errichtet.
An der Nordwand außen ist noch das vermauerte, rundbogige romanische Fenster (H. 165,
Br. 100 cm) erkennbar; die Archivolte ist mit Kopfsteinen gemauert; die Vermauerung ist in
 
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