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Rubens, Peter Paul; Kehrer, Hugo [Bearb.]
Peter Paul Rubens: mit 80 Abbildungen, Briefen des Künstlers und seiner Schrift "Über die Nachahmung antiker Statuen" — München: Huo Schmidt Verlag, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.63502#0084
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von Paris keine Pferde mehr austrciben konnten und
aus diese Weise gezwungen waren, vier Poststationen
mit den gleichen armen, halbtoten Tieren zurückzu-
legen, die wir dreimal allein lausen lassen mußten
und die Postillons zu Fuß wie Maultiertreiber vor
sich her getrieben haben. Indessen wurden wir dieser
Schwierigkeiten und Lindernisse Lerr. Aber in Brüssel
angekommen, sanden wir, daß die durchlauchtigste In-
fantin abgereist sei, um das Schlachtfeld von Bredas
zu besichtigen, bevor man noch die Befestigungen
niedergerissen. Ich hoffte, sie in Antwerpen einzu-
holen, um sie zu begleiten; als ich aber um 12 Ahr
mittags dort ankam, stellte es sich heraus, daß sie
am gleichen Tage um 6 Ahr früh abgercist sei, was
mich sehr verdroß. Man glaubt, daß Ihre Loheit
in drei bis vier Tagen zurückkommt, da sie die Reise
nur auf Wunsch der Armee hin unternommen hat,
um die Truppen anzuseuern und sie für ihre Stra-
pazen durch doppelten Sold und andere Geschenke,
je nach Verdienst, zu belohnen. Ich bitte Sie, Lerrn
Aleandro in lebhafter Zuneigung für mich die Lände
zu küssen, ebenso dem edlen Lerrn del Pozzo, Lerrn
Toni und allen Leuten, die Ihnen an meiner Gesund-
heit Interesse zu nehmen scheinen. And zum Schluß
küsse ich Ihnen selbst von ganzem Lerzen die Lände
und empfehle mich Ihrem Wohlwollen.
Am Abend meiner Ankunft, Antwerpen, 12. Juni
1625, Ihr sehr ergebener Diener
Peter Paul Rubens.
i) Breda hatte sich am 5. Juni 1625 ergeben.

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