DOI Artikel:
Reisinger, Hugo: Deutsche Kunst in Amerika, [2]: eine Anregung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0052
-^sg> DEUTSCHE KUNST IN AMERIKA <ö^-
populär geworden, daß für ihn die erste
Gefahr besteht, sein ganzes Können in
Marktware auszugeben. Für die mo-
dernen Engländer und Schotten hat man
nicht viel übrig. Um so mehr stehen
die Alten wie Turner, Constable und die
Porträtisten Romney, Lawrence, Rey-
nolds und Gainsborough in Ansehen.
Ihre Werke sind so stark gesucht, daß
auch hier schon die Fälschung eingriff,
um das Verlangen des Marktes zu be-
friedigen.
Langsam hat sich auch die Erkenntnis
Bahn gebrochen, daß Amerika unter
seinen einheimischen Malern viele starke
Talente hat, welchen man allerdings ihre
Abhängigkeit von den Franzosen zum
Vorwurfe machen muß. Immerhin wer-
den für Landschaften von Innes und
Wyant drei- bis sechstausend Dollars be-
zahlt, teilweise allerdings, weil beide
nicht mehr unter den Lebenden weilen.
Sargent und Whistler, die beiden Größ-
ten, werden mehr zu den Engländern
als zu den Amerikanern gerechnet. Nach
Whistlers Tode hat eine Bewegung ein-
gesetzt, welche die Preise für seine
carl georg barth Trauergenius Werke außerordentlich gesteigert hat.
ix. internationale Kunstausstellung in München Vielleicht ist auch durch die Ausstel-
lungen derselben insbesondere in Boston
von Anton Mauve, welches vor zehn Jahren dem Publikum tatsächlich das Verständnis
um 2500 S erworben wurde, ergab sich bei für diesen außerordentlichen Künstler näher-
einer Versteigerung
im letzten Winter zu
New York nach sehr
lebhaftem Bieten der
Betrag von nicht we-
niger als 42 000 $.
Fürltalienerinter-
essiert man sich ge-
genwärtig so gut wie
gar nicht. Ihr Größ-
ter, Segantini, teilt
überdies mit den
großen modernen
deutschen Malern das
Los, vollkommen un-
bekannt zu sein.
Der Schwede Zorn
gehört zu jenen Por-
trätisten, deren Bil-
der man nicht nur
sehr hoch zahlt, son-
dern noch als eine
besondere Gunstbe-
zeugungauffaßt. Von
den Norwegern ist Valentin kraus unsere Erlösung
FritZ ThaulOW SOSehr IX. Internationale Kunstausstellung in München
S6
populär geworden, daß für ihn die erste
Gefahr besteht, sein ganzes Können in
Marktware auszugeben. Für die mo-
dernen Engländer und Schotten hat man
nicht viel übrig. Um so mehr stehen
die Alten wie Turner, Constable und die
Porträtisten Romney, Lawrence, Rey-
nolds und Gainsborough in Ansehen.
Ihre Werke sind so stark gesucht, daß
auch hier schon die Fälschung eingriff,
um das Verlangen des Marktes zu be-
friedigen.
Langsam hat sich auch die Erkenntnis
Bahn gebrochen, daß Amerika unter
seinen einheimischen Malern viele starke
Talente hat, welchen man allerdings ihre
Abhängigkeit von den Franzosen zum
Vorwurfe machen muß. Immerhin wer-
den für Landschaften von Innes und
Wyant drei- bis sechstausend Dollars be-
zahlt, teilweise allerdings, weil beide
nicht mehr unter den Lebenden weilen.
Sargent und Whistler, die beiden Größ-
ten, werden mehr zu den Engländern
als zu den Amerikanern gerechnet. Nach
Whistlers Tode hat eine Bewegung ein-
gesetzt, welche die Preise für seine
carl georg barth Trauergenius Werke außerordentlich gesteigert hat.
ix. internationale Kunstausstellung in München Vielleicht ist auch durch die Ausstel-
lungen derselben insbesondere in Boston
von Anton Mauve, welches vor zehn Jahren dem Publikum tatsächlich das Verständnis
um 2500 S erworben wurde, ergab sich bei für diesen außerordentlichen Künstler näher-
einer Versteigerung
im letzten Winter zu
New York nach sehr
lebhaftem Bieten der
Betrag von nicht we-
niger als 42 000 $.
Fürltalienerinter-
essiert man sich ge-
genwärtig so gut wie
gar nicht. Ihr Größ-
ter, Segantini, teilt
überdies mit den
großen modernen
deutschen Malern das
Los, vollkommen un-
bekannt zu sein.
Der Schwede Zorn
gehört zu jenen Por-
trätisten, deren Bil-
der man nicht nur
sehr hoch zahlt, son-
dern noch als eine
besondere Gunstbe-
zeugungauffaßt. Von
den Norwegern ist Valentin kraus unsere Erlösung
FritZ ThaulOW SOSehr IX. Internationale Kunstausstellung in München
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