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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0411

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-^=ö> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ö*-*-

sehen Ausstellungen bis-
her noch nicht gezeigt
worden. Sehr erfreulich
ist ferner, daß unter die-
sen besten Schöpfungen
die Bilder eines moder-
nen Deutschen sich be-
finden: Max Slevogt's.
Er hat neben einem köst-
lich frischen Blumen-
stilleben das Bildnis des
Berliner Kommerzien-
rats Freudenberg ausge-
stellt, den man in einer
höchst natürlichen Hal-
tung in einem schwarzen
Gehrock, in ganzer Fi-
gur vor einem kostbaren,
grüngehaltenen Gobelin
stehen sieht. Welche
Charakteristik! Welche
Malerei! Wie einheitlich
und stark das Ganze!
Eine höchst ausgegli-
chene, reife Leistung.
Darnach verdient Karl
Larsson hervorgehoben
zu werden mit einem
großen Bilde aus seinem
Hause, in der bekannten

paul bach Studie zeichnerischen Art. Beim

Frühjahr-Ausstellung der Münchener Sezession Schein der elektrischen

Lampe sitzen die zwei

Stufen in den ersten, großen, hinten durch eineSäulen- jüngsten Mädchen des Künstlers an einem Tische
Stellung mehr wirkungsvoll als zweckmäßig abge- einander gegenüber, so daß man die ältere vom
schlossenen Oberlichtsaal. Links daran schließt sich Rücken sieht und ihre Erscheinung als dunkle Sil-
ein zweiter großer Oberlichtsaal, der statt der im
ersten vorhandenen Voute unter dem Decken-
gesims einen Fries — den aus dem Parthenon —
erhalten wird. Der dritte und vierte Oberlicht-
saal, die wiederum ein paar Stufen höher
liegen, haben einen intimeren Charakter, der
sich schon in der Wandbekleidung — Seiden-
sammet gegen Rupfen in den übrigen Räumen
— und in der geringeren Größe und Höhe
ausspricht. Die Beleuchtungsverhältnisse in
diesen Oberlichtsälen dürfen glänzend ge-
nannt werden, wie überhaupt Schultes in ihrer
Schlichtheit vornehmen Ausstellungsräume
sicherlich die schönsten privaten sind, über die
Berlin augenblicklich verfügt. Um in der Er-
öffnungsausstellung die Absichten und Verbin-
dungen des Kunstsalons dem Besucher recht
eindringlich zum Bewußtsein zu führen, hat die
Leitung eine Reihe namhafter in- und ausländi-
scher Künstler zur Beschickung eingeladen.
Da jeder von diesen nur ein oder zwei Werke
gegeben — nur ein paar sind ausführlicher
geworden — ist der Eindruck dieser ersten
Ausstellung nicht eben sehr einheitlich. Dafür
aber reich und amüsant und jedenfalls sehr
geeignet, nach vielen Seiten zu interessieren.
Es ist natürlich unmöglich, hier auch nur die
Namen aller Aussteller zu nennen. Jedenfalls
sind so ziemlich alle Richtungen und Natio-
nalitäten vertreten. Karl Haider erscheint
neben Zuloaga, Ed. v. Gebhardt neben
Slevogt, Max Klinger neben Arthur
Kampf, Mackensen neben Larsson, Stuck
neben Kroyer usw. Die Leistungen, von
denen eine schöne und starke Wirkung aus-
geht, sind, wie immer, in der Minderzahl; Georg kars bildnis des malers r.

aber, was nicht Oft der Fall ist, auf deut- Frühjahr-Ausstellung der Münchener Sezession

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