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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Popp, Hermann: Meisterfarben der Renaissance
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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0410

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zu Berlin

^5s£> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ös^

mehr von einer Kopie der Epidermis reden, VON AUSSTELLUNGEN

sondern von einer klaren und präzisen Wieder- UND SAMMLUNGEN

gäbe der einzelnen Entwicklungsphasen der

Vorbilder. Man sieht die Reinheit der Lasuren, r> ERLIN. Ed. Schultest seit Anfang April mit seinem

die sorgfältige Untermalung und die Mitwir- D Salon aus dem schönen, dem Abbruch geweihten

kung der Untergründe. Ganz außerordentlich Pala's Rede™ ir). sfei" eige"es> v?" *!fre,d M(Lssel
j- ,vr j l j • tt j errichtetes Geschäftshaus übergesiedelt, das eben-

ist die Wiedergabe der ureigensten Hand- falls in der Nähe des Brandenburger Tores, auf der
schrift und Pinseltechnik des Meisters, bei anderen, nördlichen Seite der Straße Unter den Lin-
der durch Kontrolle mit dem Vergrößerungs- den liegt, und von dem Architekten mit großem Fein-
glas jeder auch noch so diskrete Pinselstrich SefühI äußerlich seiner näheren Umgebung - Bau-
b , ' . . . . t- , , • , ,vr- j werken aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts —

nachweisbar ist — eine Exaktheit der Wieder- angepaßt wurde; ohne diese zu imitieren. Trotz der
gäbe, auf die Professor Fleischer ganz be- großen Schaufenster unten für die Kunsthandlung
sonderen Wert gelegt hat, da sie eben mit hat Messel doch den Charakter des Wohnhauses
den gewöhnlichen Oelfarben nicht erreicht lu wan,ren gewußt. Durch das in der Mitte der
,D , Front liegende Vestibül gelangt man zunächst in

werden kann. einen langen, von den Schaufenstern erhellten Seiten-

Ueber sein Malverfahren hat sich der Er- lichtraum. Von ihm aus tritt man über ein paar
finderin Keims Buch „Ueber
Maltechnik" ausführlich ge-
äußert und die Vorteile dar-
gelegt, welche seinem Ma-
terial, den Malgründen und
demFarbenbindemittel inne-
wohnen. Es heißt da u. a.:
„Durch jahrelanges Studie-
ren der verschiedenartig-
sten Materialien, die als
Bindemittel für die Ma-
lerei dienlich schienen und
durch die eingehendsten
Versuche mit denselben ist
es mir gelungen, ein Binde-
mittel herzustellen, welches
allen Anforderungen ent-
spricht, das Material ver-
edelt und dauernd erhält.
Man kann mit demselben
alles erreichen, was zur Be-
herrschung des Materials
und der ungezwungensten
Technik nötig erscheint, und
bietet es in der Hauptsache
die außerordentlichen Vor-
teile, je nach Bedürfnis,
seine Arbeit acht Tage naß
zu erhalten, um Stoffe, Por-
träts, Lüfte etc. prima malen
zu können und zu vollen-
den, ebenso das lästige Ein-
schlagen der Farben zu ver-
hindern und das Abkratzen
derselben mit dem Messer,
wie das Ankleben der Pinsel-
haare zu vermeiden." Diese
Vorzüge haben sich durch
die mit den Fleischerschen
Farben gemalten Bilder
im Münchener Kunstverein august HUDLERf ecce homo

Vollkommen bewahrheitet. Frühjahr-Aasstellung der Münchener Sezession

Die Kunst für Alle XXI

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