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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Hampe, Theodor: Die Kunst aus der bayerischen Jubiläums-Landesausstellung in Nürnberg
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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0590

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-^2> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^=v-

Holzschnitt-Technik des 16.Jahrhun-
derts herzuleitenden, doch wesentlich
im Anschluß an die Plakatkunst groß
gewordenen, kräftigen Strichmanier
Widerpart gehalten wird. Wie aber
selbst für den Holzschnitt in der allzu
starken Beeinflussung durch den Pla-
katstil ernste Gefahren liegen, so wird
sich — auch das läßt unsere Aus-
stellung wohl erkennen — anderer-
seits sogar die Malerei vor einem Sich-
verlieren in Farbenprobleme zu hüten
haben. Ist doch überdies nichts so
sehr dem Wandel unterworfen, wie
Ansicht und Geschmack bezüglich der
Zusammenstellung von Farben. Und
über dem Austüfteln fein zusammen-
gestimmter Töne geht schon heute
nicht selten Edleres verloren. Eine
weitere Gefahr endlich droht von der
angewandten Kunst, nämlich die Ge-
fahr des allzu strengen, allzu steifen,
Natur und Leben ertötenden Stili-
sierens namentlich von Landschaften.

Außer der Münchener Kunst, die
ja nahezu mit der bayerischen identifi-
ziert werden kann, ist nur noch der
Ortsverein Nürnberg der Allgemeinen
Deutschen Künstlergenossenschaft ge-
schlossen mit einer Sonderausstellung
hervorgetreten, die sich namentlich
anselm feuerbach selbstbildnis (1878) durch ein>ge reizvolle Landschafts-

Verlag von Franz Hanfstangl, München bÜdCT VOn ludwig kühn, georg

Kellner, Karl Fleischmann, Hans

hier geübt werden, bequem überschauen und Förtsch u. a. auszeichnet Das ist echte,

studieren kann. bodenständige, fränkische Kunst, an die vor

Da sehen wir des wackeren Mathias Schmid allem sich die Hoffnung auf eine weitere ge-

„Neue Nachrichten" und schräg gegenüber im deihliche Entwicklung der Malerei in dem

Saale nebenan Reinhold Max Eichlers kraft- Nürnberg des 20. Jahrhunderts knüpfen läßt,
volle Vorweltsphantasie „Naturfest" und Fritz

Erlers auf den ersten Blick fast lediglich deko- \/QN AUSSTELLUNGEN

rativ wirkendes und doch dabei so gedanken- - y^Q SAMMLUNGEN

tiefes Triptychon „Sonnenwende" (früher „Jo-
hannisnacht" genannt), sowie nicht weit davon MU,«£HI;!LIn d" Ausstellung Bayerischer Kunst
„ ° , ,,' ,. . . 1T1 1800—1850 im Glaspalast wurden für die Kgl.
Feldbauers derbe Aktstudien. Wir sehen in Graphische Sammlung erworben: Christian Ernst
den Werken der Malerei, wie das ja auch nur Morgenstern, >Gebirgssee bei aufsteigendem Ge-
naturgemäß ist, das malerische Moment auf witter. (Aquarell); Wilhelm von Kobell, >Terrasse

der ganzen Linie siegreich über das zeich- ,bei Föi}vrrmi' (Aquarell); Peter von Hess, »Tür-

.°, , ° . , , kische wache« (Aquarell ,

nensche, sehen gerade in den Bildern der

Häupter der einzelnen Gruppen, eines Walther MÜNCHEN. Während der Monate August und Sep-

Flrle, Franz von STUCK, Karl Marr, der 1 tember findet im Kunstsalon Wimmer die Aus-

jedoch auch mit ein paar kleineren Gemälden Stellung einer Kollektion Gemälde von Gustav

' • . . _,f. u • , , A.r Courbet, worunter sich auch das bekannte Bild

anderer, aus dem Ple.nair entwickelter Art auf ,Dje Einöde, befinder; statt. Ferner Uommen zur

dem Plan erschienen ist, Hermann Urban etc. Ausstellung Werke von Corot, Renoir, Pissarro,

die Farbe ihre kaum bestrittenen Triumphe Sisley und Monet.

feiern und diese rein malerische Auffassung _ _ , , „ . ... ...

, . , „ , . JVflUNCHEN. Im alten Rathaussaal haben zurzeit die

auch auf dem Gebiete der Graphik allerorten IV1 Hofkunsthändler Keller & Reiner in Berlin die

wirksam, wo ihr nur von der aus der alten Meunier-Ausstellung, die sie vor einigen Monaten in

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