-^4g3> DIE AUSSTELLUNG BAYERISCHER KUNST VON 1800-1850 <^=^
Ludwig und Leopold vertretene Fritz von den Holländern gelernt, so ist dies immerhin
Kaulbach, geb. 1822, in München bis 1854 tä- ein naturgemäßerer und entwicklungsfähigerer
tig, minder bedeutsam Jos. Bernhard (1805 Ausgangspunkt als das vorausgegangene An-
bis 1885) an. Wilhelm von Kaulbachs ideali- lehnen an italienische und französische Ideal-
stische Bedeutung lag dem Bildnis ferner, doch landschaft. Uebrigens ist auch die Abhängig-
ist dasselbe immerhin gut vertreten. keit der Wagenbauer, Dorner und Dillis von
Es mag befremden, daß eine Retrospektive Ruysdael und Potter keineswegs so groß als
aus einer Zeit, man annimmt,
in welcher die ^=aDer bedeu-
Pflege der Mo- tendste Meister
numentalkunst ist Max Jos.
so entschieden ^^^^ Wagenbauer
obenan, doch die W (1775 — 1829),
Kabinettskunst [ der auch mehr
offensichtlich 1^1-^ W^m w'e 'e 'n emer
überwiegend KL A-flfl Retrospektiven
zeigt. Dafür je- vertreten ist (s.
doch kann nur jS Abb. S. 55). Es
das moderne , "T ist ausschlie-
Ausstellungswe- . jÄ ßend einheimi-
sen verantwort- ■fl^fl scheLandschaft,
lieh gemacht V *L meist aus den
werden, welches V Vorbergen,
dem Monumen- j Schreiber dieser
talen fremd ge- ^rj^ K Wl Zeilen hörte
worden. Nur .^^^^^ noch die Witwe
wenn wir uns " X^J^^W \\H Wagenbauerser-
das Monopol des ■ iv__* /^^^r Ii zählen, wie der
Monumentalen M[Vr ■ . i^Jj^ unermüdlich
an den Akade- j| ^^^^S hingebende
mien und an W Meister seine
fürstlichen Be- Landschaften
Stellungen ver- wie Herden-
gegenwärtigen, ^^^^^B J «S^^^^^^^K stücke sommer-
neben welchem I lang nach der
die Kabinetts- K H Natur begann,
kunst geduldet i ja zum Teil am
herging, verste- Ansichtsplatze
hen wir eine Be- selbst bis auf
sprechung von den letzten
Ausstellungen m M Strich beendigte,
ausderMittedes V ,,t § während sie ge-
19.Jahrhunderts, ' '— -JLÄ duldig strickend
wiesiemirinPe) ^m-/r'" ».^^^^^ ' ' ^^^^^P^^^^^H neben ihm saß.
nes Universum H \£ *JB_ Daher auch die
vonl854vorliegt, Wahrheit der
die fast nur von I^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^H Empfindung und
Kirchenbildern konrad Eberhard ü768-i859) madonna der Tagesstim-
und Riesenkar- Retrospektive Ausstellung München 1906 mung vom Mor-
tons spricht. gen bis zum
Je mehr man aber der Kabinettskunst in Abend, selbst eines nebligen Herbsttages
den verfügbaren Lokalitäten Raum gab, ein (Gal. Augsburg), die Freiheit von jeder deko-
desto geschlosseneres, reicheres und zusam- rativen Absicht, die Unmittelbarkeit der Wie-
menhängenderes Bild ihrer Leistung konnte dergabe, das scharfe Sehen des Einzelnen, die
sie darbieten. Vorab die Landschaft einschließ- delikate Ausführung. Während man sich mo-
lich des Herdenstücks. Man sollte ihr nur dernen Landschaften gegenüber oft wünscht,
nicht den Vorwurf der Unselbständigkeit noch kurzsichtiger zu sein, wünscht man sich
machen. Denn wenn sie auch vielfach an zur Betrachtung dieser vielmehr eine Lupe.
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Ludwig und Leopold vertretene Fritz von den Holländern gelernt, so ist dies immerhin
Kaulbach, geb. 1822, in München bis 1854 tä- ein naturgemäßerer und entwicklungsfähigerer
tig, minder bedeutsam Jos. Bernhard (1805 Ausgangspunkt als das vorausgegangene An-
bis 1885) an. Wilhelm von Kaulbachs ideali- lehnen an italienische und französische Ideal-
stische Bedeutung lag dem Bildnis ferner, doch landschaft. Uebrigens ist auch die Abhängig-
ist dasselbe immerhin gut vertreten. keit der Wagenbauer, Dorner und Dillis von
Es mag befremden, daß eine Retrospektive Ruysdael und Potter keineswegs so groß als
aus einer Zeit, man annimmt,
in welcher die ^=aDer bedeu-
Pflege der Mo- tendste Meister
numentalkunst ist Max Jos.
so entschieden ^^^^ Wagenbauer
obenan, doch die W (1775 — 1829),
Kabinettskunst [ der auch mehr
offensichtlich 1^1-^ W^m w'e 'e 'n emer
überwiegend KL A-flfl Retrospektiven
zeigt. Dafür je- vertreten ist (s.
doch kann nur jS Abb. S. 55). Es
das moderne , "T ist ausschlie-
Ausstellungswe- . jÄ ßend einheimi-
sen verantwort- ■fl^fl scheLandschaft,
lieh gemacht V *L meist aus den
werden, welches V Vorbergen,
dem Monumen- j Schreiber dieser
talen fremd ge- ^rj^ K Wl Zeilen hörte
worden. Nur .^^^^^ noch die Witwe
wenn wir uns " X^J^^W \\H Wagenbauerser-
das Monopol des ■ iv__* /^^^r Ii zählen, wie der
Monumentalen M[Vr ■ . i^Jj^ unermüdlich
an den Akade- j| ^^^^S hingebende
mien und an W Meister seine
fürstlichen Be- Landschaften
Stellungen ver- wie Herden-
gegenwärtigen, ^^^^^B J «S^^^^^^^K stücke sommer-
neben welchem I lang nach der
die Kabinetts- K H Natur begann,
kunst geduldet i ja zum Teil am
herging, verste- Ansichtsplatze
hen wir eine Be- selbst bis auf
sprechung von den letzten
Ausstellungen m M Strich beendigte,
ausderMittedes V ,,t § während sie ge-
19.Jahrhunderts, ' '— -JLÄ duldig strickend
wiesiemirinPe) ^m-/r'" ».^^^^^ ' ' ^^^^^P^^^^^H neben ihm saß.
nes Universum H \£ *JB_ Daher auch die
vonl854vorliegt, Wahrheit der
die fast nur von I^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^H Empfindung und
Kirchenbildern konrad Eberhard ü768-i859) madonna der Tagesstim-
und Riesenkar- Retrospektive Ausstellung München 1906 mung vom Mor-
tons spricht. gen bis zum
Je mehr man aber der Kabinettskunst in Abend, selbst eines nebligen Herbsttages
den verfügbaren Lokalitäten Raum gab, ein (Gal. Augsburg), die Freiheit von jeder deko-
desto geschlosseneres, reicheres und zusam- rativen Absicht, die Unmittelbarkeit der Wie-
menhängenderes Bild ihrer Leistung konnte dergabe, das scharfe Sehen des Einzelnen, die
sie darbieten. Vorab die Landschaft einschließ- delikate Ausführung. Während man sich mo-
lich des Herdenstücks. Man sollte ihr nur dernen Landschaften gegenüber oft wünscht,
nicht den Vorwurf der Unselbständigkeit noch kurzsichtiger zu sein, wünscht man sich
machen. Denn wenn sie auch vielfach an zur Betrachtung dieser vielmehr eine Lupe.
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