Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 23.1907-1908

DOI Artikel:
Herrmann, Paul: Die künstlerische Medaille und ihre Geschichte
DOI Artikel:
Die Winterausstellung der Münchener Secession
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12504#0232
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE WINTERAUSSTELLUNG DER MÜNCHNER SECESSION <3=^~

f

j. tautenhayn jun. ■ maximilianus rex stefan schwartz • theod. billroth

Von der Münze gingen unsere Betrach- DIE WINTER AUSSTELLUNG

tungen aus, zu ihr kehren wir zum Schluß DER MÜNCHNER SECESSION
zurück mit einem hoffnungsvollen Ausblick

in die Zukunft. Denn die Medaillenkunst be- 1%/lÜNCHEN. Auch heuer ist die Secession ihrem

ginnt auf die Münze, ihr Urwesen, rückzu- «• Brauche treu geblieben, in einer Winteraus-

wirken und sie wieder in jene Sphäre des Stellung die Werke einiger ihrer Besten in größeren

künstlerischen zu heben, aus dem sie seit Kollektionen auszustellen Essind Albert v. Keller,

_ . , ' , , Charles Tooby und Philipp Kleint. Die Keller-
den Tagen der Griechen herabgesunken. Mo- Ausstellung reicht mit 145 Werken von den frühesten
delle von Chaplain, Roty und Dupuis sind es, Anfängen des Künstlers bis in die allerjüngste Zeit
die als Münztypen der französischen Republik und zeigt dessen Entwicklung in einer Vollständig-
verwendet werden. Daß gleiche Bestrebungen keit- in der das Schaffen dieses Malers weder hier

, , . , ° . „ „ ? noch auswärts le gesehen wurde. Eine talentver-

in deutschen Landen an einer Stelle aufge- heißende Knabenarbeit aus dem Jahre 1855 (Keller

treten sind, wird weitesten Kreisen unbekannt ist 1845 geboren) steht am Beginn der Reihe. Dann

sein und verdient deshalb um so folgen ein paar frühe Kostümbilder, in

nachdrücklicher ins Licht gestellt ^8&l^ denen ,de[ Künstler noch mehr alt-

... f. . . jfZ,--'•• meisterliche Bestrebungen zeigt, folgen

zu werden. Im Herzogtum Meinin- £fr in reicher und bunter Auswahl höchst

gen prägt man Fünfmarkstücke, de- fesselnde Bilder und Studien aus dem

ren großzügiges, charaktervolles I Beginn der siebziger Jahre, der Zeit,

Fürstenbildnis nach einem Modell ßfl ' J da dies Talent zuerst die Aufmerksarn-

, TI .... .. k'HBf keit der Welt auf sich lenkte, Frauen-

A. Hildebrands in direkter \ er- ''. akte, Architekturen und Parkszenen,

kleinerung ausgeführt ist, eine VV " Salonstücke in allen Formaten, darunter

künstlerische Tat, von deren Größe das vielbewunderte Bild Chopin« aus

und Bedeutung sich überzeugen Mft„__ n„ HFR7nr der, Neuf" PinaJl?th!Ik' Portn-1"
, j ,, , münze des herzog- maler< (1878t, >Die Horchenn , Die

kann, wer an der Hand unserer TUMS SACHSEN-MEt- Kaiserin Faustina im Junotempel« usw.
nebenstehenden Abbildung eine enwuhpvoh adolf Wir sehen die ersten Studien zur >Auf-
Meiningische mit anderen Reichs- von hildebrand«« erweckung-., sehen sogar eine vorzüg-
münzen vergleicht liehe Landschaft von 1883, einen Herbst

' bei Harlaching, Gartenbilder aus römi-

schen Gärten und dann in ununterbrochener Reihe die
Anmerkung. Einige Abbildungen dieses Aufsatzes wohlbekannten Porträts und Bilder aller Art, welche
verdanken wir dem Medaillen vertag von Georg Hitl seitdem unsere Ausstellungen schmückten. Was nicht
in Schrobenhausen. Hitl hat schon zu Zeiten, da in der endgültigen Fassung ausgestellt werden konnte,
die neue deutsche Medaillenkunst kaum von sich reden ist wenigstens in Skizzen oder Varianten da; die > Auf-
machte, besonders die Bestrebungen der Münchener erweckung« aus der Neuen Pinakothek hat im Plastik-
Medaillenkünstler in uneigennützigster Weise ge- saale einen Ehrenplatz gefunden, ebenso die große
fördert und so der Popularisierung der neuen Kunst »Kreuzigung« von 1894 in ihrer seltsam ergreifen-
wesentliche Dienste geleistet. Aus dem Katalog seines den Weltuntergangsstimmung. An den > Hexenschlaf
jetzt schon recht umfangreichen Verlags, den die erinnern ein paar Entwürfe, und auch einige Bilder
Firma Carl Pöllath in Schrobenhausen (Oberbayern) von Medien und Hypnotisierten fehlen nicht. Eine
ausliefert, seien erwähnt die Medaillen und Pia- ganze Serie eleganter Damenbildnisse, unter denen
ketten von R. Boßelt, F. Christ, Max Dasio, H. Hahn, das von Frau v. Keller 7 im weißen Kleide wohl
H Kaufmann, H. Kautsch, G.Römer, B.Schmitt, das schönste, und das der Frau v. Kühlmann
P. Sturm, H. Wadere, G. Wrba u. a. vielleicht das eleganteste ist, zeigen Albert v. Keller

als Frauenmaler. Die großen Bilder -Trio«, >Die

205
 
Annotationen