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punkten behandelt ist, haben Brücke, Helmholtz und nicht nur als Hilfsmittel, zum Festhalten einer flüch-
Ostwald ihren Teil beigesteuert. Damit soll gesagt tigen Skizze, dienen kann, sondern sehr wohl, wie
sein, daß Kiesling in der Wahl seiner Gewährsmänner dies besonders in England geläufig ist, für die Schöp-
sehr glücklich, mitunter nur er selbst zu bescheiden fung selbständiger Kunstwerke geeignet ist. Interesse
gewesen ist, denn gerade jene Kapitel, in denen der für den in Deutschland vernachlässigten Kunstzweig
Autor auschließlich sein eigenes Empfinden zur Gel- zu erwecken, ist also der Zweck der Ausstellung,
tung bringen konnte, wie z. B. in dem Abschnitte über Der Kaiser wird aus seinem Privatbesitz manches
die >Komposition<, haben uns am meisten angespro- beisteuern, die deutschen Mitglieder der Akademie
chen. Hier finden wir die Unterschiede der einzel- wurden zur Ausstellung von je drei Aquarellarbeiten
nen Kompositionsarten ganz vortrefflich gekennzeich- eingeladen. Vermutlich werden auch an Nichtmit-
net und auch in der Wahl der durch Illustrationen glieder ähnliche Einladungen nach Maßgabe des ver-
näher erläuterten Beispiele aus alter und neuerer fügbaren Raumes ergehen. — Neben dem künst-
Schule hat er mit wenigen Ausnahmen das Richtige lerischen Zwecke verfolgt die Ausstellung noch einen
getroffen. Daß in einem solchen Werke auch das sozialen, das materielle Ergebnis ist für Wohltätig-
rein Technische der Malerei eingehend hehandelt, keitsanstalten unter dem Patronat der Kaiserin be-
daß von den einzelnen Arten des Malens (Oel, Aqua- stimmt.
rell, Pastell, Fresko usw.), von der Haltbarkeit der TT'LAGEN FURT. Eine neue Kunstprovinz will nun
Malerfarben, von ihren Veränderungen an der Luft IV auch Kärnten werden. Erst in den letzten Jahren
und im Licht gesprochen wird, ist wohl selbstver- ist man darangegangen, die Talente, an denen Kärnten
ständlich. Wie nötig die genauere Kenntnis aller auf dem Gebiete der bildenden Kunst nie verwaiste,
dieser Dinge für den Maler ist. erörtert der Autor, zu sammeln und ihnen, die bisher als Künstler wenig
der ja selbst ausübender Kunstler ist, an der Hand Berührungspunkte mit der Heimat fanden, durch regel-
von Beispielen aus der jüngst verflossenen Zeit. c. B. mäßige Kunstausstellungen in der Landeshauptstadt
Klagenfurt Bodenständigkeit im eigenen Lande zu
VCDMK^UTfC verleihen. Die unmittelbare Folge davon ist das
VLKmlo^n I Lo Erwachen der Kauflust in den wohlhabenden Kreisen.
TI . ry „„Mi. Schon haben sich einige namhafte Künstler, die
ADEN-BADEN. Hermann B ll ngs Neubau r ... . , . , . 6 „ . ..... ... ' ,
• j , - r. : , ,,, . i u früher in den bekannten Kunststädten wirkten, da-
ln der Lichtentaler Allee, der vom nächsten jähre , . . . . . ,. , . '
.ii ir_ j. . ' . ,, D , DJ, heim angesiedelt; einige standig, andere wenigstens
an eine >Standige Kunstausstellung Baden-Baden. _ . * T .. ' . * 6■ Rfickwir
beherbergen soll, geht der Vollendung entgegen. ur einen des Janres- Die guns igen Kuckwir-
". A. j > , , d _ c- . kungen auf Kunstgewerbe, Architektur und sogar
Die elf Sa e des Gebäudes werden Raum für etwa „5. ,„,. , . „..P , ' , 6
-nX ,7 1 tT ' -„. „■ , ... , . auf die Wiedereinführung der charakteristischen, zum
sOO Kunstwerke bieten; größte Vielseitigkeit unter schon rgess|nen Volkstrachten sind un-
Vermeidung eines einseitigen programmatischen verkennbar. Die s(feben eröffnete zweite Kunstaus.
Standpunktes, soll für die kommenden Ausstellungen des Kunstvereines für Kärnten ist ein voller
als Richtschnur dienen; die Ausste lungsle.tung wird £rfo |eworde LuDWIG WlLLROIDER, Gilbert
einer Reihe von Kunstlern, darunter Hans Thoma, von Canal, Alexander D. Goltz, Konrad von
G. Schonleber, Wilhelm Trubner, Ferd.nand Keller supanch.ch,Toni Gregor.tsch,LeopoldResch,
anvertraut sein. Alfons Purtscher, Josef Kassin, Friedrich
B
die die Stellung der Aquarellmalerei in der bildenden auch die Erbauung eines ständigen Ausstellungs-
Kunst Deutschlands zeigen soll. Es ist beabsichtigt, mit heimes werden, wofür der • Kunstverein für Kärnten«
dieser Ausstellung darzutun, daß das Aquarellieren bereits einen sehr günstigen Bauplatz gesichert hat.
B
ERLIN. Die Akademie der bildenden Künste Gornik waren unter den Ausstellern. Ein äußeres
veranstaltet im Oktober eine Aquarellausstellung, Zeichen des bewußten erwachenden Kunstlebens soll
friedrich gornik tiger
Münchner Jahresausstellung 1908
Redaktionsschluß: ii. August 1908 Ausgabe: 27. August 1908
Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G. — Beide in München
punkten behandelt ist, haben Brücke, Helmholtz und nicht nur als Hilfsmittel, zum Festhalten einer flüch-
Ostwald ihren Teil beigesteuert. Damit soll gesagt tigen Skizze, dienen kann, sondern sehr wohl, wie
sein, daß Kiesling in der Wahl seiner Gewährsmänner dies besonders in England geläufig ist, für die Schöp-
sehr glücklich, mitunter nur er selbst zu bescheiden fung selbständiger Kunstwerke geeignet ist. Interesse
gewesen ist, denn gerade jene Kapitel, in denen der für den in Deutschland vernachlässigten Kunstzweig
Autor auschließlich sein eigenes Empfinden zur Gel- zu erwecken, ist also der Zweck der Ausstellung,
tung bringen konnte, wie z. B. in dem Abschnitte über Der Kaiser wird aus seinem Privatbesitz manches
die >Komposition<, haben uns am meisten angespro- beisteuern, die deutschen Mitglieder der Akademie
chen. Hier finden wir die Unterschiede der einzel- wurden zur Ausstellung von je drei Aquarellarbeiten
nen Kompositionsarten ganz vortrefflich gekennzeich- eingeladen. Vermutlich werden auch an Nichtmit-
net und auch in der Wahl der durch Illustrationen glieder ähnliche Einladungen nach Maßgabe des ver-
näher erläuterten Beispiele aus alter und neuerer fügbaren Raumes ergehen. — Neben dem künst-
Schule hat er mit wenigen Ausnahmen das Richtige lerischen Zwecke verfolgt die Ausstellung noch einen
getroffen. Daß in einem solchen Werke auch das sozialen, das materielle Ergebnis ist für Wohltätig-
rein Technische der Malerei eingehend hehandelt, keitsanstalten unter dem Patronat der Kaiserin be-
daß von den einzelnen Arten des Malens (Oel, Aqua- stimmt.
rell, Pastell, Fresko usw.), von der Haltbarkeit der TT'LAGEN FURT. Eine neue Kunstprovinz will nun
Malerfarben, von ihren Veränderungen an der Luft IV auch Kärnten werden. Erst in den letzten Jahren
und im Licht gesprochen wird, ist wohl selbstver- ist man darangegangen, die Talente, an denen Kärnten
ständlich. Wie nötig die genauere Kenntnis aller auf dem Gebiete der bildenden Kunst nie verwaiste,
dieser Dinge für den Maler ist. erörtert der Autor, zu sammeln und ihnen, die bisher als Künstler wenig
der ja selbst ausübender Kunstler ist, an der Hand Berührungspunkte mit der Heimat fanden, durch regel-
von Beispielen aus der jüngst verflossenen Zeit. c. B. mäßige Kunstausstellungen in der Landeshauptstadt
Klagenfurt Bodenständigkeit im eigenen Lande zu
VCDMK^UTfC verleihen. Die unmittelbare Folge davon ist das
VLKmlo^n I Lo Erwachen der Kauflust in den wohlhabenden Kreisen.
TI . ry „„Mi. Schon haben sich einige namhafte Künstler, die
ADEN-BADEN. Hermann B ll ngs Neubau r ... . , . , . 6 „ . ..... ... ' ,
• j , - r. : , ,,, . i u früher in den bekannten Kunststädten wirkten, da-
ln der Lichtentaler Allee, der vom nächsten jähre , . . . . . ,. , . '
.ii ir_ j. . ' . ,, D , DJ, heim angesiedelt; einige standig, andere wenigstens
an eine >Standige Kunstausstellung Baden-Baden. _ . * T .. ' . * 6■ Rfickwir
beherbergen soll, geht der Vollendung entgegen. ur einen des Janres- Die guns igen Kuckwir-
". A. j > , , d _ c- . kungen auf Kunstgewerbe, Architektur und sogar
Die elf Sa e des Gebäudes werden Raum für etwa „5. ,„,. , . „..P , ' , 6
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sOO Kunstwerke bieten; größte Vielseitigkeit unter schon rgess|nen Volkstrachten sind un-
Vermeidung eines einseitigen programmatischen verkennbar. Die s(feben eröffnete zweite Kunstaus.
Standpunktes, soll für die kommenden Ausstellungen des Kunstvereines für Kärnten ist ein voller
als Richtschnur dienen; die Ausste lungsle.tung wird £rfo |eworde LuDWIG WlLLROIDER, Gilbert
einer Reihe von Kunstlern, darunter Hans Thoma, von Canal, Alexander D. Goltz, Konrad von
G. Schonleber, Wilhelm Trubner, Ferd.nand Keller supanch.ch,Toni Gregor.tsch,LeopoldResch,
anvertraut sein. Alfons Purtscher, Josef Kassin, Friedrich
B
die die Stellung der Aquarellmalerei in der bildenden auch die Erbauung eines ständigen Ausstellungs-
Kunst Deutschlands zeigen soll. Es ist beabsichtigt, mit heimes werden, wofür der • Kunstverein für Kärnten«
dieser Ausstellung darzutun, daß das Aquarellieren bereits einen sehr günstigen Bauplatz gesichert hat.
B
ERLIN. Die Akademie der bildenden Künste Gornik waren unter den Ausstellern. Ein äußeres
veranstaltet im Oktober eine Aquarellausstellung, Zeichen des bewußten erwachenden Kunstlebens soll
friedrich gornik tiger
Münchner Jahresausstellung 1908
Redaktionsschluß: ii. August 1908 Ausgabe: 27. August 1908
Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G. — Beide in München