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weniger bekannte Graphiker herangezogen, „PERSÖNLICH"
dabei hat er sich auf eine nicht zu große _.„__ DrinMMTcruicT
Anzahl von Blättern beschränkt und diese EPIL0G BEKANNTSCHAFT
nach den Techniken und den Meistern, in Von Eugen Kalkschmidt
geschlossenen Gruppen umrahmt (farbige (Schluß)
Blätter auf schwarzem, schwarze Blätter auf
hellem Karton) in so geschmackvoller Weise Manchmal aber wird ihm sein Verständnis
aufgehängt, daß es an sich schon ein Genuß verdächtig. Er sieht um sich herum gewisse
ist, in diesen graphischen Kabinetten zu ver- Leute, die wissen sehr beredt von den Wun-
weilen, in denen überdies noch einzelne wohl- dern zu erzählen, die in den fremdartigen
ausgewählte Möbel und Gefäße der Deutschen Werken stecken. Zweifelnd hört er diese
Werkstätten für Handwerkskunst aufgestellt Botschafter. Oder aber er liest kopfschüttelnd
sind. die Berichte ihrer Reiseerlebnisse durch die
So zeugt die diesjährige Dresdner Aus- dunkeln Erdteile der Kunst. Die Botschaft
Stellung auch diesmal wieder von hoher künst- ist auf Wissen gebaut, und ist doch keine
lerischer Kultur, von einer Ausstellungskunst, reine Wissenschaft. Glaube, Liebe, Hoffnung
die allenthalben die Grenzlinie zwischen ist darein verwoben, trocken erkennende Unter-
Geschmack und der Ausklügelei raffinierter Scheidung und lebendig quellendes Gefühl.
Effekte einzuhalten weiß. Dresden hat auch dies- Ungewiß tastend versucht der oder jener Herr
mal seinen Platz in der ersten Reihe der deut- Publikus die Notbrücke dieser Kundschaft zu
sehen Ausstellungsstädte zu wahren gewußt, beschreiten. Unsere Zeit nennt diese Kund-
_ schafter aus dem gelobten Lande Kritiker.
Ob sie nun geschrieben haben und gedruckt
AMANDUS FAURE GARDEROBE IN EINER SCHMIERE
Kunstausstellung Dresden 1908
540
weniger bekannte Graphiker herangezogen, „PERSÖNLICH"
dabei hat er sich auf eine nicht zu große _.„__ DrinMMTcruicT
Anzahl von Blättern beschränkt und diese EPIL0G BEKANNTSCHAFT
nach den Techniken und den Meistern, in Von Eugen Kalkschmidt
geschlossenen Gruppen umrahmt (farbige (Schluß)
Blätter auf schwarzem, schwarze Blätter auf
hellem Karton) in so geschmackvoller Weise Manchmal aber wird ihm sein Verständnis
aufgehängt, daß es an sich schon ein Genuß verdächtig. Er sieht um sich herum gewisse
ist, in diesen graphischen Kabinetten zu ver- Leute, die wissen sehr beredt von den Wun-
weilen, in denen überdies noch einzelne wohl- dern zu erzählen, die in den fremdartigen
ausgewählte Möbel und Gefäße der Deutschen Werken stecken. Zweifelnd hört er diese
Werkstätten für Handwerkskunst aufgestellt Botschafter. Oder aber er liest kopfschüttelnd
sind. die Berichte ihrer Reiseerlebnisse durch die
So zeugt die diesjährige Dresdner Aus- dunkeln Erdteile der Kunst. Die Botschaft
Stellung auch diesmal wieder von hoher künst- ist auf Wissen gebaut, und ist doch keine
lerischer Kultur, von einer Ausstellungskunst, reine Wissenschaft. Glaube, Liebe, Hoffnung
die allenthalben die Grenzlinie zwischen ist darein verwoben, trocken erkennende Unter-
Geschmack und der Ausklügelei raffinierter Scheidung und lebendig quellendes Gefühl.
Effekte einzuhalten weiß. Dresden hat auch dies- Ungewiß tastend versucht der oder jener Herr
mal seinen Platz in der ersten Reihe der deut- Publikus die Notbrücke dieser Kundschaft zu
sehen Ausstellungsstädte zu wahren gewußt, beschreiten. Unsere Zeit nennt diese Kund-
_ schafter aus dem gelobten Lande Kritiker.
Ob sie nun geschrieben haben und gedruckt
AMANDUS FAURE GARDEROBE IN EINER SCHMIERE
Kunstausstellung Dresden 1908
540