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Kissling, Hermann; Stadtarchiv <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Künstler und Handwerker in Schwäbisch Gmünd 1300 - 1650 — Schwäbisch Gmünd, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.43770#0204
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Vetter Ludwig

zu ermitteln. Vielleicht ist die Siedlung abgegangen (im
Gewann Bruckäcker westlich Leinzell?) oder ein ehe-
maliger Hof Leinbruck hat später seine Bezeichnung
geändert.
Das Steinmetzzeichen läßt die Arbeit des Veit an meh-
reren Orten des Gmünder Raumes verfolgen: Nach
1497 arbeitet er an der nördlichen Sakristei wand des
Münsters im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten nach
dem Bauunglück. Um 1500 maßgebliche Beteiligung
am Bau der Tonolzbronner Kirche. Dort am Südportal
von 1500, am Chorbogen von 1503 und an Fensterge-
wänden sein Zeichen. Dann die genannte Arbeit in
Heubach, wo er als Meister auftritt. 1510 schließt er
den Chorausbau in Bartholomä ab, dies eine Erweite-
rung des spätromanischen Turmchores mit Vorjoch,
dreiseitigem Schluß und Sterngewölbe. Eine Konsole
trägt den Meisterschild. Noch im gleichen Jahr schützt
er das Südportal der 1493 errichteten Eschacher Kirche
(s. Hans* von Urach) mit einer kleinen kreuzgewölbten
Vorhalle (1834 abgetragen).
H. Kissling, Meister Veit, Steinmetz von Leinbruck GHBI1 1/1963. -
Ders., Eschach, 8, 49. - Ders., Tonolzbronn, 29 f.
Vetter Ludwig, Goldschmied, <1603, od 1621 Salome
Stritzler. 1640 stellt Goldschmied Johann Schwartz*
Herrn Ludwig Vetter einen Lehrbrief aus, der vor unge-
fähr 19 Jahren als Goldschmied nach 4jähriger Lehre
bei ihm ausgelernt hatte.
FamR VIII, 191 f. CProt II (1640) 32.
Vogelhund Caspar, Beindreher (Beinringler), *1636,
cd 1663 Catharina Deibele (1664-1676 8 Kinder); kauft
1664 Behausung mit Gärtlein des Maurers Leonhard
Österle* in der Fischergasse zwischen Hans Häberle
und dem Maler Stoffel Friedel* um 159 fl.
Die Beindreher Johann Vogelhund (*1642, cd 1667
Veronica Hörmann, 1668-1672 3 Kinder) und Jacob
Vogelhund (*1645, cd 1669 Maria Ursula Schlecht,
1670-1682 4 Kinder), sind seine Brüder aus der Zweit-
ehe des Johann Vogelhund ( 1) cd 1633 Maria Entzin,
1634-1637 3 Kinder, 2) cd 1640 Magdalena Deibele,
1641-8 Kinder).
Der Beindreher Sebastian Vogelhund (1664, t
13.5.1688) ist Sohn des Obigen.
FamR VIII, 170 f. SterbeB II, 40’. CProt III (1664) 392; IV (1688)
188. PK.
Vogelhund Hans, Goldschmied (Lebensdaten nicht
eindeutig zu bestimmen. Laut Familienregister heiraten
zwischen 1624 und 1634 vier Caspar Vogelhund.) 1637

sein Haus in der Rinderbacher Gasse, laut Schatzungs-
buch 1645 im Höferlinsbach (womit der gleiche Stand-
ort gemeint sein kann). Zahlt am 19.12.1645 der Stadt
Gmünd 55 fl, so nacher Augsburg gezogen. Erhält dort
1648 das Bürgerrecht unter der Bedingung, daß er den
Goldschmieden keinen Eintrag tut. Ob er in Augsburg
die Meistergerechtigkeit erhielt, ist fraglich.
FamR VIII, 171. StadtR 1645, 26. CProt I (1637) 203. SchatzB 1645.
- Seling, Augsburger Goldschmiede, Band III, 196.
Vogelhund Johann, Goldschmied, 1658 seine Behau-
sung neben Goldschmied Philipp Jacob Hartmann* hin-
ter dem Spital.
CProt III (1658) 151.
Vogt Balthasar, Steinmetz, *1.8.1628 (Eltern Baltha-
sar Vogt, Seckler, und Cordula Hartmannsdörfer). Im
Sturz des Nordportales der Augustinuskirche die Jah-
reszahl 1680 mit seinem Monogramm und Steinzeichen
i£' . Dieses erweiterte Zeichen des Caspar Vogt II*
läßt auf eine Lehrzeit in dessen Werkstatt schließen.
FamR VIII, 181, 217. - Kissling, Augustinuskirche, 6.
Vogt Caspar I, Steinmetz, Kirchenmeister
(1607-1611), wahrsch. Onkel des Folgenden, od Marga-
reta (1586-1597 7 Kinder, Pate bei 5 von ihnen Kir-
chenmeister Leonhard Völkle*). Geht 1584 als junger
Mann unrühmlich ins Ratsprotokoll ein. Er muß zu-
sammen mit dem Nürnberger Gürtler Hans Kolb*, der
sich damals in Gmünd aufhält, Urfehde schwören, um
dem Gefängnis zu entgehen. 1606 zinst V. aus seiner
Behausung (wahrsch.) in der Milchgasse 4 b 2 kr. Am
20.9.1607 begehren die Maurer, angeführt von Georg
Österle*, in einer dem Rat vorgelegten Supplikation
gegen ihn, den Kirchenmeister, auf. Am 25.10.1607
läßt V. mit einer Exceptione [Einwand] antworten. Der
Rat entscheidet, daß es zwischen den Maurern und dem
Kirchenmeister bei olt herkhomen bleiben solle. Wahr-
scheinlich hat diese Zwistigkeit dazu beigetragen, daß
er das Amt des Kirchenmeisters nur kurz innegehabt
hat. 1611 wird damit sein Neffe Caspar Vogt II begabt.
Wenig seiner Tätigkeit faßbar. Beim Neubau des abge-
brannten Schwörhauses (Schmalzgrube/ Königsbronner
Hof) 1591/92 arbeitet er mit Völkle zusammen. Das
Ratsprotokoll vom 14.5.1591 nennt seinen Taglohn:
Weil der baw im Königsbronner Hof wäret, solle Cas-
par Vögten Steinmetzen täglich im Sommer 12 kr, im
Winter wieder ain tag 9 kr wie zuvor gegeben werden.
An diesem Bau gehen nach Ausweis der Steinzeichen
die meisten Hausteine auf V. zurück, auch die des Por-

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