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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 6
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Lichtwark, Alfred: Der Sammler, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0309
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zur Befriedigung der Eitelkeit — die Sammelthätig-
keit gehört zu den Grundlagen der höchsten Form
der Bildung, die wir kennen, der Bildung im Sinne
Goethes. Sie ist die notwendige Ergänzung unserer
wesentlich auf Wort und Wissen angelegten Bil-
dung, denn sie führt zu den Dingen und in die
Dinge hinein, sie weckt und entwickelt Kräfte des
Geistes und des Herzens, die sonst ruhen, sie ge-
währt Zugang zu dem geheimnisvollen Wesen der
Wissenschaft und der Kunst und erfüllt mit einem
erwärmenden, alles durchdringenden Glücksge-
fühl, das sonst nur der Forscher und der Künstler
kennt.

Die Erfahrung lehrt, dass, wer auf irgendeinem
Gebiet zu sammeln anfängt, eine Wandlung in sei-
ner Seele anheben spürt. Er wird ein freudiger
Mensch, den eine tiefere Teilnahme erfüllt, und
ein offeneres Verständnis für die Dinge dieser Welt
bewegt seine Seele.

Über sich selbst hinauswirkend hat sich der
Sammler als Hüter nationaler Schätze, als unent-
behrlicher Untergrund alles künstlerischen Schaffens
und als Anregungszentrum bewiesen, das die
Kraft des Künstlers, die sich in tausend Kultur-
und Wirtschaftswerte umsetzt, auf das ganze Volk
überleiten hilft.

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HONORE- DAUMIER, ADVOKAT, ZEICHNUNG

SAMMLUNG MAX LIEBERMANN, BERLIN

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