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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 15.1917

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.4744#0268

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Max Buri, Sein Leben und Werk. Von Hans
Graber. Mit <r o Tafeln. Benno Schwabe &: Co. Basel 191 6.

Der Verfasser des unlängst hier ange7.eigten
Werkes über Adolf Stabil giebt uns in diesem zweiten
Bande seiner Schweizerserie ein ebenso knappes wie
sicheres Bild des 1915 verstorbenen Meisters. Die
Darstellung seines menschlichen und künstlerischen
Werdens und Wesens deckt sich im allgemeinen mit
derjenigen, die ich 19 14 in „Kunst und Künstler" gab.
Darüber hinaus gewährt sie selbstverständlich eine
Fülle wertvoller Einzelzüge und Einblicke, die klug
und ergebnisreich ins Ganze gewirkt sind und sehr
deutlich das dürftige vom dauerhaften Gewebe schei-
den. Ab und zu wird eine wahre Spannung angeregt,
so wenn der Kulturkampf, den um den jungen Buri
französische und deutsche Kunst sich liefern, vergegen-
wärtigt wird. Doch wird alles rein durch die Thatsachen
selbst bewältigt. Innerhalb des germanisch gestimmten
Kunstkreises erfährt sodann die Beziehung zu Leibl und
zu Hodler eine sehr treffende Beleuchtung. Mir scheint,
dass der vorzügliche Landmaler Anker, sowie der pro-
teische, mit lachenden Sonnenflächen prunkendeBuchser

ein genaueres Studium verdient haben möchten. Doch
dies ist untergeordnet: über den Kern der Schilderung
ist nicht zu streiten. Das ist Buri. Kongenialirät in
Wucht und Freudigkeit vom Darsteller eines Künstler-
daseins unbedingt zu verlangen, ist eine Utopie.

Da der Name Buchsers erwähnt ist, so mag auf eine
photographische Mappe hingewiesen sein, die eine
Zürcher Kunsthandlung herausgegeben hat, der Salon
Bollag. Die Mappe bereichert die in grössern Kreisen
noch sehr eng umzirkte Vorstellung vom Schaffen dieses
Kühnen, Unternehmungsfrohen, dieses in Studien herr-
lichen, aber in grossen Geduldwerken meist irgendwie
versagenden Glanzmalers. Freilich dem innern Werte
nach enthält die Mappe wenig, was nicht schon in
meinem „Neujahrsblatt der Zürcher Kunstgesellschaft"
über Buchser oder in dem kurz darauf erschienenen
Buche über denselben Gegenstand, von Jules Coulin,
enthalten war. Einiges würde ich unbedingt unterdrückt
haben. Trotzdem ist das Album ein neuer Baustein
zu mehrerer Schätzung des immer wieder spannenden,
sprühenden, phantasievollen Künstlers.

Johannes Widmer.

LISTE EINGEGANGENER BUCHER

Adolf Hildebrand, Gesammelte Aufsätze.
Zweite vermehrte Feldausgabe. Strassburg 191 6, I. H.
Ed. Heitz. (Heitz und Mündel).

Adolf Goltz, Über die Pflege von Gemälden.
Richters Reiseführer-Verlag, Hamburg 1916.

Kunst, Krieg und Krieger. Zur Geschichte
der Kriegsdarstellungen von Konrad Escher. Mit
zwanzig Bildertafeln. Verlag Rascher &: Co. Zürich und
Leipzig 1917.

Führer durch das Kaiser Friedrich Museum
der Stadt Magdeburg von Theodor Volbehr.
16.—20. Tausend.

Die griechische Plastik von Emanuel Löwy.
Zweite Auflage. Leipzig 1916. Verlag von Klink-
hardt & Biermann.

Symbol in der Psychologie und Symbol in
der Kunst von Paul Häberlin. Akademische Buchhand-
lung Max Drechsel, Bern 1916.

FÜNFZEHNTER. JAHRGANG. FÜNFTES HEFT. REDAKTIONSSCHI.USS AM 23. JANUAR. AUSGABE AM I. FEBRUAR NEUNZEHNHUNDERTSIEBZEHN
REDAKTION: KARL SCHEFFLER, BERLIN; VERLAG VON BRUNO CASSIRER IN BERLIN. GEDRUCKT IN DER OFFIZIN

VON W. DRUGULIN ZU LEIPZIG
 
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