Nr. I
'n
Wochenkatender.
Montag, den 2. Januar.
Vorüber ist die Neujahrs-Cour.
Acb wüßte man am Freitag nur.
Wann dieses Blättlein wird gedruckt.
Wen dieses Jahr der Kaiser muckt.
Dienstag, den 3. Januar.
Dann ginge man zur Bör'e schnell,
Und man gewänne auf der Stell'
An Actien und an Rente
Wobl zebn und mehr Procente.
Mittwoch, den 4. Januar.
Und an die Bank von Cngeland
Dann würde gleich das Geld gesandt.
Dort lag' es fest, vom Meer beschützt —
Wer weiß, wozu cs einst noch nützt?
Berlin, den I. Januar 1860.
//
&
m
/
V
A
13. Jahrgai
cm
uz
i
Wochenkalender.
Donnerstag, den 5. Januar.
Gar Mancher, der aus manchem Grund,
Weil er sich nicht mehr halten kunnt',
Nach England mußte schiffen,
Hat dieses schon begriffen.
Freitag, den 6. Januar.
Man würde bald dann Billionär;
Doch leider weiß vorher nur ER,
Wie an der Sonntags-Boursc
Stehn müssen alle Course.
Sonnabend, den 7. Januar.
Und weil ich'ö doch nicht wissen kann.
So bleib' ich fest als deutscher Mann —
Mir ist kein Volk gefährlich —
Im Land' und nähr' mich ehrlich.
Kladderadatsch.
HumoriUch-jalyrisches Wochenblatt.
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit 21 Sgr. vierteljährlich für 15 Nummern in allen Buchhandlungen,
sowie bei den Postanstalten des In- und Auslandes. — Einzelne Nummern <wenn solche vorhanden) a 2J Sgr.
r
er
r
junt neuen Jahr! Aber von allen moralischen Personell Europa's die Einzigen, die etwas gelernt und nichts
vergessen, und wohl eingedenk der Lehre der Geschichte, daß jeder Hübner seinen Louis findet, wollen und
können wir nur Denen gratuliren, deren aufrichtige Theilnahine an unserem Glück uns ebenso sicher ist wie
die Uebcreinstimmung ihrer Wünsche mit den unsrigen, nämlich —
uns selbst.
Was wünschen wir uns? Was wir brauchen. Was brauchen wir? Was wir haben: ein gutes
Herz, eine böse Zunge und eine wohlgeordnete Anarchie aller äußeren und inneren Verhältnisse, welche der
Sauerstoff ist, dessen ein gesunder Kladderadatsch zum Leben bedarf. Und daß wir diese haben und ihres ge-
sicherten Besitzes auch für das nächste und manches kommende Jahr uns getrösten dürfen — das ist es, wozu wir uns
gratufiren.
So gratuliren wir uns zu Rom und Paris, zu London und St. Petersburg, zu Wien und Turin,
zu Spanien und Marocco, zu Cassel und Eisenach, zu Diana von Solanges und dem Pardon von
PloLrmel, zu dem kleinen Mortara und dein großen Saurma, zu „Papst und Kongreß" und den „De-
spoten als Revolutionäre," zuLaguerronniöre und Lo uis Veuillot, zu Lord Palmerston und vr. Fischel.
sowie zu allen den tausend großen und kleinen Blumen in dem Irrgarten der Geschichte, aus deren thatendüftenden
Kelchen die Bienlein unseres Blattes Kraft und Ztoss ihres welthistorischen Wirkens saugen, zu unserem Heil und
zur Freude der Legion aller Abonnenten des —
Kladderadatsch.
'n
Wochenkatender.
Montag, den 2. Januar.
Vorüber ist die Neujahrs-Cour.
Acb wüßte man am Freitag nur.
Wann dieses Blättlein wird gedruckt.
Wen dieses Jahr der Kaiser muckt.
Dienstag, den 3. Januar.
Dann ginge man zur Bör'e schnell,
Und man gewänne auf der Stell'
An Actien und an Rente
Wobl zebn und mehr Procente.
Mittwoch, den 4. Januar.
Und an die Bank von Cngeland
Dann würde gleich das Geld gesandt.
Dort lag' es fest, vom Meer beschützt —
Wer weiß, wozu cs einst noch nützt?
Berlin, den I. Januar 1860.
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13. Jahrgai
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Wochenkalender.
Donnerstag, den 5. Januar.
Gar Mancher, der aus manchem Grund,
Weil er sich nicht mehr halten kunnt',
Nach England mußte schiffen,
Hat dieses schon begriffen.
Freitag, den 6. Januar.
Man würde bald dann Billionär;
Doch leider weiß vorher nur ER,
Wie an der Sonntags-Boursc
Stehn müssen alle Course.
Sonnabend, den 7. Januar.
Und weil ich'ö doch nicht wissen kann.
So bleib' ich fest als deutscher Mann —
Mir ist kein Volk gefährlich —
Im Land' und nähr' mich ehrlich.
Kladderadatsch.
HumoriUch-jalyrisches Wochenblatt.
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit 21 Sgr. vierteljährlich für 15 Nummern in allen Buchhandlungen,
sowie bei den Postanstalten des In- und Auslandes. — Einzelne Nummern <wenn solche vorhanden) a 2J Sgr.
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junt neuen Jahr! Aber von allen moralischen Personell Europa's die Einzigen, die etwas gelernt und nichts
vergessen, und wohl eingedenk der Lehre der Geschichte, daß jeder Hübner seinen Louis findet, wollen und
können wir nur Denen gratuliren, deren aufrichtige Theilnahine an unserem Glück uns ebenso sicher ist wie
die Uebcreinstimmung ihrer Wünsche mit den unsrigen, nämlich —
uns selbst.
Was wünschen wir uns? Was wir brauchen. Was brauchen wir? Was wir haben: ein gutes
Herz, eine böse Zunge und eine wohlgeordnete Anarchie aller äußeren und inneren Verhältnisse, welche der
Sauerstoff ist, dessen ein gesunder Kladderadatsch zum Leben bedarf. Und daß wir diese haben und ihres ge-
sicherten Besitzes auch für das nächste und manches kommende Jahr uns getrösten dürfen — das ist es, wozu wir uns
gratufiren.
So gratuliren wir uns zu Rom und Paris, zu London und St. Petersburg, zu Wien und Turin,
zu Spanien und Marocco, zu Cassel und Eisenach, zu Diana von Solanges und dem Pardon von
PloLrmel, zu dem kleinen Mortara und dein großen Saurma, zu „Papst und Kongreß" und den „De-
spoten als Revolutionäre," zuLaguerronniöre und Lo uis Veuillot, zu Lord Palmerston und vr. Fischel.
sowie zu allen den tausend großen und kleinen Blumen in dem Irrgarten der Geschichte, aus deren thatendüftenden
Kelchen die Bienlein unseres Blattes Kraft und Ztoss ihres welthistorischen Wirkens saugen, zu unserem Heil und
zur Freude der Legion aller Abonnenten des —
Kladderadatsch.