Die 31ti)|tcrien uou Marschau.
(Scene aus einem dramatischen Bruchstücke.)
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Der Meister. Bei deiner Ahnen modernden Gebeinen.
Bei deine- Vater- greisem Silbcrschädel,
Beim Schooß der Mutter, die dich einst geboren,
Beim Licht der Steine und der Nacht deS Tode-,
Bei jenen Geistern, die in ew'gen Sphären
Unsichtbar kreisen als des Himmels Boten,
Bei allen Qualen ewiger Verdammnis;
Gelobe mir durch einen heil'gen Schwur,
Zu schweigen wie der Fels in öder Wüste,
Zu schweigen wie das Eiö der Gletscherwal d.
Und wie das Grab, in das du selbst einst sinkst!
Der Lchülrr. Ich bin bereit, den hoben Schwur zu leisten,
Der mir die Pforten öffnet der Mysterien!
Gib mir die Siegel des geheimen Bundes;
Ich will sie hüten, ein verschwiegner Wächter,
Und keine Macht der Erde soll das große
Geheimniß meiner Seele je entreißen!
Der Meister. So sprich den Schwur, wie ich ihn vor dir spreche,
Der Rechten Finger aus die Schrift gelegt,
Der Linken Finger heb' empor zum Himmel.
Der Schüler (spricht Wort für Wort nach).
So wahr als ich gezeugt ein Kind der Erde.
So wahr als ich gesäugt von Multerbrüsten —
Verdorren soll die Zunge, wenn sie plaudert,
Der Arm verfaulen, der den Schleier lüstet.
Aufnagen sollen bei lebend'gcm Leibe
Mich Ratten. Schakals, Würmer und Hyänen.
Kein Schlummer soll daö Auge jemals schließen,
Und naht der Schlaf, so sollen tausend Schlangen
Mit Vampyrwuth an meinen Adern saugen!
Ich will verdammt sein, zwanzig Jahr in Eaffel
Zu sitzen und die Bundesprotokolle
Von zwanzig Wintern Wort für Wort zu lernen,
Verdammt, als Kakadu der Gräfin Rasmus,
Ter Muttersprache ewig zu entsagen,
Verdammt, als Gimpel in verhangnem Käfig
Dem Concordat ein Gloria zu pfeifen.
Wenn jemals nur ein Wort, nur eine Sylbe
Dem Mund entschlüpft von dem, was ich erfahre!
Der Meister. Jetzt tritt hinein, die Pforte steht dir offen!
Jetzt blick' um dick — hier sind die Tocumente.
Hier sind die Siegel des geheimen Bundes!
Der Schüler. O Seligkeit, geweiht zum Priesteramte
Des Völkerwohls, dem heil'gen Klang zu lauschen,
Der als der Wahrheit ewiges Gesetz
Aus diesen Hatten mir entgegen quillt!
O Seligkeit, die Flammenschrist zu lesen,
Die, blitzesstark, zum tiefsten Höllengrund,
In Nacht des Todes schleudert den Verräther!
Wo ist die Schritt, daß ich sie gläubig küsse?
Wo ist das Buch der heil'gen Alliance,
Vor dem in tiefster Brust der Fremdling schauert?
(Ter Meister weist auf ein Acten-Convolut.)
Doch. Meister, sprecht: nicht eines Wortes Züge,
Kein Cymbolum und kein geheimes Zeichen
Erblick' ick auf dem gelben Pergament.
Wo sind die welterjchütternden Gedanken.
Durch die der Großen Geister sich verbündet?
Der Meister lindem er teil Finger auf den Mund legt).
Du kennest jetzt das schreckliche Geheimniß.
Und mit dem Adlerauge deS Geweihten
Durckschaust du jetzt das ungeheure — Nichts.
Bedenke, Schüler, deinen Schwur und schweige!
kladderadatsch.
^--^.Schlesische Dallade.^^-^
's war Einer, dem'- nicht Ruhe ließ,
Daß Herr von Je lisch „unsterblich" hieß —
Vennaledeite Juden!
Er reckt und reckt und streckte sich
Und quälte sich elendiglich —
Vermaledeite Juden
Doch da nichts kam in seinen Sinn,
So reist er zu dem Grafen hin —
Vermaledeite Juden!
Und lächelnd sprack der Herr von Jeltsch:
Nur Muth, mein Herzensbruder Ke Usch —
Vermaledeite Juden!
(Mel.: Ter Zopf, der hängt ihm hinten.)
Er legt die Lippen an sein Ohr
Und haucht das Wörtchen „Kreistag" vor —
Vermaledeite Juden!
Da ward Herrn KeltschenS Herz gesund,•
Er küßt dem Grafen Stirn und Mund —
Vermaledeite Juden!
Und als der Kreistag nun erschien,
Da stand er aus und eifert kühn:
Vermaledeite Juden!
Nicht paßt zusammen Jakobs Brut
Und h e rz o g l i ch Va s a l l e n b l u t —
Vermaledeite Juden!
Doch Jakobs Erbe war nicht saul.
Er stopft dem Lehnsmann derb das M — ündchen —
Vermaledeite Juden!
Da schlich der Junker trüb nach Haus,
Und dacht: Was kommt mir nun heraus? —
Vermaledeite Juden!
Doch tröstend zieht der Leipe ibn
Nach Wilhelm Mefers Kneipe hin —
Vennaledeite Juden!
Da sitzt der Misojüden Schaar
Und singt das ganze lange Jahr:
Vermaledeite Juden!
Jeuilleton.
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Unmaßgöbliicher Vorschlag pur Güte.
Nach dör Haltung düser önglüscken Pröffe ün Sachen „Anstand contra
Macdcnald" würde das reusende Publücum ös gewüß dankbar anerkönnen.
wenn düse Eusenbahn-Düröctionen ßum Schutze dör Damen und anderer be-
schrudener Görmanen, wü büsbör eun ..Eoupö für Nüchtraucher." so auch cun be-
sonderes „Coupö für Nüchtönglönder" eunrüchten und äußerlück erkönnbar
beßcuchnen lüßen. Zwickau er.
Man schreibt unS aus Venedig: Der Krieg ist unvermeidlich. Die öster-
reichischen und sardinischen Truppen treten sich bereits auf die Zehen. Welche
von beiden Truppen wird aber der anderen zuerst auf die Fersen treten?
Bei einer der letzten Opern-Vorstellungen im Victoriatheater sah sich der
Gesandte einer deutschen Großmacht so von den Jtaliänern hingerissen, daß er
aus der Stelle nach Hause fuhr und sich selbst seine Pässe abverlangte.
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Beim Schooß der Mutter, die dich einst geboren,
Beim Licht der Steine und der Nacht deS Tode-,
Bei jenen Geistern, die in ew'gen Sphären
Unsichtbar kreisen als des Himmels Boten,
Bei allen Qualen ewiger Verdammnis;
Gelobe mir durch einen heil'gen Schwur,
Zu schweigen wie der Fels in öder Wüste,
Zu schweigen wie das Eiö der Gletscherwal d.
Und wie das Grab, in das du selbst einst sinkst!
Der Lchülrr. Ich bin bereit, den hoben Schwur zu leisten,
Der mir die Pforten öffnet der Mysterien!
Gib mir die Siegel des geheimen Bundes;
Ich will sie hüten, ein verschwiegner Wächter,
Und keine Macht der Erde soll das große
Geheimniß meiner Seele je entreißen!
Der Meister. So sprich den Schwur, wie ich ihn vor dir spreche,
Der Rechten Finger aus die Schrift gelegt,
Der Linken Finger heb' empor zum Himmel.
Der Schüler (spricht Wort für Wort nach).
So wahr als ich gezeugt ein Kind der Erde.
So wahr als ich gesäugt von Multerbrüsten —
Verdorren soll die Zunge, wenn sie plaudert,
Der Arm verfaulen, der den Schleier lüstet.
Aufnagen sollen bei lebend'gcm Leibe
Mich Ratten. Schakals, Würmer und Hyänen.
Kein Schlummer soll daö Auge jemals schließen,
Und naht der Schlaf, so sollen tausend Schlangen
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Ich will verdammt sein, zwanzig Jahr in Eaffel
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Von zwanzig Wintern Wort für Wort zu lernen,
Verdammt, als Kakadu der Gräfin Rasmus,
Ter Muttersprache ewig zu entsagen,
Verdammt, als Gimpel in verhangnem Käfig
Dem Concordat ein Gloria zu pfeifen.
Wenn jemals nur ein Wort, nur eine Sylbe
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Der Meister. Jetzt tritt hinein, die Pforte steht dir offen!
Jetzt blick' um dick — hier sind die Tocumente.
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Der Schüler. O Seligkeit, geweiht zum Priesteramte
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O Seligkeit, die Flammenschrist zu lesen,
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Wo ist die Schritt, daß ich sie gläubig küsse?
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Der Meister lindem er teil Finger auf den Mund legt).
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