Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
19


Müller. Das wäre doch wirtlich stark, wein, man Eenem, der das
eiserne Kreuz hat, jetzt nach 50 Jahren auf seine allen Tage das Tragen
der Uniform aberkennen wollte!
Schnitze. Ja, aber bedenke doib, wer heut noch ein eisernes Kreuz
hat —
Müller. Der kann kccncn krummen Puckel mack'cn.
Schultzc. Nee; des können nur Solche, die eine — eiserne Stirn
haben.

Müller. Spriebsl du ooch die „preußische Sprache?"
Schnitze. Mit dem jrößte» Vergnügen — sobald sic fcrrig sein wird.
Müller. IS sc denn des jetzt »oeb nich?
Schultzc. Nee; es schien ihr noch die „Zeitwörter."

Müller. Wenn Theodor Körner beute sein „Leier und Schwert"
schriebe!
Schultzc. Tenn würde cS eonfiseirt werden!
Müller. WaS denn? Leier und Sck-wcrt?
Sck'ultze. Nee; bloß das Schwert würden sie ihm aberkennen,
die Leier lassen sie den alten Kämpfern!

„Die Esel IN der fremde"
betitelt sick' eine neue, nächstens erstbeinende Bro'cbnrc von Herrn Bruno Bauer,
welche an die überaus komijchc Production der beiden im EircnS Earr»
vorgeführtcn, hier nicbt einbeimiscbcn Esel sebr ernste und lehrreiche
Bctracbtungcn knüpft. Herr Bruno Bauer beniübt sicb, im Hinweis auf die
Carro'schen Esel, daS lächerliche und geschmacklose Vorurthcil von dcrDumm-
hcit der Esel in der Fremde zu widerlegen, und daß dieselben nur
da wären, Lasten zu tragen, geschlagen zu werden und jeden
Dunimkopf von Bauerburschen ans sich reiten zu lasse». Er be-
weist ferner, daß die Esel in der Fremde nicbt alles auf sich sitzen
lassen, daß dagegen die Esel in der Heimatb die wahren Philoso-
phen wären, denen Geduld und ein — dickes Fell über Alles ginge.

Als ick' mein HauS der Abgeordneten aller Elasten trocken legte,
war die Süntflut vorüber. Jetzt scheint inan das HauS der Ab-
geordneten trocken legen zu wollen mit dem Bewußtsein: apro8 nous
le cköluxe!
Noah,
erster Netter der Gesellschaft.

ES ist nicht wahr, daß die ehrenräthlichen Verhandlungen gegen die
Herren Beitzke und von Vaerst gerade am 3. Februar und 17. März
stattfinden sollen.

eine« I»flizi»i,iistcr.
Du bist wie eine Blume,
So bold und rein und — still;
Ich schaue dich an, und Webmuth
Ins Herz mir schleichen will.
Mir ist, als sollt' ich die Hände
Ans den Mund dir legen, und uni
Dich beten, daß Gott dich erhalte
So rein und hold und — stumm.

Herr van der Hevdt ist in den Frcibcrrnsland crbobe» worden.
Wie würde das ganze Volk sich freuen, wenn es aucb die Herren von
Noon, von Mübler und Selchow — baronisircn säbe!

Man schreibt »nS aus Paris: Ter Genick' des LobeS, daS sich hier Je
inand in seiner Rede selbst gegeben, ist »ocb imnier so stark, daß man sieb die
Nase zuhaltcu mnß. Daß man bier aber den Pfund zuhalten muß, ist
noch weit schlimmer.

Schnelse Verschling.
Am Sonnabend die vierte Elassc, auf Deutich: Quarta, am Sonntag
sibon die dritte, auf Deutsch: Tertia. Wenn das so fcrtgebt, dürste er bald
zum Abiturienten reif iein. Wer doch auch so fortkäme!
Carlchcn Mießnik,
chronischer Quartaner.

Zur IVillerung.
Welch mildes Wetter! Frühlingssonne!
Man weiß nickst was noch werden kann.
O sich »ach oben! ivclcbc Woiinc!
Da kommen schon — die Adler an.

bescheidene Vnfruge.
Mein Liypchcn, was willst du mebr?

Im Staate Pi-rmont — wo liegt er dock'? — im Städtchen Lügde —
bat die hohe Polizei — wie bock' ist sie doch? — vertreten durch ihren
Bürgermeister — wie heißt er koch? — durch Herrn Große, den Turnern
der Nachbarschaft verboten, durch die Stadt zu sieben. DaS Fürstcnthui»
Waldcck ist durch diese Heldcntbat gerettet »nd soll zur Erinnci-ung an die
Großc-Geschichtc im neuesten HandallaS von Sliclcr durch einen schwar-
zen Pnnct bezeichnet werden.

Hacßersiiidler SprUchinors.
Wer Andern die Diäten nimmt, den, zicbn auch wir sie ein;
Wer Andern eine Grube gräbt, sälll manchmal selbst binein.

Nescheidenes Huinchte».
Wir bestreiten nicht, daß man die Verfassung anstegen kann, wie
man will. Wir wollen aber a„ck> nickst das, was man sür sich aufgelegt
hat, bestreiten.
Die beschränkte» Mcbrhcitsge'chöpse.

In Hannover, wo die Beamten in zwölf Nangclasse» geschieden sind,
rangire» die Gpmnasial-Lehrcr und Direktoren unter den Seconde-Lieutenants
und Bau-EonducteurS. Wir können die Ansicht derer nicht tbeilen, welche
hierin eine Zurücksetzung des LebrerstandeS erblicken. Die Verhältnisse in
jenem Lande sind nun einmal ganz anderer Art als in anderen Ländern,
und eS ist bekannt, daß es dort noch vor einem Jabre eine» Pt in ist er ge-
geben hak, der trotz seiner boben Stellung doch — unter dem Nacht-
wächter rangirtc.
Von dem vor einiger Zeil von uns angcküntigten Werke: „GciammcIIc
Reden des Herrn Grafen zur Lippe", soll nunmebr, da eine Elwciterung
des WcrkoS nickst zu erwarten stetst, eine Stcreotvp Ausgabe veranstaltet
werden. Die Ausgabe in, Sccb'cr-Formal für 3 Pfennige ist vergriffen, und
muß wegen der Jungscrnretc das größere Silbergroscheu-Forinat gewählt
werden.

Bricskasldll. I. S. in Berlin: Gebt »ick-:. —K. in B., und viele Andere: Wir besitzen augenblicklich kein Exemplar der betr. Nummer. —
sv N. in B.: .Eier versiebt man wcnig-r S>. ß. — E. N. in Eb.: Freundlichen Tank. — F. L. in St.: Zu erlist und trocken. — G. N. in Fr.: Her:-
ckclcn Gruß. Sebr gcrii. nächstens. - in S c üngcn: Bcßlen Dank sür den Glückwunsch. — F. Scbludcr in Berlin: Freundlichen Dank.
Das amerikanische Gedicht ist hier unmöglich. — E. H. LS. in E.: Soll besorgt werten. — H. Z. in H.: Sticht geeignet.
 
Annotationen