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S?g*<g Briefkasten. 9sä5H

Aachen. G. L.: Im „Oeffentlichen Anzeiger
für den Kreis Kreuznach" vom 21. April macht
die Schlachthaus - Verwaltung bekannt, daß am
22. auf der Freibank des Schlachthauses „das
abgekochtc Fleisch einer schwachsinnigen Kuh"
verkauft iverdcn soll. Aus „Schlvachfinnigkcit"
entsteht leicht „Schwachsinnigkeit." — R. A.: Das
„Corrcspondcnzblatt des Kreises Eupen" (Nr. .12)
meldet: „Kassel, 17. April. Ein hochherziges
Vermächtnis! hat der vor kurzem in Kassel ver-
storbene Maler und Weißbindermeistcr Johannes
Wimniel seiner Vaterstadt für gemciunützige und
wohlthätige Zwecke hinterlasscn. Dasselbe beträgt
nach Abzug verschiedener Legate an Verwandte,
Diener. Wohlthätigkcitsanstalten u. s. tu. noch
370 000 M.. von denen 300 000 M. zur Herstellung
gesunder minderbemittelter Leute bestimmt sind."
An solchen Leuten fehlt es doch wahrhaftig nicht.

Berlin. H. D.: Die Sache ist nicht neu,
wir haben uns schon vor Jahre» damit be-
schäftigt. - M.K.: Von „Brockhaus Konver-
sations-Lexikon (14, Auflage) ist soeben der
6. Band (Elektrodhnamik bis Forum) aus-
gegeben, der gleich seinen Vorgängern durch Ge-
diegenheit des Textes sowie durch illustrativen
Schniiick ausgezeichnet ist. Vorzüglich reich ist er
an geographischen und naturwiHcnschastlichen Ar-
tikeln, die mit vielen Karten, Tafeln und Tcxl-
bildern ausgcstattet sind. Hervorgchobc» sei ferner
besonders die schöne Lichtdrucktafcl, welche zu dem
Artikel van Eyck ciuc Darstellung des berühmten
Genter Altars gibt.

Blnscwili. E. I.: „Unsichtbare Perrücken"
sind seit Jahren in allen Zeitungen zu finden.

Brinmschweig. SB. 81.: Ihr „Stadt-An-
zeiger" (Nr. 81) tlicilt mit: „Wolscnbüttel,
den 18. April. Am Mittwoch veranstaltet der
Oratoricnvcrein unter Mitwirkung der Kapelle
des 82. Ncgiincnls eine Slufführung der „Jahres-
zeiten" von I. Haydn, in tvelcher die Herren
Schreiber und Borchcrs aus Leipzig iiiilwirkeu
werden. Die Sopranparti- hat De. Schultz aus
Schladen (unseren Lesern als Fräulein Lüttgc
woblbckannt) frcundlichst übernoinmen." Es ist
nicht recht von Nr. Schultz, daß er seinen Sopran
benutzt, um sich für eine junge Dante auszugeben.

Bremerhaven. A. S.: Früh Morgens am
20. April hat ein auf Ihrer Rhede ankon,inender
Dampfer ohne rechten Grund anhaltend Signale
mit der Dampfpfeifc gegeben. Die „Provinzial-
Zeitung" (Nr. 34) rügt dies scharf und sagt:
„Mehrere Bewohner der nach der Rhede zu ge-
legenen Häuser griffen, aus dem Schlafe geschreckt,
in der Mcinung, cs sei tvicderum ein Unglück
auf der Rhede passirl. zum Fernrohr und legten
sich dann enttäuscht und ärgerlich wieder zu Bett."
Eine solche Enttäuschung ist allerdings sehr ärgerlich.

Burg. L. I.: Nach Ihrem „General - An-
zeiger" vom 23. April standen bei einem in Burg
veranstalteten Concert u. a. auf dem Programm:
„Variationen von L. v. Beethoven aus „Ca-
valleria Rusticana". Der Berichterstatter des
„General - Anzeigers" irrt, die Musik zur „Ca-
valleria Rusticana" rührt nicht von Be ethoven,
sondern von Mascagni her.

Echternach. M. C.: Dem „Echlernacher
Anzeiger" (Nr. 33) wird aus Luxemburg ge-
schrieben: „Von Sonnensinsterniß war am letzten
Sonntag keine Spur. Also ist Herr Falb wiedel-
tüchtig reingefallcn." Falb wird leider immer
unzuverlässiger.

Gelscnkircheu. A. B.: Im Feuilleton des
„Märkischen Sprechers" (Nr. 34) lesen wir:
„Fräulein Edith — ich — ich habe Sic sehr lieb
gehabt!" kam cs kaum vernehmlich, leicht wie ein
Hauch, von den Lippen des Verwundeten, und ein
wahrhaft verklärender Schimmer breitete sich über
feine Züge, da er den weichen, lebcnswarmen
Mund Ediths für einen Monat auf dem (einigen
fühlte." Ist das aber ein langer Kuß gewesen!
Wie muß der Verwundete darunter gelitten haben!

Göttingen. 97.: Im „Göttinger Tageblatt"
vom 13. April kündigt das „Stadt-Theater" für
den 20. April an: „Der Wildschütz oder „Die
Spinne der Natur". Komische Oper in drei Acten
von Lortzing." Der zweite Titel der Oper war
uns bisher unbekannt. Wir wissen zwar nicht,
was unter der „Spinne der, Natur" zu verstehen
ist, cs Hingt aber gut.

Halle n. S. Acltcrc Semester im Preuß.
Hof: Leider nicht. Uebrigens besten Dank. —
A. £).: Für unser Blatt nicht geeignet.

Hannover. R. Mit Dank abgclchnt.

Iserlohn. R. N.: Im „Commcrsbuch für
Landwirthc" (Verlag von W. Richtarsky, Neu-
salz a. £.) besingt Adolf Graf von Westarp
„des Landwirths Lieblingslhicr" nach der Melodie:
„Was ist des Deutschen Vaterland?" Die vierte
und fünfte Strophe des Liedes lauten:

„Was ist drs Landwirths IitlifüS Thicr?

Ist fä der Hühner tzavalier.

Was haben Sie daran auszusetzen? Es ist poetisch
und richtig. Auch wir sagen mit Uhland vom
braven Schwein: „Der ist ein jüdisch ekler Gauch,
der solch ein Fleisch verachtet."

Karlsruhe. »>-. B,: Im „Karlsruher Tag-
blatt" (Nr. 108) finden wir folgende Anzeige:
„Waldstr. 18 ist sofort oder auf I. Mai ein gut
möblirtes Zimmer an einen Herrn oder zwei Kaus-
lcute zu vermiethen." Sllso ztvei Katiflcute sind
so viel wie ein Herr? Das heißt, die ganze Kauf-
mannschaft beleidigen.

Leipzig. E. G.: Die „Leipziger Neuesten
Nachrichten" (Nr. 112) nielden: „Der in den
Schnellzügen 11 Uhr 23 Minuten Vormittags
von Drcsdcn-Slltstadt über Bodenbach nach Wien
und 8 Uhr Vormittags von Wien über Bodcnbach
nach Dresden-Altstadt laufende Spcisclvagen wird
vom 23. d. M. ab bis Berlin ausgedehnt." Ist
ein solches Ungethüm von Wagen überhaupt zu
verwenden? — H. L.: Auf den Fahrkarten der
Leipziger Pferdebahn empfiehlt sich Rob. Ebeling
„zur Anfertigung sämmtlichcr Schuhwaarcn, auch

Krüppelfüße." Für einen Schuhmacher keine be-
sondere Empfehlung!

Mellrichstadt. H: Gelegentlich.

Nürnberg. S.: Ein „Rcdactions-Bries" in
der „Conccrl-Zcitung für Nürnberg" vom 13. April
beginnt mit folgenden, Satze: „Wir danken Ihnen
herzlichst für die frdl. Einsendung, müssen Sie
jedoch bitte», in Zukunft etwas mehr Cougrctes
zu schicken, weil es der Masse unter unserem Horizont
absolut unmöglich war, aus Ihren Abstrakta
klar zu werden." Für den Horizont der Ncdaction
ist dieser Anfang recht bezeichnend.

Plaue». F. K.: Der „Bogtländischc An-
zeiger" (Nr. 81! berichtet: „Plauen. Am gestrigen
Tage (13. April! hat Herr Fleischermeister
Wilhelm Wohlfahrt hier einen in der
Plauenschen Aktienbrauerci gemästeten Ochsen
von ganz außergewöhnlicher Schönheit und Gc-
wichtsmcnge geschlachtet. Der Ochse war vier
Jahre alt und erwies sich nach dem Slbschlachten
so vorzüglich, namentlich auch in Bezug auf
Güte des Fleisches, daß cs bedauert wurde, ihn
vor dem Schlachten nicht photographirt zu haben."
Hätte man nicht wenigstens das Fleisch noch
photographiren können? — A. L.: Im Anzcige-
thcil des „Vogtländischcn Slnzcigcrs" vom 23. April
liest man: „In Vorbereitung: „Hcimath"
Neuestes Werk Hermann LudermannS."
'Nanu, warum gleich so grob?

Potsdam. R.: Vom Büchcrniarkt gingen
uns folgende Neuheiten zu: „Quellen und
Hilfsmittel der deutschen Geschichte Eine
t ga g zu David Müllers Geschichte des
deutsche» Volkes. Von Prof. Dr. Friedrich
Junge. Berlin, Verlag von Franz Bahlen."
— „Zadig oder Das Geschick. Eine morgen-
ländische Geschichte von Voltaire. Deutsch mit
Einleitung und Anmerkungen von AdolfEllissen.
Leipzig, Verlag von Philipp Reel am ju»."

Siege». F. S.: Die „Hagener Zeitung"
(Nr. 91) sagt in einem Concertbericht: „Auch
Herr C. Flintz aus Düsseldorf erntete für seine
Soloduette wohlverdientes Lob." Auch wir
können uns keine rechte Vorstellung von einem
Soloduett machen. — X.: In der „Siegener
Zeitung" vom 13. April zeigt H. Göbel an:
„Halte Dienstag, den 23. d. M. mit einem Trans-
port junger Schweine und halber Karpfen auf
dem Älafclder Markt." Man erwartet eher halbe
Schweine und ganze Karpfen.

Trier. E. R: Die „Trierische Zeitung"
(Nr. 1,8) berichtet: „Züsch, 21. April. Heute
Mittag sind hier in der Kirche zwei Hauser ab-
gebrannt." Wie kommen die Häuser in die Kirche?

Tübingen. M. P.: Mit Dank abgelehnt.

lllm. C H. Dem „Ulmer Tageblatt" vom
21. April wird aus Döbern gemeldet: „Der gestern
Vormittag 10*/, Uhr in Berlin aufgegangene
Ballon Humboldt ist um 3>/2 Ilhr abends bei
Moskau gut gelandet." Also richtig Moskau
war es und nicht, wie die Luftschiffer annahmen,

Utrecht. Sl. K.: Ein Honorar für Mit-
theilungen, die für unfern Briefkasten bestimmt
sind, zahlen wir nicht.

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