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fit. t". Berlin, de» 1. fflctober 1893 XLVI. Jahrgang

AMorPslli-saimslIies IDodlenßfaff.

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man abonnirt bei den Postanstalten des In- und Auslandes,
sowie in den Buchhandlungen.

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ohne Porto. Einzelne Nummer 20 Ps.

KLne Urage zur Heil.

»lang nicht ein Wort, das lautete wie Iriede?

Hing nicht einUnfderIreude durch das Land?
Lrgriff er nicht, des langen Hrollens müde,

Die zur Uersöhnnng ihm gcbotne Land?

Hb er es that, wer wagt es schon zu sagen,
Wer traute schon dem lang ersehnten Hlück!
Thal er es nicht, ties war cs zu beklagen,
Denn diese Stunde kehrt ihm nie zurück.

Wir hoffen zwar, doch liange Zweifel regen
Sich noch, es scheint die Inknnft noch verhüllt,
H gingen frohem Jage wir entgegen
Und sähen nnsern Herzenswunsch erfüllt!

Lr war umstrickt von schwerer Krankheit Wanden -
Sie hätte säst den Starken hingerafft,

Uom Schmerzenslager ist er anfgestanden,

Und in der Stille sucht er neue Kraft,

Wald hat ihn schirmend wieder ausgenommen
Sein Leim im Hlänz heröstlichen Sonnenscheins;

Der Sachsenwald heisst freundlich ihn willkommen,
Und alles gut zu machen, fehlt nur Lins,

H daß ein Labetrunk ihm war öeschieden,

Der seine Seele wie den Leib erfrischt;

Lin Wechcr Weins, getrunken auf den Frieden,
Lin Jecher, dem nichts Jittres beigemifcht!

Sein Uame wird im Auch der Zeiten glänzen;
So lang als deutsche Treue lebt, so lang
Kann nichts ein Wlatt ihm rauben von den Kränzen,
Die er in heißen Kämpfen sich errang,

Lin Kranz nur fehlt ihm; wärst ihm der zu eigen,
So wärst ihm das, was all fein Wirken krönt,
Lr ist gestochten aus des Helbanms Zweigen,
Und wer ihn trägt, der sagst Ich bin versöhnt,
H daß er auch, des längen Hrollens müde,

Um diesen würbe, der ihm fehlt, allein,

Ls fiel ein Wort, das läutete wie Iriede,
Und warum sollst es denn nicht Iriede sei»?
_ Plsüürraüalsch.
 
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