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Al. 29. (Berlin, bei. 16.3U1 1893. XL VI. SdljMNg.

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Knde gut, alles gut.

^ offl'oß, öie Sorge ist gefchwunöen,

Die uns fo viele bange Stunöen
Wereitet unö uns arg gequält:

Der Weichstag, öer gefolgt öem alten,
Gr zeigt ein leiölich Wohlverhakten,

Drum wird nicht noch einmal gewählt!

Latst ich öie Kerren weiter schmoren?
Gin Jammer ist's, öaß mir verloren
Jetzt geht öie schöne Kunöstagszeit!
Zeigt öreitzig G»raö öas Thermometer,
Wirö weich öer zähste Wolksvertreter,
Zu allem ist er bald bereit.

Wun zieht, öer Kitze leise fluchen-.

Der Wen sch hinaus, Grholung suchen-
Im schwülen Walö, auf öürrer Du:
Gr öars, verzichten- auf -as Denken,
In leises Wräumen sich versenken,

Ihn stört kein wüster Wahlraöau.

Doch halt' ich sie im hohen Kause
Wohl kaum, für eine kurze Wause
Will' ich -rum auch -er Wuh mich weihn.
Wer Lust hat, mag schon jetzt sich fragen,
Wer -ie Willionenlast soll tragen —
Welleicht fällt Wiquel etwas ein.

Darüber freuen rings im Weiche
Die guten Würger sich; -as gleiche
Thut auch öer Kanzler, unö er lacht:

„Was mir mit allem Wühn unö Wingen
Im Winter wollte nicht gelingen,

Zu Ktanöe Hab' ich's jetzt gebracht.

Das aber weif; ich jetzt: wenn künftig
Ginmal sich wieöer unverrmnftig
Der Weichstag zeigt unö renitent,

So last' ich ihn im Juli tagen.

Denn leichter weröen alle Aragen
Kelöst im Sommerparlament!"
 
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