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Ansbach. (£.: Der „Fränkische Kurier"
vom 4. November sagt in seinem Bericht
über eine Tannhäuser-Aufführung: „Mit
diesen stimmlichen Vorzügen verband der
Sänger auch eine beachtenswerte darstelle-
rische Gewandtheit und dramatische Kraft,
welche ihren Höhepunkt in der Gralser-
zählung erreichte." Es ist in der Tat eine
Kunst, im „Tannhäuser" die Gralserzählung
zu singen.

Augsburg. B. F.: 2m ..Amtsblatt der
Königl. Bayer. Stadt Augsburg" (Nr. 75)
ist unter den „Standesamtlichen Nachrichten.
Eheschließungen" zu lesen: „Joseph Adam
Andreas Weidenbacher, Architekt und Diplom-
ingenieur von hier, und Vabette Sophie
Neumeyer. Flaschenbierdepotinhabers -
Tochter von Amberg. Vischlinstraßo 4."
Seien Sie ohne Sorge, der Titel geht nicht
flöten. Herrn Weidenbacher soll, wie wir
hören, durch den Prinzregenten das Recht
verliehen worden sein, sich „Flaschenbier-
depotinhabers-Tochtersgatte" zu nennen.

Basel. H. C.: Die „Baseler National-
Ztg." vom 6. Oktober sagt in einer Erzählung
„Onkel Max": „Lots Weib kann nicht er-
starrter gewesen sein, als es unversehens in
die berühmte Salzsäure verwandelt wurde,
als Elsriede beim Anblick dieses Onkels."
Als Lots Frau in Salzsäure verwandelt
mar. verschluckte Lot sie. weil er an Appetit-
losigkeit litt. Seitdem hatte er seine Frau
im Magen.

Biarritz. H. H.: Der „Tag" (Nr. 258)
sagt in dem Roman „Ringeleins Insel":
„Eine lässige Brüstung lies die starke Um-
fassungsmauer nur niedrig im weiten Vogen
um das Schloß herum, und dahinter fiel der
Blick jäh in den Abgrund, stolperte über
Türme und Dächer hinab, wälzte sich breit
im Tal und lief drüben wieder steil an den
Bergen hinauf, bis auf die mondhellen
Kuppen und hing über den gähnenden
Schlünden, in deren Tiefe wie silber-
glimmernder Rauch dasMondlickit träufelte."
An einer anderen Stelle des Romans heißt
es: ' „O. die wunderbare Stimme, von
laufend Wonnen geküßt, gewiegt von
Tränen ungeborenen Leides!" Der Blick
nahm die Stimme in seine stürmischen
Arme und küßte sie, daß ihr Hören und
Sehen verging.

Bielefeld. A. H.. Die „Westfälische
Zeitung" (Nr. 225) sagt von den Aus-
schreitungen auf dem Wedding: .,Polizei-
major Klein, der bekanntlich auch die
Moabiter Unruhen geleitet hatte, war mit
einem Stab von Offizieren zur Stelle ge-
eilt." Aha. Herr A.H, nun ist es heraus!
Also die Polizei hat die ganze Geschichte in
Moabit angezettelt!

Bremen. G. v. B.: Die „Böhme-Ztg."
(Nr. 254) enthält folgende Anzeige: „Als

Schneiderin in und außer dem Hause
empfiehlt sich Seilerstr. 592." Seilerstraße
ist ein Name, der uns als Personenname
sonderbar und selten erscheint. Aber in
Soltau. aus welchem Orte die Anzeige
stammt, muß er sehr häufig sein, da die
Inhaber dieses Namens zu Nummern
greifen müssen, um sich von einander zu
unterscheiden,' unsere Schneiderin trügt schon
die Nummer 592!

Bremerhaven. M. N.: Die „Nord-
westdeutsHe Ztg." (Nr. 265) meldet: „Wie
uns aus dem Theaterbureau mitgeteilt
wird, ist Frau Katz-Brange plötzlich nicht
unbedenklich erkrankt, so daß Fräulein
Judae in der Rolle der Wanda mit nur
einjähriger Vorbereitung einspringen mußte.
Die Sängerin beherrscht die Partie aber
schon so gut, daß für eine vollwertige Aus-
führung garantiert werden kann." Wenn
die Dame die Rolle schon früher studiert
hatte, so dürfte eine einjährige Vorbereitung
genügen.

Breslau. Meyer 48: Herr Moritz
Krojanker dankt Ihnen für Ihren Gruß und
trinkt einen Doppelkümmel (Samotschiner
Ausbruch) auf Ihr Wohl.

Bühlau-Dresden. C. A.: In Nr. 261
der „Sächs. Dorfzeitung und Elbgau-Presse"
lesen wir: „Kreischa. Jagdergebnis. Auf
der hiesigen Nittergutsflur wurde gestern
nachmittag der als Treiber verwendete
Ritterguts-Arbeiter Bär auf der Jagd an-
geschosfen. Er erhielt eine volle Schrot-
ladung in die Oberschenkel beider Beine.
Außer dem bedauernswerten Mann,
der im Johanniter - Krankenhaus Dohna-
Heidenau Ausnahme fand, wurden 50 Fa-
sanen. 21 Hasen. 9 Kaninchen und 3 Rehe
zur Strecke gebracht." Bedauernswert?
Nanu! Ist es denn nicht eine hohe Ehre
für den Arbeiter, der noch dazu Bär heißt,
mit Fasanen. Hasen, Kaninchen und Rehen
zur Strecke gebracht worden zu sein? —
In der „Unterhaltungsbeilage" derselben
Zeitung, „Nach Feierabend", findet sich ein
Gedicht von Alfred Richard Meyer, aus dem
wir folgende Verse zitieren:

„November.

Auf kahlem Acker Nauhreif gleißt
und glitzert diamanten,
der Wind das letzte Laub abreibt,
in tollem Tanz die Blätter kreist,
die gestern blutbraun brannten.

Durch dieses Herbstes frühen Tod

krächzt heiser eine Krähe,

so krank verlöscht das Abendrot-

Heut' starrt noch nackt und hart das Land.
Nachts kommt das Wunder immer!

Der Schollen schwarzes Bahrtuch schwand:
Das blitzert, glitzert Zuckerkand
im schönsten weißen Schimmer."

Wir flüstern erschüttert von dieser herrlichen
Dichtung:

O Zuckerkand, du warst nicht wert

Ich sag' es. einen Dreier.

Nun hat die Dichtkunst dich verklärt

Nachts, wie das Wunder, weltum fährt

Der große Name Meyer!

Frankfurt (Main). M.: Der „Taunus,
bote" (Nr. 266) meldet: „Der Landgerichts-
präsident Menges, die Justizanwärter Fach
und Kremer von Wiesbaden sowie Mack
von Eltville haben vor der Prüfungs-
kommission des Königl. Oberlandesgerichts
in Frankfurt das Gerichtsschreiberexamen
bestanden. Die drei letzteren sind zu Aktuaren
ernannt worden." Wir gratulieren dem
Landgerichtspräsidenten Menges zu dem
unverhofften Erfolg. Aber warum hat man
ihm die wohlverdiente Ernennung zum
Aktuar vorenthalten? — Dr. St.: Die

„Frankfurter Nachrichten und Intelligenz-
Blatt" (Nr. 319) berichten über „Frankfurter
Stadtbefestigungen": „Von den weiteren

Mitteilungen des Herrn Padjera war von
besonderem Interesse die Anführung der
Tatsache, daß bei der zweiten Stadt-
erweiterung (1333) die Umfassung keinen
Halbkreis, sondern einen Polypen bildete."
Nach unserer Ansicht kann ein Polyp zwar
eine Umfassung, aber nie eine Umfassung
einen Polypen bilden.

Freiburg (Breisgau). G.: Die „Frei-
burger Ztg." (Nr. 305) bringt die Fort-
setzung des Romans „Waldemar Tempel"
von Max Kretzer, in dem es heißt: „Das
Spitzmausgesicht, das, die dünnen Beine
übereinandergeschlagen, vor dem kleinen
Büfett saß und nun ebenfalls schon rauchte,
gab seinem Oberkörper einen Ruck nach
vorn: unwillkürlich griff es, wie zur Ent-
lastung, nach der unvermeidlichen Akten-
mappe. die hinter ihm lag. als wollte es
die Verteidigung aus deren Inhalt holen."
Das Gesicht der Spitzmäuse hat im Gegen-
satz zu dem der Menschen Beine, einen
Oberkörper und Hände.

Hamburg. W. K.: Im „Hamburger
Fremdenblatt" (Nr. 277) wird über eine
Hinrichtung in Stockholm berichtet. Es heißt
da von dem Delinquenten: „Am Schajfott
angelangt, verbeugte er sich, sagte: .Guten
Morgen, meine Herren!' und ließ sich
widerstandslos köpfen, nachdem es ihm vor-
her abgeschlagen war, an die wenigen Ver-
sammelten eine Ansprache zu richten. Die
Befürchtung, der Hingerichtete sei geistig
nicht normal gewesen, wurde durch die
Obduktion der Leiche gegenstandslos." Zu-
nächst fragen wir: warum wurde dem
Delinquenten erst die Bitte und dann der
Kopf und nicht beides zugleich abgescl lagen?
Dann aber können wir nicht umhin, unserer

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