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Sfüfzerbach (Thür.). ©. & F.: Die

„Slützerbacher Ztg." (Nr. 54) meldet: „Der
20 jährige Sohn des Grünwarenhändlers G.
unternahm einen Selbstmordversuch an dem
Materialwarenhändler H." Warum soll man
an einem andern nicht Selbstmord verüben
können? 'Der Lehrer bringt ja auch andern
Leuten Selbstlaute bei.

Waldenburg i. Schl. H. K.: Im
„Breslauer Generalanzeiger" (Nr. 65) lesen
wir: „Bobrek. Die Verwaltung der Gräf-
lich Schaffgotsch'schen Werke G. m. b. H. wird
im kommenden. Frühjahr für die Arbeiter
der Gränn Johanna - Schachtanlage ein
großes Schlafhaus bauen lassen. Auch ist
der Vau von 12 Vierfamilienwohnhäusern
und die Anlegung eines großen Volksparkes
geplant." Unser Biermörder ist bereits nach
Bobrek unterwegs. Er wünscht, in eine der
Vierfamilien einzuheiraten.

Wandsbeck. P. W.: Der in Valdivia
erscheinende „Mercurio" (Nr. 267) enthält
folgende Anzeige: „Man kauft, gleichbe-
zahlend. allerart gebrauchte Frauen. Herren,
und Kinderkleider. Referenzen: Picarte 55."
Ist in Valdivia der Menschenhandel noch
erlaubt?

Wasungen. A. M.: Die „Dorfzeituna"
(Nr. 38) enthält folgende Anzeige: „Ein
fast neu erbautes Wohnhaus in schönster
Lage an verkehrsreichen Städten gelegen,

mit Hof und Hausgarten sowie Zubehör
mit Laden ... ist zu verkaufen." Wenn
der Eigentümer das fast neu. d. h. also,
zum Teil alt erbaure Haus nicht verkaufen
kann, dann mag er es ruhig versetzen.
Denn da es an verschiedenen Städten liegen
soll, so ist es doch wahrscheinlich versetzbar.

Wehrawald. L.: Die „Augsburger

Abendztg." (Nr. 55) berichtet von einer
Bettlerin in Graz, die 230 000 Kronen
hinterließ: „Gegen 150 Kronen widmete [je
für wohltätige Institute, darunter auch für
das hiesige Kinderspital., die freiwillige
Feuerwehr, sowie deren Rettungsabteilung
und andere humanitäre Vereine." Da
wird ja auf jedes einzelne Institut nicht
viel gekommen sein, aber das macht nichts;
kleine Gaben erhalten die Freundschaft:

Weffin bei Halle a. S. C.: 2n der

„Halleschen Ztg." vom 11. März lesen wir:
„Teuchern. 9. März. (Verschiedenes.) Auf
der Grube .Keferstein' bei Trebnitz wurden
vor einigen Tagen die frisch geräucherten
Würste und Schinken von einem Schweine
gestohlen." War der Dieb wirklich ein
Schwein? War es nicht vielleicht ein
Hund? Oder wohl gar ein Schweine-
hund?

Wittenberg. Z.: Im „Wittenberger
Tageblatt" vom.6. März wird angezeigt:
„Halb. Lackschuh verloren. Gegen Belohnung

abzugeben.

Worte??!

Lutherstr. 21, pari." Haste

Worms. A.: Das „Verordnungs- und
Anzeigeblatt f. d. Kreis Heppenheim" lNr.26)
meldet aus Berlin: „Die Frau eines Steuer-
erhebers wollte auf dem Wege zu einen:
Postamte, wo sie über 1000 M. einzuzahlen
hatte, im Flur eines Hauses überfallen und
beraubt worden sein. Sie legte neuerdings
ein unpassendes Geständnis ad, daß sie den
Überfall erdichtet habe." Das Geständnis
war schon passend, die Erdichtung aber war
unpassend.

Zeebru$$e (Belgien). E. H.: Der Un-
glücksfall ist zu traurig, als daß wir den
komischen Satzfehler hier glossieren könnten.

Zürich. S. W.: Nr. 35 des „Tagblattes
der Stadt Zürich" enthält folgendes Inserat:
„Sehr schönes Kleid mit prachtvollem Ton.
billigst. Stampsenbachstraße 10. 2. Etage."

Pst! Pst!

Bei der großen Menge der an uns gerichteten Zu-
sendungen müssen wir um Geduld bitten, wenn sich die
Aufnahme der Beiträge verzögert. Die Beantwortung
jeder Einsendung ist uns ebenso unmöglich, wie die
Aufbewahrung der uns unverlangt ^»gehenden Manu-
skripte. Zurückgesandt werden diese nur. wenn der
Sendung das ersordeclichc Porto in Briefmarken bei-
gefügt ist. — Honoriert werden Bricskajtenbeiträge nicht.

Redaktionsfchluß: 22. März 1911.

Die Ncdaktion deö Kladderadatsch.

Zum 1. April

Das Bismarck-Album des Kladderadatsch

1849-1898

Mit 260 Zeichnungen von Wilhelm 'Scholz. G. Brandt, 5. Zöllner, E. Relemeyer

und 4 faksimilierten Briefen des Altreichskanzlers.

Preis elegant kartoniert 3 Mark.

Durch alle Buchhandlungen zu beziehen.

Das erscheinen der 29. Auslage spricht wohl am besten für den hohen Wcr-t vieles Buches und für die Beliebtheit, die es sich in weiten Kreisen des
deutschen Volkes errungen hat. Sein Wert aber liegt nicht allein in der Unterhaltung, die cs einem jeden bereitet; cs führt uns zugleich ein bcdeutfnmcs -Stück
preuhlsch'deutfcher Geschichte in fo eigenartiger und doch getreuer Darstellung vor Augen, wie sic wohl kaum jemals wieder geboten wird. Das Buch gibt
uns lm Gcwanve des Humors und der Satire eine Chronik jener großen Seit, von IE an. ans deren Mittelpunkt die gewaltige Gcftalt des ersten deutschen
Neichokanzlers leuchtend hcrvortritt.

Verlag von A. Fofmann & Comp, in Berlin 68, Zimmerstraße 8

Crttsr Jahrgang des Kladderadatfch
Neudruck mit Anmerkungen und Erläuterungen!

Preis kartoniert 3 Mark

Der „Kladderadatfch" gibt in diesem seinem ersten Vahrgange das getreueste Spiegelbild der Zustande und Volksltlmmungen, welche 1848 das
deutsche \7olk bewegten, und er bringt namentlich die Berliner politischen und fozlalen Vorgänge des „tollen Wahres" in der ihm eignen,
überaus witzigen und schlagenden Weife lebendig zur Anschauung. Zum Verständnis der behandelten Vorgänge und Persönlichkeiten trägt das

beigegebene Srläurerungsheit wesentlich bei.

Berlin SV? 68 Durch alle Buchhandlungen zu beziehen Verlag des Klüdderadatlcfl

, , fl. Bofmann & Scmp.

Verantwortlicher Redakteur: Paul Warncke. — Verantwortlich für den Anzeigenteil: Gustav GillHauscn. Berlin. — Verlag von A. Hosmann L Comp., Berlin SW. G8, Zimmerst!. 8-

Druck von Hempel L Co. G. m. b. H., Berlin SW. 68, Zimmerslr. 7/8.
 
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