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Aifenfcurg (Sachsen-Alfenburg). D.:

-Die „Altenburger Landesze'.tung" (Nr. 21)
meldet unter den Familisnnachrichten: „Ge-
storben: Herr Hermann König mit Frl.
Akarta Wortmann in Crimmitschau." Es
scheint sich um einen gemeinschaftlichen
Liebesfelostmord zu handeln.

Angermllncle. H.: Die „Anaermünder
Ztg." ('Nr. 243) meldet über den Nektorats-
wechsel an der Berliner Universität: „Der
scheidende Nektar Geheimer Medizinalrat
Prof. Dr. N.ubner übergab die Amtsführung
an seinen Nachfolger, den Eemeimen
Negierungsrat Prof. Dr. Max Lenz." Das
ist natürlich nur ein Druck,ehler. Statt
Gemeimen mutz es heißen Gemeinen. Nun,
wenn der Pros. Lenz auch nur ein Gemeiner
Regierungsrat ist. jo ist er doch ein un-
gemeiner Gelehrter.

Augsburg. Tischrunde im Eafe E.:
Die Unterhaltungsbeilage zur ..Neuen baye-
rischen Gerichtszeitg." (Nr. 41) enthält ein
Gedicht „Hermat" voit Victoria Gohner.
dessen letzte zwei Strophen folgendermaßen
lauten:

„Versenkt mit festem Glauben,

In meiner Ahnen Streit und Sieg.

Wer könnte mir die Hoffnung rauben,

Zu meinem Vaterland die Lieb'?

Drum stünd mir'n Schloß im Libanon,
Von Zedern sanft umrauscht,

Doch lieber in 'ner deutschen Hütt',

Dem Heimatlied ich lauscht!"

Erschüttert seufzen wir:

O. Victoria Eotzner,

Dir gebührt im Dichten der Sieg.

Denn der Schiller, der Verflossner, (Dieb.
Ist gegen dich doch nichts andres als 'n
Berlin. H. Schl.: Mit bestem Dank
abgelehnt.

Bietigheim (Württemberg). H. A. D.:

Die „Neckar-Zeitg." (Nr. 242) berichtet von
der Herb.ttvanderversamnilung der national-
liberalen Partei in Böblingen: „Als erster
Redner sprach der Verstand des Landes-
ausschuffes ujw." Es ist sehr wünschens-
wert. daß auf allen politischen Ver-
sammlungen der Verstand spricht.

Bismarckhüfte (Ob.-Schles.). 0.(5.:
Das „Königshütter Tagebl." (Nr. 228) sagt
in seinem Leitartikel: „Die Einnahme der
großen chinesischen Handelsstadt Wutschang
durch die Rebellen zeigt, daß diese über
eine weitverbreilete Organisation verfügen,
die der herrschenden Landschutzdynastie den
Krieg erklärt hat." Die Rebellen machen
der Mandschudynastie gerade zum Vorwurf,
daß sie für China weder eine Landschutz-
noch eine Seeschutzdynastie ist.

Bleckede. O. D.: Die „Vlecked. Ztg."
(Nr. 123) enthält ein Inserat, durch das
August Harder, Auktionator, zu einer großen

nr: Brief haften

Inventar- und Grundstücksauktion einladet.
Es sollten danach am 26. Okt. in Lemgrabe
verauktioniert werden u. a. ..12 Futterschweine
und eine Kartoffel-Kackmaschine". Wozu man
in manchen Gegenden Maschinen braucht,
das ist nichr ganz leicht zu verstehen.

Bonn. M. K.: Im Sprechsaal des

Bonner „Gen. Anz." vom 21. Oktober lesen
wir: „Badepreise. Werter Generalanzeiger!
Die gestrige Notiz war sehr richtig. Über-
all ist das Vadnehmen billiger. Seit mein
Mann und ich und noch zwei Kinder hier
in Bonn wohnen, gehen wir überhaupt
nicht mehr baden. Und doch hat schließlich
ein jeder mal ein Bad zu nehmen nötig.
Deshalb, bitte, sorgen Sie dafür, daß das
ein Ende nimmt und auch ich noch mal
kann baden gehen: denn ich habe seit einem
Jahre nicht mehr ein Bad genommen.
Eugenie S. aus Bochum." Alle Erlaffe
unseres Kaisers gegen den zunehmenden
Luxus nutzen nichts. Jetzt will eine Dame
des Mittelstandes, wie Frau Eugenie S.
aus Bochum offenbar ist, womöglich jedes
Jahr ein Bad nehmen! So lebte Rom
vor seinem Untergänge!

Charlotfenburg. E. H.: Leider nicht
verwendbar.

Derenburg(Harz). H.Die „Halberstädter
Zeitg." (Nr. 234) berichtet aus Quedlinburg:
„Mit dem gestrigen Tage trat Oberbürger-
meister Scheele von der hiesigen Schloß-
kirche St. Servatii in den Ruhestand über.
2m Anschluß an seine Abschiedspredigt wurde
ihm vom Superintendenten Klewitz der
rote Adlerorden 4. Klaffe überreicht." Wenn
ein Oberbürgermeister predigt, dann geschieht
es ihm schon recht, daß die. wohlverdiente
Auszeichnung ihnen nicht vom Regierungs-
präsidenten, sondern vom Superintendenten
überreicht wird.

Detmold. D. G.: In einem Bericht
über das „Kirchliche Leben in den evan-
gelischen Gemeinden des Fürstentums Lippe"
(„Lipp. Landeszeitung" Vir. 285) heißt es:
„Ebenso sind von 30 Kindern aus Misch-
ehen nur 22 evangelisch getauft worden.
Die übrigen 8 Kinder können katholisch oder
jüdisch getauft sein, was die in Wirtlichkeit
ungetanst gebliebenen auch noch weiter
heruntersetzen würde." Danach müßten in
Lippe die evangelischen und katholischen
Kinder doch eigentlich beschnitten werden.

Düren. E. ©.: Mit bestem Dank ab-
gelehnt.

Düsseldorf. H. Schr.: Mit bestem
Dank abgelehnt. Eine Marke zur Rück-
sendung lag Ihrem Briefe nicht bei.

Fallersleben. H.: 2m „Hannoverschen
Anz." (Nr. 238) lesen wir folgende Anzeige:
„Schneidermeister Gustav Tröller nebst Frau
beehren sich, ihre am 10. Oktober d. I.
stattfindende Silberhochzeit ergebenst anzu-

» ■ ■ ■ ■ ■

zeigen." Die Nr. 238 des „Hann. Anz." ist
am 10. Oktober. 1011 erschienen. Es ist
rücksichtslos von Herrn und Frau Tröller. -
ihre Silberhochzeit erst am 10. Oktober;
anzuzeigen. Wann soll man denn da die '
Silberhochzeitsgeschenke besorgen?

Freiburg (Breisgau). S.: Im „Frei-
burger Tgbl." (Nr. 230) veröffentlicht der
Mlchproduzentenverein Freiburg und Um-
gebung e. V. eine Anzeige, die folgender-
maßen beginnt: „Die Milchsperre seitens der
Stadt Freiburg steht bevor. Wenn irgend-
ein Mitglied glaubt, die Milch nicht länger
zurückhalten zu können, werden wir für
Absatz besorgt sein." Das ist auch wünschens-
wert, denn die gewaltsame Zurückhaltung
der Milch kann sonst für die Mitglieder
leicht gesundheitsschädlich werden. — W. K.:
Mit bestem Dank abgelehnt.

Grunewald. W. P.: In einer Notiz
der „Tägl. Rundschau" (Nr. 560) ist von
einem „Major z.D. und Pserdevorjütterungs-
Kommiffar" die Rede, der in einem Schwer-
mutsanfall Selbstmord begangen hat. Das
ist kein Wunder angesichts des Titels Pferde-
vorfütterungs-Kommiffar.

Guatemala. H. W. B: Das „Echo"
(Nr. 1474) enthält die Anzeige einer Fabrik
von Tropen- und Touristenausrüstungen,
in der solgender empfehlender Brief eines
Kunden abgedruckt ist: „Ich habe mit Herrn
Dr. L. und Dr. I., Wien, drei Biwaks auf
einer Höhe von 27—32000 m in freier Luft
auf Alpenboden in Ihrem Schlafsack vor-
züglich geschlafen." Die Höhenangabe
stimmt offenbar nicht. Es ist deshalb sehr
vorsichtig, daß der Briesschreiber sich zwischen
dem Minimum und dem Maximum einen
weiten Spielraum läßt. Die Höhe, in der
er übernachtet hat. wird sich jedenfalls mehr
in der Nähe von 27 Metern als von
32 000 Metern bewegt haben.

Halbersfadf. O. H.: Die „Halberst.
Zeitg." verbreitete durch ein Extrablatt
folgende Depesche vom 17. Oktober: „Die
Landungskorps der deutschen Schiffe,Leipzig',
.Tiger' und .Vaterland', zusammen mit der
aus deutschem Anlauf bestehenden frei-
willigen Kompagnie, stehen im Straßen-
kampf mit chinesischem Pöbel." Die Deutschen
Hankaus sind weder durch deutschen noch
durch außerdeutschen Ankauf zu einer
Kompagnie zusammengetreten: sie haben
dies vielmehr freiwillig getan.

Hannover. E. S.: 2m „Hann. Courier"
(Nr. 249) finden wir folgendes Inserat:
„Kinderlose Eltern! Durch Vormund könn.
gutsituierte kinderl. Eltern hübsch, gesunden
Knaben an Kindesstalt erhalten. (1 Jahr
alt.) Off. unt. ujw." Die kinderlosen
Eltern sollten sich schleunigst patentieren
lassen. Es ist etwas ganz Neues. — 2. V.:
In dem Bericht über eine Lisztseier zu
Hannover („Hann. Tagebl." Nr. 293) heißt

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