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Wochenkalender

Montag, den 28. August

O du Torado süßer Sünde
Am wiinderschöiieii Ostsecslrand,

O Warnemünde, Warilcinündc,

So wunderschön und wohlbekannt.

Dienstag, den 24. August
O wie so reich bist du geworden
Doch in» Bcrlaus der neusten Zeit!
Als Montccarlo du im Norden
Sei mir gegrüßt und benedeit!

Mittwoch, den 25. August
Hier, wo ich dankbar einst genossen
Viel goldene Tage sonncnfroh,

Hier statt der Lbotrilensprossen
Herrscht heut der König Pharao.

Wochenkalender

Donnerstag, den 26. August

Nnd horch, des Landes Rechtsrcgierung —
- Tenn,,Rcchts"ist diesmal noch nicht„Rccht",
Sie spricht mit sauersüßer Rührung:

»Je, zehn Millionen sind nicht schlecht!"

Freitag, den 27. August
Toch viele, die im Lande wohne»,

Tie stehen da. wie schivcr betraust:
„Empstehlt sich's, daß für zehn Millionen
Tie Menschenwürde man verkauft?

Sonnabend, den 28. August
Ach ja, uns koinml ein dunkles Ahnen,
Wir wittern drohende Gesahr:

Statt mit den blaugelbrolen Fahnen
Flaggt man hier bald mit .Nouge-bloii"!"

«loddnadoilch.

Idolon

Stolz dereinst im schwarzen Fracke,
Seines Volkes Ruhm und Zier,

Sah der köstliche Polacke
Paüerewski am Klavier,
daß er aus dem Land der Läufe/

Hat ihm jeder gern geglaubt/

Denn ein wüstes Lausgehäuse
Trug er auf dem Künstlerhaupt.

Seine langen Finger sausten —

Hei, das brachte viel Gewinn —
Wenn sie mal nicht grade lausten/

Jluf den Lasten her und hin.

Vis er eines Tags die Lasten
Ließ/ der Stanislausesohn/

Und als Enkel der Plasten
Sah auf Polens Herrscherthron.

(D, wie schwoll ihm da der Kamm, der
Einzige/ den er je gebraucht,

G, wie hat, der sonst ein Lamm, der
virtuose, da gefaucht.

„Kann ich nicht auf Tasten klimpern",
Sprach er, „nun, so will ich doch
Klimpern mächtig an die Wimpern
Oem Ukrainer-Völkchen noch!"

Paüerewski und Pilfudski
Und auch Grabski obendrein,

Flößten jeder zwanzig Wudski
Oder auch noch mehr sich ein:

„Polen — merkt es, wie ich's deichsel'
dehnt stch — auf, mein tapfres Heer!
von den Mündungen der Weichsel
Künftig bis zum Schwarzen Meer!"

Tlch, den Weißen-^ar-Schlachtschihen
Glückte dieses leider nicht,'

Vuf den Teil, auf dem ste sthen,
Nagelten die Hiebe dicht.

Und die hohen Melden schrieben
diese Worte bang nach Haus:

„Wär' ich doch bei dir geblieben,
Meine heißgeliebte Laus!

^a, wer weiß wohin wir treiben,
Weh, mir brummt der stolze Kopf!
von der Weichsel wird uns bleiben
Nur der treue Weichselzopf!
Paüerewski, spiele bieder
Klavizimbel ohne Rast!

Werde Pianiste wieder,

Tlllerneuester Plast!"
 
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