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Äerlin, den y. August 1925

Dieses Dlatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage
Bezugspreis vierteljährlich S Reichsmark für In- und Ausland. (Für daS Ausland zuzüglich t Reichsmark Kreuzbandporlo tu der Währung des Bestimmungslandes.)
Bestellungen nehmen all- Buchhandlungen. Z-ilungSsp-dition-n, Postanstalten sowie der Verlag des Lladderadatsch, Berlin 8 W 48. Wilhelmstraße S, entgegen.
Alleinige Anzeigenannahme Annoncen-Expedition Rudolf Mosse, Berlin 8 V 19, und deren Filialen.


liche Artikel und Jllustrattonen Vorbehalten.

Wochenkalender
Montag, den 10. August
Von Barmat still schon ward es gänzlich.
In Preußen riecht es reichlich brenzlig.

Dienstag, den 11. August
„Will man sich retten", heißt es „muß man
Zunächst beschimpfen den Herrn Kußmann."

Mittwoch, den 12. August

Man tat es, und zwar sehr erheblich,

Nur leider grundlos und vergeblich.

Wochenkalender
Donnerstag, den 13. August
Kutisker ist vom Platz verschwunden —
Ob er inzwischen wird gefunden?

Freitag, den 14. August
Gleichviel!. Man muß es nur verstehen,
Den Spieß mit Grazie umzudrehen.

Sonnabend, den 15. August
Mag Preußen auch die Kränke kriegen
Wenn Braun und Severing nur siegen!

polackenpack

Als einst, höchst zaghast und bescheiden,
Das stacke Deutschland es gewagt,
polackenfrechheit zu beschneiden,

Wie hat die Welt es da verklagt!

Oh, von »Enteignung" nur zu sprechen,
»Ausweisung" zu erwähnen nur,

Das war ein grausiges Verbrechen,
Hohnsprechend jeglicher Kultur!

Doch nun dies schuftige Gesindel
Zum »Volke" ward durch Deutschlands Tat,
Iun, da erfaßt der Großmachtschwindel
Den würdigen neugebackenen „Staat",

Inn jagt dies Edelvolk der Polen
Den deutschen Mann von Hof und Haus,
Und aus dem Land, das es gestohlen,

Hetzt es Millionen feig hinaus.

Und jene Welt, die sich gebrüstet
Mit Zartsinn einst und Menschlichkeit,
Sie zeigt sich keineswegs entrüstet
Durch so unsäglich tiefes Leid.

Wer Deutschland peinigt, scheint geheiligt
Vings auf dem weiten Erdenrund/

Auch zeigt sich gänzlich unbeteiligt
Oer hochwohlweise Völkerbund.

3a, ja, so stehn die Dinge heuer!

Es spuckt das polnische Gezücht,

Die Spottgebuck von Dreck und Feuer,
Dem Vecht ins heilige Angesicht.

Und dankbar wedeln mit dem Schwänze
Oie »Menschenrechtler" hochentzückt
Und fühlen sich im Siegerglanze
Als Kämpfer der Idee beglückt!

Geduld! Oie Väder der Geschichte
Gehn über euren Blödsinn fort.

Einst hat, im rächenden Gerichte,

Germania wieder doch das Wock.

Es kommt die Zeit, wo sie den Jacken
Dem Unrecht beugt mit scharfem Schwert,
Und wo sie Mores die polacken.

Das Edelvolk der Läuse, lehrt!

Kladderadatsch
 
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