„Graf Zeppelin"
Über die weiten
Unendlichen Breiten,
über die Lande, den Ozean,
Heller und schneller
Im Sturm der Propeller
Segelt das Luftschiff die silberne Bahn.
Was einst die alten
Gestalten, Gewalten
Mythischer Sage im Traume ersehnt,
Heute in Klarheit
Ward Wunder zu Wahrheit,
Da sich der Flug, der gewaltige, dehnt.
Herrliches Zeichen
Aus deutsche« Bereichen,
Dos mit dem Schwünge des Erdballs
sich dreht.
Fliege die Runde
Und bringe die Kunde,
Daß unser Wille und Werk noch besteht!
Einstmals in weite»
Entferntesten Zeiten,
Denken sie des, der das Wunder erschuf.
Herrliche Sage
Vergangener Tage
Huldigt dem Schiffe wie jubelnder Ruf.
Optimismus
Gelegentlich seiner Verfassungsrede be-
tonteReichsverkehrsministervonGuürard,
ohne die Verfassung wäre Deutschland nie
wieder ein so gewaltiger Faktor in der
Politik geworden, wie es gegenwärtig der
Fall sei. Und nun wird gelegentlich
der Haager Konferenz von verschiedenen
Seiten hervorgehoben, Deutschland sei
dabei als Faktor gleich Null. Das ist
natürlich eine noch viel stärkere über»
treibung! Der Faktor Null wirft bekannt-
lich die riesigsten Zahlengebäude ohne
weiteres über den Haufen. Soweit ist
Deutschland, aber, trotz seiner vorzüg-
lichen Verfassung, leider noch lange nicht!
Oie Erleichterung für Deutschland
Bri a n d:„Potz Orangenblütenduft und
Liebesbecher von Thoiry — Versöhnung
soll Trumpf sein! Meine humane Haupt-
aufgabe erblicke ich darin. Ihnen Ihre
schwere Lage zu erleichtern."
Michel: „Und was schlagen Sie mir
da Erleichterndes vor?"
Briand: „Nehmen Sie den Joung-
plan an! Er legt Sie zwar auf zwei
Menschenalter in Sklavenketten, und Sie
müssen am Ende mehr zahlen als bei
Dawes, aber das sind Zukunftssorgen.
Zunächst spüren Sie die Erleichterung.
Am 1. September ersparen Sie ein
paar hundert Millionen."
Michel (für sich): „Gott, wird Hilfer-
ding sich freuen! Der arme Kerl sitzt
so auf dem Proppen! (laut): Ehrlich
gestanden, auf die Ersparung dieser paar
hundert Millionen Hab' ich bereits mein
ganzes Finanzdasein eingerichtet. Ich
bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet
für die Erleichterung."
Briand: „Sehen Sie! Aber eine
Hand wäscht die andere. Und dabei
wird es Ihnen auf eine Hand voll
Millionen gewiß nicht ankommen. Seien
Sie deshalb so vernünftig und über-
nehmen Sie die Mehrforderung, die
Snowden stellt und die eigentlich wir
Franzosen zu zahlen haben, auf Ihre
Kappe! Zum Dank für die Ihnen
gewährte Erleichterung."
Michel (entsetzt): „Wieder ein paar
hundert Millionen? Aber dann kostet
mich ja der Joungplan schon jetzt mehr
als der Dawespakt! Sie haben doch
versichert, Sie wollten mir Erleichterung
schaffen."
Briand: „Halt' ich nicht mein Wort,
Michel? Ein Franzose ist ein Ehren-
mann. Es bleibt dabei, Sie werden
erleichtert — und zwar um die paar
hundert Millionen, mit denen Sie an
meiner Statt England zufriedenzu-
stellen haben." Timon der Jüngere.
Oie lebenslänglichen
KP
»Das Problem der Arbeitslosenversicherung wird noch Schwierigkeiten machen."
»Aber liebster Teinert, bas Problem haben wir zwei Exbürgermeister doch
längst gelöst!"
Müller: Na, Schultze, wat sagste zu
die Schwurhand uff den neuen
Verfaffungsdahler? Soll de!
Philippen seine sein?
Schultze: I wo, bet soll die Wirtschafts-
lage nach zehn Jahre Re-
publik illustrieren: nischt wie
Offenbarungseide! n-. sch.
Müller: Früher hieß et immer: Frank-
reich, die „ritterliche Nation".
Schultze: Mit ne kleene Variation
stimmt bet ooch heute noch.
Müller: Wie meenste bet?
Schultze: Raubritterliche! >.».
Schultze: Der Engländer Dr. Hamwell
behauptet, bet wejen den zu-
nehmenden Lärm von Autos,
Lautsprecher usw. die Mensch-
heit in wenigen Jenerationen
taub sein muß.
Müller: Schrecklich, Schultze.
Schultze: Aber die Menschen wer'» denn
wenigstens alle jut sind und
keene Falschheit mehr zeijen.
Müller: Nanu — warum denn bet?
Schultze: Ja, kennste denn bet nich:
Seid klug wie die Schlangen
und ohne Falsch wie die
Tauben?! >. 5.
Müller: Haste jelesen, Schultze, bet fe
jejloobt haben, der Zeppelin
würde bei Japan in'n Taifun
rinjeraten?
Schultze: Ja, et stand in die Zeitung.
Aber bet hätte Eckener ja ooch
nich die Ruhe jenommen!
Müller: Aber Schultze — wo et so
jefährlich is?!
Schultze: Na, Mensch, bet hat er doch
von Anfang an jewußt, bet
er in Japan stürmisch begrüßt
werden würde! ««»-
Nationalist: „Daß Sie das nicht
einsehen, daß die Feinde Deutschland
planmäßig zugrunde richten wollen —"
Pazifist: „Ach, von planmäßig kann
doch gar keine Rede sein."
Nationalist: „O doch. Sogar dawes-
und youngplanmäßig!" s.
Die Versicherung
Sie: Wie? Du liebst eine andere
und hast mir doch in Frankfurt deine
Liebe versichert.
Er: Ja, seitdem ist die Frankfurter
Versicherung zusammengebrochen. 1.
Über die weiten
Unendlichen Breiten,
über die Lande, den Ozean,
Heller und schneller
Im Sturm der Propeller
Segelt das Luftschiff die silberne Bahn.
Was einst die alten
Gestalten, Gewalten
Mythischer Sage im Traume ersehnt,
Heute in Klarheit
Ward Wunder zu Wahrheit,
Da sich der Flug, der gewaltige, dehnt.
Herrliches Zeichen
Aus deutsche« Bereichen,
Dos mit dem Schwünge des Erdballs
sich dreht.
Fliege die Runde
Und bringe die Kunde,
Daß unser Wille und Werk noch besteht!
Einstmals in weite»
Entferntesten Zeiten,
Denken sie des, der das Wunder erschuf.
Herrliche Sage
Vergangener Tage
Huldigt dem Schiffe wie jubelnder Ruf.
Optimismus
Gelegentlich seiner Verfassungsrede be-
tonteReichsverkehrsministervonGuürard,
ohne die Verfassung wäre Deutschland nie
wieder ein so gewaltiger Faktor in der
Politik geworden, wie es gegenwärtig der
Fall sei. Und nun wird gelegentlich
der Haager Konferenz von verschiedenen
Seiten hervorgehoben, Deutschland sei
dabei als Faktor gleich Null. Das ist
natürlich eine noch viel stärkere über»
treibung! Der Faktor Null wirft bekannt-
lich die riesigsten Zahlengebäude ohne
weiteres über den Haufen. Soweit ist
Deutschland, aber, trotz seiner vorzüg-
lichen Verfassung, leider noch lange nicht!
Oie Erleichterung für Deutschland
Bri a n d:„Potz Orangenblütenduft und
Liebesbecher von Thoiry — Versöhnung
soll Trumpf sein! Meine humane Haupt-
aufgabe erblicke ich darin. Ihnen Ihre
schwere Lage zu erleichtern."
Michel: „Und was schlagen Sie mir
da Erleichterndes vor?"
Briand: „Nehmen Sie den Joung-
plan an! Er legt Sie zwar auf zwei
Menschenalter in Sklavenketten, und Sie
müssen am Ende mehr zahlen als bei
Dawes, aber das sind Zukunftssorgen.
Zunächst spüren Sie die Erleichterung.
Am 1. September ersparen Sie ein
paar hundert Millionen."
Michel (für sich): „Gott, wird Hilfer-
ding sich freuen! Der arme Kerl sitzt
so auf dem Proppen! (laut): Ehrlich
gestanden, auf die Ersparung dieser paar
hundert Millionen Hab' ich bereits mein
ganzes Finanzdasein eingerichtet. Ich
bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet
für die Erleichterung."
Briand: „Sehen Sie! Aber eine
Hand wäscht die andere. Und dabei
wird es Ihnen auf eine Hand voll
Millionen gewiß nicht ankommen. Seien
Sie deshalb so vernünftig und über-
nehmen Sie die Mehrforderung, die
Snowden stellt und die eigentlich wir
Franzosen zu zahlen haben, auf Ihre
Kappe! Zum Dank für die Ihnen
gewährte Erleichterung."
Michel (entsetzt): „Wieder ein paar
hundert Millionen? Aber dann kostet
mich ja der Joungplan schon jetzt mehr
als der Dawespakt! Sie haben doch
versichert, Sie wollten mir Erleichterung
schaffen."
Briand: „Halt' ich nicht mein Wort,
Michel? Ein Franzose ist ein Ehren-
mann. Es bleibt dabei, Sie werden
erleichtert — und zwar um die paar
hundert Millionen, mit denen Sie an
meiner Statt England zufriedenzu-
stellen haben." Timon der Jüngere.
Oie lebenslänglichen
KP
»Das Problem der Arbeitslosenversicherung wird noch Schwierigkeiten machen."
»Aber liebster Teinert, bas Problem haben wir zwei Exbürgermeister doch
längst gelöst!"
Müller: Na, Schultze, wat sagste zu
die Schwurhand uff den neuen
Verfaffungsdahler? Soll de!
Philippen seine sein?
Schultze: I wo, bet soll die Wirtschafts-
lage nach zehn Jahre Re-
publik illustrieren: nischt wie
Offenbarungseide! n-. sch.
Müller: Früher hieß et immer: Frank-
reich, die „ritterliche Nation".
Schultze: Mit ne kleene Variation
stimmt bet ooch heute noch.
Müller: Wie meenste bet?
Schultze: Raubritterliche! >.».
Schultze: Der Engländer Dr. Hamwell
behauptet, bet wejen den zu-
nehmenden Lärm von Autos,
Lautsprecher usw. die Mensch-
heit in wenigen Jenerationen
taub sein muß.
Müller: Schrecklich, Schultze.
Schultze: Aber die Menschen wer'» denn
wenigstens alle jut sind und
keene Falschheit mehr zeijen.
Müller: Nanu — warum denn bet?
Schultze: Ja, kennste denn bet nich:
Seid klug wie die Schlangen
und ohne Falsch wie die
Tauben?! >. 5.
Müller: Haste jelesen, Schultze, bet fe
jejloobt haben, der Zeppelin
würde bei Japan in'n Taifun
rinjeraten?
Schultze: Ja, et stand in die Zeitung.
Aber bet hätte Eckener ja ooch
nich die Ruhe jenommen!
Müller: Aber Schultze — wo et so
jefährlich is?!
Schultze: Na, Mensch, bet hat er doch
von Anfang an jewußt, bet
er in Japan stürmisch begrüßt
werden würde! ««»-
Nationalist: „Daß Sie das nicht
einsehen, daß die Feinde Deutschland
planmäßig zugrunde richten wollen —"
Pazifist: „Ach, von planmäßig kann
doch gar keine Rede sein."
Nationalist: „O doch. Sogar dawes-
und youngplanmäßig!" s.
Die Versicherung
Sie: Wie? Du liebst eine andere
und hast mir doch in Frankfurt deine
Liebe versichert.
Er: Ja, seitdem ist die Frankfurter
Versicherung zusammengebrochen. 1.