Duisburg. K-: In der „Frankjurter Zei-
tung" vom 12. August 1932 wird über die
Verfassungsfeier der Berliner Polizei im Lust-
garten berichtet; zum Schlüsse heißt es: „Nach
dem gemeinsamen Gesang des Deutschland-
liedes fand ein Vorbeimarsch der Bereitschaften
der Schutzpolizei statt, an dem sich zwei be-
rittene Abteilungen, mehrere tausend Beamte
l (Schlesien). W. Sch.: In Nr. 119
: Neuesten Nachrichten" lesen
Arzt (Augenarzt) passend! In
ustriestadt der Prov. Sachsen 7- bis
Wohnung mit Küche, Bad, Balkon,
Jnnenklos., in welch, seit 15 Jahr, die ärztl.
Prax. ausgeübt wird, befand. Umst. halb,
anderw. zu verm. Schr. Off. unter R. 31382
Hgschst., Peterssteinweg 19." Das müßten
Sie als alter Zeitungslcscr doch aber wissen,
daß an dieser Fassung durchaus nichts auszu-
setzen ist.
Hamburg. H. W.: In den „Hamburger
Nachrichten" vom 18. August 1932 befindet sich
ein Aufsatz mit der Überschrift „Warum
Frauen als Fliegerinnen es den Männern
gleichtun"; darin heißt es: „Viele Fliegerinnen
haben die Aviatik mit einer Leidenschaft er-
griffen, wie sie brennender keinen Flieger be-
seelen kann. Navigationskunde, die Technik
und das handwerksmäßige Ausbessern der
Apparate, den „Blind"- und den Naktflug hat
manche von ihnen zum Gegenstand ihrer ein-
gchendsten Studien gemacht." Ei, ei, wenn
vr. Bracht nur nicht gegen diese — „fliegen-
den Schönheitskonkurrenzen" ein scharfes Veto
einlegen wird!
Hochheim a. Main. A. H.: In Nr. 96 des
„Neuen Hochheimer Stadtanzeigers" lesen
wir: „Erklärung! Hiermit nchme ich die dem
Herrn Lehrer Klein dahier zugesügten Tätlich-
keiten zurück. Peter Schreiber." Aber, lieber
Schreiber, das ist mit Ihrer „Erklärung" eine
faule Sache; denn der Lehrer Klein, der wahr-
scheinlich in seiner Schulpraxis selbst so
manche Backpfeife ausgeteilt hat, wird genau
wissen, daß derartige Tätlichkeiten, auch wenn
man sie „zurücknimmt", bei dem „Partner"
stets gewisse peinliche und schmerzhaste Gefühle
zu hinterlassen pflegen; Sie werden also die
Ausführung der „Zurücknahme" schon Herrn
Klein überlasten müsten, der es natürlich in
zureichendem Maße besorgen dürfte.
Karlsruhe, vr. E. F.: Der „General-An-
zeiger für Südwestdeutschland" (Karlsruhe)
vom 18. August 1932 veröffentlicht die Ant-
wort Mustolinis an seinen literarischen Mit-
arbeiter Forzano, in der der Duce die ihm
angebotenen Tantiemen zurückweist und For-
zano bittet, das Gold anzunehmen oder es
einem wohltätigen Zwecke zuzuführen; in die-
sen Ausführungen heißt es: „Meine Familie
ist durch die Einnahmen der Zeitung ,Popo
d'Jtalia', die mir gehört, genügend gedeckt."
Den Lesern unseres „Brieflastens" ist diese
sonderbare Zeitung wohlbekannt; wir sind
Laasphe i. W. Dr. W.: In Nr. 183 der
„Wittgensteiner Zeitung" besiudet sich ein
Austatz über „Zusammenhänge zwischen Wetter
und Krankheit"; darin heißt es: „Krankheits-
lräger sowohl wie Krankheitserreger, die so-
genannten Mikroorganisten, werden von der
Witterung beeinslußt." Unter „Mikroorga-
nisten" versteht man eine gewisse Sorte von
Wanzen, die bei der Begrüßung eines ihnen
angenehm erscheinenden neuen Bettgastes ihrer
Freude durch ein leises, wohllautendes Pfeifen
Ausdruck zu geben pflegen.
Landsberg (Warthe). H. K.: Im „Lands-
berger General-Anzeiger" vom 9. August 1932
beginnt eine mit „Allianz" Unterzeichnete An-
zeige mit folgenden Worten: „König aller
Käse ist der Schweizer! Unser Schweizer Käse
hervorragend an Qualität. Nur Saft und
Zwar wir sind sonst Lobesgeizer,
Aber — eins bleibt sicher doch:
„Käse-König" ist der Schweizer,
Denn er hat nur Saft und Loch!
Darum seid nicht mißvergnügt,
Wenn ihr — zuviel Löcher kriegt,
Weil der Reiz der Qualität
Grade in dem — Loch besteht.
Leipzig. A. C.: Auf einem uns zugesandten
Prospekt der Verlagsbuchhandlung Julius
Klinkhardt, Leipzig, lesen wir: „Evangelischer
Rechenunterricht." Was wundert Sie dabei;
heutzutage ist doch alles konfessionell gestaltet.
Es gibt einen evangelischen, einen katholischen
und einen jüdischen Rechenunterricht; der
jüdische, so meint man, soll der beste sein, weil
er die Prozente am klarsten voranstellt. Sehr
beliebt sind auch die freireligiösen „Loga-
rithmen-Tafeln für die Pleite" (mit Hilfe der
Berliner städtischen Behörden vom Berlage
Sklarek u. Co. herausgegeben), eine sehr tüch-
tige und lichtvolle Arbeit.
Lindau i. B. E. Sch.: Ein Freund unseres
Blattes teilt uns mit, daß er auf der Wein-
karte eines Cafes in Lindau-Reutin gelesen
hätte: „Zeller schwarzer Herrgott (weiß)." —
„Dies", meinte unser Biermörder lächelnd,
„erinnert mich an ein sehr wohlschmeckendes
Getränk, das ich einst vor vielen Semestern
in Göttingen mit Vorliebe genosten; es hieß
,Roter Schornsteinfeger', wahrscheinlich aus
dem Grunde, weil es in der Kehle eine an-
genehm kratzende Wirkung hervorbrachte und
der Gesichtsfarbe für eine Weile eine ziegel-
rote ,Stimmung' verlieh."
Memmingen, vr. L.: In der „Memminger
Zeitung" vom 28. Jum 1932 lesen wir:
„Konstantinopel, 28. Juni. Ein starker Zyklon
suchte die Küstengebiete bei Caesarea in Pa-
lästina heim. Der Sachschaden ist groß. Als
nächster Tagungsort wurde Lindau bestimmt."
Gerechter Himmel, das anmutige, hübsche,
ruhige Lindau dürfte sich dafür — schönstens
bedanken! Wer mag der sonst so ausgezeichnet
unterrichteten „Memminger Zeitung" diese
fürchterliche Alarmnachricht, die ganz beson-
ders unseren wackeren vr. Eckener in böse
Unruhe versetzen würde, ausgebunden haben.
Osnabrück. W. D.: Zum Zwecke der Wer-
Mensch in seiner Qual verstummt, gab ihm
ein Gott zu sagen, was er leide" (Tasto:
Akt 6); dann folgt das Angebot für das
„Taschenbuch", und zum Schluste heißt es:
„Wir hoffen, um auch mit Goeche zu schließen,
daß Sie nicht sagen werden: „Legt's zu dem
übrigen!" (Kabale und Liebe.) Hochachtungs-
voll usw." Ach, Unsinn! Der Empfänger der
Karte wird nicht so verrückt sein, ein Goethe-
Zitat aus Schillers „Kabale und Liebe" zu-
Hilfe zu nehmen; sofern er wird, angenehm
angeregt durch die an der Spitze der Karte
beinahe richtig wiedergegebenen Worte aus
„Tasto", nun auch bei „Tasto" bleiben und
lächelnd sprechend: „So fühlt man die Absicht
(des Bayerischen Bäckerinnungsverbandes), und
man fft verstimmt."
Rostock i. M. D. Sch.: In Nr. 191 des
„Rostocker Anzeigers" lesen wir: „Göhren,
16. August. Der Bedienstete des Hofbesitzers
Muchow ließ beim Hofbesitzer Fründ den
Bullen heraus. Der Bulle nahm den jungen
Mann auf die Hörner und warf ihn in die
Höhe. Er erlitt hierbei einen schweren Ober-
schenkelbruch und mußte ins Stift Bethlehem
überführt werden." Da sieht man, selbst ein
Bulle kann sich einmal zu viel zutrauen.
Syke. C. K.: In den „Bremer Nachrichten"
vom 13. August 1932 wird über den verstor-
benen Schäferhund „Rintintin", der als Film-
künstler weltberühmt wurde, berichtet; unter
anderm lesen wir: „Kein Schauspieler, und
sei er noch so groß, kann das, was Rintintin
konnte. Wenn er traurig war, dann war er
es ganz; dann verschleierten sich feine Augen,
die buschige Rute schleifte am Boden, die Füße
tapsten schwer und unlustig. Wenn er sich
freute, dann bebte der ganze, kräftige Kerl,
alle Muskeln zitterten, lachet zeigte er die
prachwollen Zähne, die Rute stand steif wie
ein Stock-das ganze Tier wurde eine
Verkörperung der Freude selbst!. Kann das
ein Mensch?" Wohl schwerlich.
Treysa (Bez. Kastel). v. B.: In Nr. 163
der „Kasseler Post" lesen wir: „Wp. Mar-
burg (Lahn), 14. Juni. Der deutschnationale
Landtagsabgeordnete vr. von Winterseld weist
in einer Kleinen Anfrage darauf hin, daß das
Landgericht Marburg in einer Berufungsver-
handlung den Führer der deutschnationalen
Studentcngruppe Marburg zu 209 M. Geld-
strafe wegen Vergehens gegen das Republik-
schutzgesetz mit der Begründung verurteilt habe,
daß die Tatsache der Zugehörigkeit des Ange-
klagten zur Deutschnationalen Volkspartei und
seine Betätigung in dieser Partei seine Staats-
feindlichkeit (!) beweise und mitbestimmend
für die Urteilsbegründung gewesen sei."
Und als sie, ob des Urteils hier,
Noch standen wie die Apen
In Marburg, sauer ward das Bier —
Da endlich kam von Papen!
tung" vom 12. August 1932 wird über die
Verfassungsfeier der Berliner Polizei im Lust-
garten berichtet; zum Schlüsse heißt es: „Nach
dem gemeinsamen Gesang des Deutschland-
liedes fand ein Vorbeimarsch der Bereitschaften
der Schutzpolizei statt, an dem sich zwei be-
rittene Abteilungen, mehrere tausend Beamte
l (Schlesien). W. Sch.: In Nr. 119
: Neuesten Nachrichten" lesen
Arzt (Augenarzt) passend! In
ustriestadt der Prov. Sachsen 7- bis
Wohnung mit Küche, Bad, Balkon,
Jnnenklos., in welch, seit 15 Jahr, die ärztl.
Prax. ausgeübt wird, befand. Umst. halb,
anderw. zu verm. Schr. Off. unter R. 31382
Hgschst., Peterssteinweg 19." Das müßten
Sie als alter Zeitungslcscr doch aber wissen,
daß an dieser Fassung durchaus nichts auszu-
setzen ist.
Hamburg. H. W.: In den „Hamburger
Nachrichten" vom 18. August 1932 befindet sich
ein Aufsatz mit der Überschrift „Warum
Frauen als Fliegerinnen es den Männern
gleichtun"; darin heißt es: „Viele Fliegerinnen
haben die Aviatik mit einer Leidenschaft er-
griffen, wie sie brennender keinen Flieger be-
seelen kann. Navigationskunde, die Technik
und das handwerksmäßige Ausbessern der
Apparate, den „Blind"- und den Naktflug hat
manche von ihnen zum Gegenstand ihrer ein-
gchendsten Studien gemacht." Ei, ei, wenn
vr. Bracht nur nicht gegen diese — „fliegen-
den Schönheitskonkurrenzen" ein scharfes Veto
einlegen wird!
Hochheim a. Main. A. H.: In Nr. 96 des
„Neuen Hochheimer Stadtanzeigers" lesen
wir: „Erklärung! Hiermit nchme ich die dem
Herrn Lehrer Klein dahier zugesügten Tätlich-
keiten zurück. Peter Schreiber." Aber, lieber
Schreiber, das ist mit Ihrer „Erklärung" eine
faule Sache; denn der Lehrer Klein, der wahr-
scheinlich in seiner Schulpraxis selbst so
manche Backpfeife ausgeteilt hat, wird genau
wissen, daß derartige Tätlichkeiten, auch wenn
man sie „zurücknimmt", bei dem „Partner"
stets gewisse peinliche und schmerzhaste Gefühle
zu hinterlassen pflegen; Sie werden also die
Ausführung der „Zurücknahme" schon Herrn
Klein überlasten müsten, der es natürlich in
zureichendem Maße besorgen dürfte.
Karlsruhe, vr. E. F.: Der „General-An-
zeiger für Südwestdeutschland" (Karlsruhe)
vom 18. August 1932 veröffentlicht die Ant-
wort Mustolinis an seinen literarischen Mit-
arbeiter Forzano, in der der Duce die ihm
angebotenen Tantiemen zurückweist und For-
zano bittet, das Gold anzunehmen oder es
einem wohltätigen Zwecke zuzuführen; in die-
sen Ausführungen heißt es: „Meine Familie
ist durch die Einnahmen der Zeitung ,Popo
d'Jtalia', die mir gehört, genügend gedeckt."
Den Lesern unseres „Brieflastens" ist diese
sonderbare Zeitung wohlbekannt; wir sind
Laasphe i. W. Dr. W.: In Nr. 183 der
„Wittgensteiner Zeitung" besiudet sich ein
Austatz über „Zusammenhänge zwischen Wetter
und Krankheit"; darin heißt es: „Krankheits-
lräger sowohl wie Krankheitserreger, die so-
genannten Mikroorganisten, werden von der
Witterung beeinslußt." Unter „Mikroorga-
nisten" versteht man eine gewisse Sorte von
Wanzen, die bei der Begrüßung eines ihnen
angenehm erscheinenden neuen Bettgastes ihrer
Freude durch ein leises, wohllautendes Pfeifen
Ausdruck zu geben pflegen.
Landsberg (Warthe). H. K.: Im „Lands-
berger General-Anzeiger" vom 9. August 1932
beginnt eine mit „Allianz" Unterzeichnete An-
zeige mit folgenden Worten: „König aller
Käse ist der Schweizer! Unser Schweizer Käse
hervorragend an Qualität. Nur Saft und
Zwar wir sind sonst Lobesgeizer,
Aber — eins bleibt sicher doch:
„Käse-König" ist der Schweizer,
Denn er hat nur Saft und Loch!
Darum seid nicht mißvergnügt,
Wenn ihr — zuviel Löcher kriegt,
Weil der Reiz der Qualität
Grade in dem — Loch besteht.
Leipzig. A. C.: Auf einem uns zugesandten
Prospekt der Verlagsbuchhandlung Julius
Klinkhardt, Leipzig, lesen wir: „Evangelischer
Rechenunterricht." Was wundert Sie dabei;
heutzutage ist doch alles konfessionell gestaltet.
Es gibt einen evangelischen, einen katholischen
und einen jüdischen Rechenunterricht; der
jüdische, so meint man, soll der beste sein, weil
er die Prozente am klarsten voranstellt. Sehr
beliebt sind auch die freireligiösen „Loga-
rithmen-Tafeln für die Pleite" (mit Hilfe der
Berliner städtischen Behörden vom Berlage
Sklarek u. Co. herausgegeben), eine sehr tüch-
tige und lichtvolle Arbeit.
Lindau i. B. E. Sch.: Ein Freund unseres
Blattes teilt uns mit, daß er auf der Wein-
karte eines Cafes in Lindau-Reutin gelesen
hätte: „Zeller schwarzer Herrgott (weiß)." —
„Dies", meinte unser Biermörder lächelnd,
„erinnert mich an ein sehr wohlschmeckendes
Getränk, das ich einst vor vielen Semestern
in Göttingen mit Vorliebe genosten; es hieß
,Roter Schornsteinfeger', wahrscheinlich aus
dem Grunde, weil es in der Kehle eine an-
genehm kratzende Wirkung hervorbrachte und
der Gesichtsfarbe für eine Weile eine ziegel-
rote ,Stimmung' verlieh."
Memmingen, vr. L.: In der „Memminger
Zeitung" vom 28. Jum 1932 lesen wir:
„Konstantinopel, 28. Juni. Ein starker Zyklon
suchte die Küstengebiete bei Caesarea in Pa-
lästina heim. Der Sachschaden ist groß. Als
nächster Tagungsort wurde Lindau bestimmt."
Gerechter Himmel, das anmutige, hübsche,
ruhige Lindau dürfte sich dafür — schönstens
bedanken! Wer mag der sonst so ausgezeichnet
unterrichteten „Memminger Zeitung" diese
fürchterliche Alarmnachricht, die ganz beson-
ders unseren wackeren vr. Eckener in böse
Unruhe versetzen würde, ausgebunden haben.
Osnabrück. W. D.: Zum Zwecke der Wer-
Mensch in seiner Qual verstummt, gab ihm
ein Gott zu sagen, was er leide" (Tasto:
Akt 6); dann folgt das Angebot für das
„Taschenbuch", und zum Schluste heißt es:
„Wir hoffen, um auch mit Goeche zu schließen,
daß Sie nicht sagen werden: „Legt's zu dem
übrigen!" (Kabale und Liebe.) Hochachtungs-
voll usw." Ach, Unsinn! Der Empfänger der
Karte wird nicht so verrückt sein, ein Goethe-
Zitat aus Schillers „Kabale und Liebe" zu-
Hilfe zu nehmen; sofern er wird, angenehm
angeregt durch die an der Spitze der Karte
beinahe richtig wiedergegebenen Worte aus
„Tasto", nun auch bei „Tasto" bleiben und
lächelnd sprechend: „So fühlt man die Absicht
(des Bayerischen Bäckerinnungsverbandes), und
man fft verstimmt."
Rostock i. M. D. Sch.: In Nr. 191 des
„Rostocker Anzeigers" lesen wir: „Göhren,
16. August. Der Bedienstete des Hofbesitzers
Muchow ließ beim Hofbesitzer Fründ den
Bullen heraus. Der Bulle nahm den jungen
Mann auf die Hörner und warf ihn in die
Höhe. Er erlitt hierbei einen schweren Ober-
schenkelbruch und mußte ins Stift Bethlehem
überführt werden." Da sieht man, selbst ein
Bulle kann sich einmal zu viel zutrauen.
Syke. C. K.: In den „Bremer Nachrichten"
vom 13. August 1932 wird über den verstor-
benen Schäferhund „Rintintin", der als Film-
künstler weltberühmt wurde, berichtet; unter
anderm lesen wir: „Kein Schauspieler, und
sei er noch so groß, kann das, was Rintintin
konnte. Wenn er traurig war, dann war er
es ganz; dann verschleierten sich feine Augen,
die buschige Rute schleifte am Boden, die Füße
tapsten schwer und unlustig. Wenn er sich
freute, dann bebte der ganze, kräftige Kerl,
alle Muskeln zitterten, lachet zeigte er die
prachwollen Zähne, die Rute stand steif wie
ein Stock-das ganze Tier wurde eine
Verkörperung der Freude selbst!. Kann das
ein Mensch?" Wohl schwerlich.
Treysa (Bez. Kastel). v. B.: In Nr. 163
der „Kasseler Post" lesen wir: „Wp. Mar-
burg (Lahn), 14. Juni. Der deutschnationale
Landtagsabgeordnete vr. von Winterseld weist
in einer Kleinen Anfrage darauf hin, daß das
Landgericht Marburg in einer Berufungsver-
handlung den Führer der deutschnationalen
Studentcngruppe Marburg zu 209 M. Geld-
strafe wegen Vergehens gegen das Republik-
schutzgesetz mit der Begründung verurteilt habe,
daß die Tatsache der Zugehörigkeit des Ange-
klagten zur Deutschnationalen Volkspartei und
seine Betätigung in dieser Partei seine Staats-
feindlichkeit (!) beweise und mitbestimmend
für die Urteilsbegründung gewesen sei."
Und als sie, ob des Urteils hier,
Noch standen wie die Apen
In Marburg, sauer ward das Bier —
Da endlich kam von Papen!