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Aus dem Habsburger Familienleben

Mama Zita putzt bereits die Krone. ..

Hörsing im Kampf

Als ich Rcichsbannergeneral gescholten,

Führt ich gehaltvoll, reich an Honorar,

Mit Augen, die in schönem Wahnsinn rollten,

Nicht nur vor Wonne trunken eure Schar.

Tann setzten mich nach meinem ehrenvollen
Abschied auf Wartegeld die in Berlin,

Doch langt' es immer noch zu so viel Mollen,

Daß mir ein Dudelsack der Himmel schien.

um das Wartegeld

Nicht mehr berauscht von roten Idealen,

Steh' ich vorm Schönebergcr Amtsgericht,
Berknackt, das Wartegcld zurückzuzahlen.

Ich bin ernüchtert. Nur, das liegt mir nicht.

Ich halt mich fest, potz Wampe und Machandel,
An meiner Überzeugung halt ich fest
Und schwanke nicht, ob ich im Zeitenwandel
Mich ändern soll! Ich schwanke nicht. Prost Rest!

Beisitzer in der Saar-
Kommission: Demnach muß die
Befragung des Saarvolks unbedingt
Mitte Januar 1935 vor sich gehen. Im
Namen der Gerechtigkeit —

M r. Knox: Im Namen der Ge-
rechtigkeit, ich protestiere! Ter unglück-
liche Trotzki hat immer noch nichts, wo
er sein Haupt hinlegen kann. Sämtliche
Nationen haben ihn der Reihe nach ab-
gelchnt. Selbst in Vaduz wollen sie ihn
nicht. Erhalten wir dem gehetzten Edel-
wild deshalb für alle Fälle als Zu-
fluchtsstätte das Saargebict! Bis zu sei-
nem hoffentlich noch lange nicht er-
folgendcn Tode darf es dann freilich
nicht zu Deutschland kommen.

Ein anderer Beisitzer: Der

Nur nicht absiimmen lassen!

Versailler Vertrag schreibt aber den
Zeitpunkt der Abslinnnnng klipp und

Ir. Knox: Der Versailler Ver-
trag bezweckt den Frieden der Welt, die
Versöhnung der Völker. Wollen Sie
Japan zur Verzwcislung bringen'?
Japan braucht, das weiß jeder von
Ihnen, Baumwolle, und cs muß Krieg
führen, wenn es sie nicht billig erhält.
Nun hat Tokio seine Augen aus
Abessinien gerichtet. Muten Sic ihm
wirklich zu, sich in einem so heißen
Lande abzuplagen? Nein, überlassen wir
ihm für seine Baumwollkulturen das
Saarrevier! Deutschland wird sich dann
allerdings zu gedulden haben —

Ein dritter Beisitzer: Das

Saarland will aus der jetzigen Stickluft

M r. K n o x: Und der armen Fran-
zosen gedenken Sic nicht? Solange sie
um die Saar zittern, wagen sie sich nicht
aus ihren unterirdischen Festungen
heraus. Gönnen Sie den braven Leuten
ein paar Atemzüge im Freien, verhin-
dern Sie die Abstimmung —

(St ii vierter Beisitzer: Un-
möglich! Ein Mann, ein Wort! Es muß
abgestimmt werden.

M r. K n o x : Tann tun Sie mir
wenigstens die Liebe und lassen Sie am
Tage vorher alle Anhänger der Deut-
schen Front verhaften, zur Vermeidung
von Pariser Unruhen und zur Förde-
rung des französischen Weltfriedens!
 
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