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Immer lernen

Eine Schule für angehende Bräute,
wie sie in Japan schon länger bestehen,
wurde jetzt auch in New 3)orf eröffnet.
Das mit modernsten Kücheneinrichtun-
gen ausgestattete Institut kann nicht
nur von angehenden Bräuten und ver-
lobten jungen Mädchen besucht werden,
sondern auch von „Vorjahrsbräuten",
die ihreKenntniffe noch vervollkommnen
wollen.

Manche amerikanische „Vorjahrs-
braut", die inzwischen schon geschieden
worden ist, hofjt nun durch die auf diese
Weise oerbesierten Fähigkeiten viel-
leicht das nächste Mal eine besiere Par-
tie zu machen.

Müller: Wat sachste dazu, det Liefet
Jahr wieda Heringsschwärme
in de Deutsche Bucht ufsje-
taucht sind?

Schultze: De Heringe haben de dauern-
den Flottenbewejungen nich
vatragen, da sind se einfach zu
uns jekommen, wo't friedlich

Splitter

Es ist schmerzlich, nur den Heu-
schnupfen und nicht das Rittergut zu

Gemeinnutz verlangt nicht Kehren
vor fremder Tür.

Der größte Magnet hält kein Treib-
holz fest.

Die Macht des Grundbuchs endigt an
den Luftschlösiern.

Der Weinkrug des Erblassers ist der
Tränenkrug des Erben. j. *

Miefkastell

det, läuft eilends über die Straße,

Alfeld (Leine). R. B.: In Nr. 288 der
„Alfelder Zeitung" befindet sich folgende
Anzeige: „Wir sind unter Nr. 670 an das
Fernsprechnetz angcschlossen. Frau Strebe,
Hebcamme, Otto Strebe jr., Dosenoer-
schluß-Betrieb

Ach, ein Fernsprechirrtuin wäre greulich,
Schwebt ein Menschenkind in wehen
Nöten,

Und es kam' — was doch sehr möglich
freilich —

Auf den „Anruf" Otto Strebe eilig —
Um Konservendosen zu verlöten!

Bad Esten. H. E.: Im „Wittlager
Kreisblatt" vom 13. Dezember 1938 be-
ginnt eine Anzeige von Heim. Schobbe,
Bohmte, mit den Worten: „Besonders lei-
stungsfähig bin ich in Rot- und Weiß-
weinen, Kognak und Zigarren." „Schobbe
scheint ein bißchen Rcnommierhengst zu
sein", meinte Biermörder lächelnd; „gewiß
mag er wohl in den angegebenen Weinen
etwas leisten und auch in puncto Kognak
dürfte er bestimmt nicht ganz schlecht sein;
ich möchte jedoch den gewiß nicht zu unter-
schätzenden Schobbe einmal sehen, wenn
ihm 3 .doppelte Bierjungen' ausgebrummt

Berlin. Or. F. A.: Auf einem uns lei-
der ohne jede nähere Angabe zugesandten
Zeitungsausschnitt lesen wir: „Also noch
eine Überraschung im Januar; denn eines
der großartigsten kosmetischen Schauspiele,
die sich dem wissensdurstigen Menschen
zeigen, dürste wohl für immer eine soge-
nannte .Totale Mondfinsternis' bleiben."
— Ganz ohne Frage! Hoffentlich hat
unser allverehrter Professor Archenhold, so
nehmen wir doch an, in kluger Berück-
sichtigung der kosmetischen Art des himm-
lischen Vorganges, die gesamte Mitglieder-
schast der Berliner Friseurinnung, der
Drogisten und der verwandten Berufe zu
einer „Eratis-Vorstellung" zu seinem
Riesensernrohr in Treptow eingeladen.

Eisenach. L. Z.: In Nr. 16 der „Deut-
schen Apotheker-Zeitung" lesen wir den
Bericht über einen Werbetonsilm „Die
deutsche Apotheke, eine Hüterin der Dolks-
gesundheit"; darin heißt es zum Anfang:
„Nachts zwischen 1 und 2 Uhr. Eine junge
Frau, nur mit einem Schultertuch bcklei-

Nczept in der Hand. „Diese hier im
Werbctonfilm dargestellte Frau", meinte
Biermörder, „stellt augenscheinlich eine
noch leichter bekleidete Abart der Manna
Vanna' Maeterlincks dar, die der Dichter
in einem langen Mantel, allerdings auch
ohne jede Unterkleidung, herumlaufcn
läßt." Seiner Gewohnheit gemäß, machte
unser Mitarbeiter gleich einige Berslein
darauf:

Wenn ich eine „Manna" mir wählen sollte
Mit Mantel entweder oder Schultertuch,
Bestimmt ich die letztere nehmen wollte —
Die im Mantel zeigt mir nicht genug.
Hingegen läßt ein Schulterschal
Ganz frei die Beine und das Pedal.

Hannover. C. W.: Im „Hannoverschen
Tageblatt" vom 31. Dezember 1933 befin-
det sich unter der Überschrift „über den
Kronsberg" die Schilderung einer „Fahrt
zu Rad"; darin wird über den Ort Süße-
rode, den einst dort lebenden Förster Sa-
biel und dessen Grabstein im Bockmer Holz
berichtet, der, nach Angabe des Rad-
fahrers, die Inschrift trägt:

„Hier im Wald und auch im Deister
Zog er manchen schönen Heister.

Die Anna winkt ihm freundlich zu,

Zu Hause hat er keine Ruh."

Genannte „Anna", später meistens überall
„die Anna" betitelt, war ein den Jägern
der ganzen Umgegend wohlbekanntes
Weibsbild, das von allen ihren Freunden
in Nicdersachscn und besonders im Umkreis
von Süßerode derartig verehrt und sozu-
sagen in den Himmel gehoben wurde, daß
sich aus ihr wohl später, wenn die Alter-
tumsforscher und Etymologen recht haben
sollten, die „Diana", Göttin der Jagd,
allmählich entwickelte.

Wetzlar. Dr. 91.58.: In Nr. 276 des
„Wetzlarer Anzeigers" lesen wir folgendes

Angebot: „Schellfische, Kabeljau, Filet,
Eoldarsch. H. Schneider, Hauscrgasse." Uns
ist da ein liebes, nettes Berschen aus
einem alten „Kochbuch für höhere Töch-
ter" bekannt:

Der Schellfisch, Dorsch und Eabeljau
Erfrcun des Hauses kluge Frau.

Doch nichts geht über einen Gold-
Arsch, der in Reibbrot schön gerollt.

Mit Buttersauce! Der schmeckt lecker,

Der Höhepunkt ist's der Geschmäcker!

Kassel. B. L.: In der „Kasseler Post"
(Nummer und Datum nicht erkennbar)
lesen wir: „a. Obermöllrich. Treuer Leser
der .Kasseler Post'. Gutsbesitzer August
Pfennig, früher in Lohne ansässig, liest am
1. Januar ohne Unterbrechung die .Kas-
seler Post' bzw. ihre Vorgängerinnen. Wir
beglückwünschen Herrn Pfennig zu diesem
Jubiläum und danken ihm, daß er fünf
Jahrzehnte unserer Zeitung zusammen mit
vielen anderen alten Abonnenten die
Treue gehalten hat."

Aber lieber Kollege und Berichterstatter
aus Obermöllrich,

Das klingt uns doch ein bißchen zu
döllrich!

Hoffentlich konnte doch Herr Pfennig Zeit
finden,

In dringenden Fällen auf ein Weilchen zu
— verschwinden.

Doch mindert das nicht im geringsten den
Ruhm für das Blatt,

Weil die Natur, selbst in Obermöllrich,
zwingende Gesetze hat.

Leipzig. E. K.: In den „Leipziger

Neuesten Nachrichten" vom 29. Dezember
1935 befinden sich unter der Überschrift
„Wohin sind Gnadengesuche zu richten?"
juristische Belehrungen der „Justizpresse-
stellc Leipzig"; zum Schlüsse heißt es:
„Auch Bewährungsfristen werden heute
entsprechend den Richtlinien des Reichs-
justizministers nur noch ausnahmsweise be-
willigt, wenn ganz besondere Umstände
solche gerechtfertigt erscheinen lassen. Bor-
bestrafte haben überhaupt kaum Aussicht
auf eine Bewährungsfrist. Leipziger
Filmsreunden vorstellen." Nanu, das er-
scheint völlig rätselhaft! Sollten sich etwa,
was wir doch unter keinen Umständen
glauben möchten, gerade unter den von
uns hochgeschätzten „Leipziger Filmfrcun-
 
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