PETER PAUL RUBENS.
. N I. .11 .TsSiS»
J^egeistert vön dem Anblicke der erhabensten Werke des verewigten Ru-
bens, unternehme ich es, sein Leben zu schreiben, und fühle ein Holzes
Vergnügen, dass sein Geburtsort mich berechtiget, den von allen Nationen
bewunderten, und, in so vieler Rücksicht, grcessten aller Künstler in der
Reihe der grossen Deutschen aufzustellen.
Es war Zufall, dass sein Vater, Doktor der Rechte, und Rathsherr
zu Antwerpen, wegen der Unruhen seines Vaterlandes, nach Koeln zog,
und Rubens hier *) geboren wurde: aber es war auch Zufall, dass seine
Mutter, nach einem zehnjährigen Aufenthalt, durch den Tod ihres Gatten
genoethiget ward, nach Antwerpen zurückzukehren; und wenn Flandern sich
des Stammortes seiner Eltern, und der Schule seines ersten Unterrichts
rühmt, so wird Deutschland nie der Ehre entsagen, sein Vaterland zu seyn.
Ich bin gereitzt, alle die kleinen Umstsende, die er in seiner Laufbahn
mit andern Künstlern gemein hatte, zu übergehen, und gleich, durch Schil-
derung seiner herrlichsten Kunstwerke, ein Bild von der Groesse seines
Geistes zu entwerfen. Wo so viel ungewöhnliches, so viel einziges, so
viel unerreichtes, und so viel unerreichbares zu erwaehnen ist; warum süllte
ich mich mit dem aufhalten, was sich auf dem gewöhnlichen Wege bey-
nahe eines jeden ausgezeichneten Talentes findet? Wie viele Künstler sind,
von denen man nicht erzaehlt, dass sie in ihren Lehrjahren schnelle Fort-
sehritte in der Kunst machten? dass sie der Stolz ihrer Lehrer waren? dass
sie reiseten, und die grossen Meister, die vor ihnen die Bewunderung der
Welt auf sich zogen, studirten ? Rubens folgte dem Winke seines Genius,
ehe er Lehrer hatte.
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*_) 1J77. am Tage der h. h. Peter und Paul.
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J^egeistert vön dem Anblicke der erhabensten Werke des verewigten Ru-
bens, unternehme ich es, sein Leben zu schreiben, und fühle ein Holzes
Vergnügen, dass sein Geburtsort mich berechtiget, den von allen Nationen
bewunderten, und, in so vieler Rücksicht, grcessten aller Künstler in der
Reihe der grossen Deutschen aufzustellen.
Es war Zufall, dass sein Vater, Doktor der Rechte, und Rathsherr
zu Antwerpen, wegen der Unruhen seines Vaterlandes, nach Koeln zog,
und Rubens hier *) geboren wurde: aber es war auch Zufall, dass seine
Mutter, nach einem zehnjährigen Aufenthalt, durch den Tod ihres Gatten
genoethiget ward, nach Antwerpen zurückzukehren; und wenn Flandern sich
des Stammortes seiner Eltern, und der Schule seines ersten Unterrichts
rühmt, so wird Deutschland nie der Ehre entsagen, sein Vaterland zu seyn.
Ich bin gereitzt, alle die kleinen Umstsende, die er in seiner Laufbahn
mit andern Künstlern gemein hatte, zu übergehen, und gleich, durch Schil-
derung seiner herrlichsten Kunstwerke, ein Bild von der Groesse seines
Geistes zu entwerfen. Wo so viel ungewöhnliches, so viel einziges, so
viel unerreichtes, und so viel unerreichbares zu erwaehnen ist; warum süllte
ich mich mit dem aufhalten, was sich auf dem gewöhnlichen Wege bey-
nahe eines jeden ausgezeichneten Talentes findet? Wie viele Künstler sind,
von denen man nicht erzaehlt, dass sie in ihren Lehrjahren schnelle Fort-
sehritte in der Kunst machten? dass sie der Stolz ihrer Lehrer waren? dass
sie reiseten, und die grossen Meister, die vor ihnen die Bewunderung der
Welt auf sich zogen, studirten ? Rubens folgte dem Winke seines Genius,
ehe er Lehrer hatte.
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*_) 1J77. am Tage der h. h. Peter und Paul.
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