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Knackfuß, Hermann; Rembrandt
Rembrandt — Künstler-Monographien, Band 3: Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.61324#0117
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ſtätte. Die beiden ſind auf der einſamen Höhe des von Wolken umzogenen
Berges angelangt. Abraham hat das Feuerbecken zu Boden geſetzt und hat ſich
nach ſeinem Knaben gewendet. Der aber ſteht erſtaunt und hält das Holzbündel,
das er von der Schulter genommen hat, noch unſchlüſſig vor ſich; ſeine Augen
ſuchen fragend nach dem Opfertier, das unter dem breiten Schächtmeſſer, das
der Vater am Gürtel trägt, verbluten ſoll; ſein kindlicher Verſtand kann nicht
faſſen, was der Vater mit einem Geſicht, deſſen Züge gewaltſam in Ruhe ge-
halten werden, und mit aufwärts deutender Hand ihm ſagt: daß Gott ſich ſchon
das Opferlamm erſehen habe. Wie die erſte Niederſchrift einer Eingebung, in
wunderbar lebendigen, faſt ſkizzenhaften Strichen, erſcheint eine Radierung, die
mit ergreifender Empfindung ſchildert, wie die Leiche Chriſti zu Grabe getragen

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