Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Knackfuß, Hermann
Dürer — Künstler-Monographien, Band 5: Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1927

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61322#0132
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kaltnadelverfahren


Abb. 117. Kaiser Maximilian. Ölgemälde von ISIS. In der Gemäldegalerie zu Wien
Aufnahme I. Löwy, Wien lZu Seite 116)

gestattete, auf die vervielfältigende Platte zu bringen. Schon früher, etwa seit
dem Jahre 1510, angestellte Versuche mit der sogenannten kalten Nadel, einem
spitzigen, ganz feine Linien in das Kupfer einreißenden Instrument, hatten zu
keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Das Hauptblatt dieser Gattung ist „Der
heilige Hieronymus mit dem Weidenbaum", von 1512. Nur sehr wenige aller-
erste Abdrücke geben einen Begriff davon, welchen außerordentlichen malerischen
Reiz Dürer hier, mit der scharfen Nadel wie mit einer unendlich feinen Feder
zeichnend, erstrebt und erreicht hat. In diesen ersten Abdrücken kommt die wun-
dervolle Stimmung ganz zur Geltung, die Stimmung der tiefsten Einsamkeit,
der Abgeschlossenheit von der Außenwelt, von der großen Stadt, die ein Blick
durch die schmale Felsenspalte in weiter Ferne ahnen läßt, des Alleinseins mit

111
 
Annotationen