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Koch, Alexander [Hrsg.]; Fuchs, Georg [Hrsg.]
Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] — Darmstadt, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0033

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3o

Die Entstehung der Künstler-Kolonie.

Lande den Bestrebungen des Grossherzogs
bereits Verständnis entgegenbrachte und
bereit war, sie thatkräftig zu fördern.

Von nun ab stand das Schaffen der
Kolonie im Zeichen der Ausstellungs-Vor-
bereitungen. Das Gebiet eines ehemaligen
Parkes auf der Mathilden-Höhe, die sich in
anmutigster Lage im Nord-Osten der Stadt
erhebt, war ausersehen zur Verwirklichung
des ersten grösseren Planes. Hier sollten
sich zunächst die Künstler selbst um das
Ernst-Ludwigs-Haus herum ihre eigenen
Wohnhäuser errichten, die dann, das war
schon in der zuvor angeführten Denkschrift
als wesentlicher Faktor dargelegt, mit der
ganzen Einrichtung bis in's Kleinste als
Haupt-Ausstellungs-Objekt dienen sollten.
Von der Kabinets-Kasse wurde ihnen hierfür
eine Ermässigung des Grundpreises und eine
Stundung des Kauf-Schillings gewährt. Diese
vollständig vom Dach bis in den Keller ein-
gerichteten Wohnhäuser der Kolonie-Mit-
glieder bildeten mit dem Ernst-Ludwigs-
Hause, das der Grossherzog seinen Künstlern

erbaute und das in seinen 8 Ateliers Raum
für Kollektiv-Ausstellungen kunstgewerb-
licher Art bot, den Kern der Ausstellung
Hierzu kamen dann zwei Häuser, welche
der Möbelfabrikant Gluckert errichten Hess
ein weiteres des Privatiers Georg Keller
und das Haus des Sekretärs der Kolonie
In einem an das Handwerk und die Industrie
des Landes gerichteten »Berichte« wies man
sodann nachdrücklich auf die wirtschaftliche
Bedeutung des Unternehmens hin. Ferner
wurden auf Grund der von den Garantie-
Zeichnern eröffneten Kredite die nur für
die Dauer der Ausstellung selbst bleibenden
Bauten errichtet: Umzäunung und Portal,
Restaurants, ein Theater, Katalog-, Post-
karten- und Blumen-Kiosk, und ein Gebäude
für »Flächen-Kunst«, ferner Garten- und Be-
leuchtungs-Anlagen. Alles dies sollte künst-
lerisch-eigenartig durchgebildet werden und
sich zu einem Ganzen zusammenschliessen,
zu einem vielgestaltigen Ganzen, das als ein
Markstein den Wende-Punkt unserer neuen
Kultur - Entwickelung bezeichnen könnte.

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