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Köhler, Franz Heinrich; Köhler, Franz Heinrich [Hrsg.]; Köhler, Franz Heinrich [Mitarb.]; Piranesi, Giovanni Battista [Bearb.]
Malerische Wanderungen durch die Alterthümer in Rom und der Campagna: nach den Schilderungen von Adler, Bonstetten, Fr. Brun, Bruton, Kephalides, Kotzebue, Matthisson, Chr. Müller, Neigebaur, E. v. d. Recke, Sachse, Sickler u.A. (Theil 1): Mit 36 Ansichten nach den Zeichnungen von G. Piranesi u. e. Plane — Leipzig: Selbstverl. des Hrsg., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.67245#0063
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seine Construktion nicht mit Vitruvs Bauregeln überein-
stimmend gefunden wird, nach welchen ein Portikus nö-
thig ist, der ihm mangelt, dessen Bauart uns gleichwohl,
recht anspricht, wenn sie auch schon aus den Zeiten des
Verfalls der Künste herrühren mag. Er ist rund, hat
acht Nischen und wird inwendig von oben herab durch
eine runde Oeffnung, wie das Pantheon, erhellt. — Wahr-
scheinlich gehörte er einst einer Familie Tossia, was
auch wohl die vernünftigste Etymologie des Namens seyn
wird. — Doch wir müssen uns, obwohl höchst ungern
von dir trennen, schönes Tivoli, denn noch viel wartet
unsrer in Rom. Im Vorbeifahren werfen wir noch durch
das hohe Thor einen Blick in die moderne viUa (V Este,
die das Schicksal ihrer antiken Schwestern theilt. We-
der der prachtvolle Pallast mit seinen Malereien, noch
die herrlichen Gartenanlagen und manche Kunstschätze,
verbunden mit einer reizenden Lage, vermochten sie vor
der jetzigen Verlassenheit zu schützen. Sie zerfällt in
Trümmer, nur von ihren eigenen, durch erstaunliche
Höhe berühmten Cypressen betrauert.
Auf dem kürzestem Wege der uns wiederum bei
dem Plautiusischen Grabmahl und ponle Lucano vorüber-
führt, eilen wir zur Stadt zurück, passiren 4 M. von
derselben über den
26. Ponte Mammolo
zum letztenmal den Anio, und halten bald am Thore
St. Lorenzo. —

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