50
( die Coeha fiel gegen 3 Uhr), würden Lichter daselbst
nicht nöthig gewesen seyn, wenn sie in ihren Gemächern
Fenster gehabt hätten.
In solchen Gebäuden, wie der Palast des Titus ist,
wo man sowohl in Hinsicht auf Malerei, als auf Bild-
hauerei so vielen Schmuck angewendet, sollte man frei-
lich denken, dass davon viel hätte verloren gehen müs-
sen, wenn er nicht anders als bei Lampenbeleuchtung ge-
sehen worden wäre. Indessen ist est im Betreff der Bild-
hauerei ausgemacht, dass die Trefflichkeit derselben nicht
besser erkannt zu werden vermag, als wenn man deren
Werke bei Licht besieht. Auf diese Weise treten alle
Muskelansätze und andere zarte Unebenheiten auf der
Oberfläche der Haut, ungleich bestimmter in Licht und
Schatten auf dem weissen Marmor hervor, als wenn man
sie am Tage erblickt. Von den herrlichen Mustern der
Bildhauerei, die sich in den Bädern des Titus befanden,
werde hier nur die berühmte Gruppe des Laocoon ge-
nannt, welche 1 506 ausgegraben ward. Ungeachtet der
Tiefe des Schüttbodens, der sich bis zu dem Dache des
Gebäudes empor angehäuft hat, und zu Gärten dient, giebt
es an den Decken und Wänden desselben Ueberbleibsel
antiker Malereien, die man vortrefflich nennen kann. Sie
bestehen grösstentheils aus Arabesken mit kleinen Figu-
ren von Vögeln und anderen Thieren, unter denen man
sehr deutlich grüne Papageien bemerkt, doch finden sich
auch noch einige grössere Gemälde; der Grund von allen
ist ein dunkles Roth. — Wie schon erwähnt, nehmen
die Ruinen einen sehr grossen Raum ein; in einem der
( die Coeha fiel gegen 3 Uhr), würden Lichter daselbst
nicht nöthig gewesen seyn, wenn sie in ihren Gemächern
Fenster gehabt hätten.
In solchen Gebäuden, wie der Palast des Titus ist,
wo man sowohl in Hinsicht auf Malerei, als auf Bild-
hauerei so vielen Schmuck angewendet, sollte man frei-
lich denken, dass davon viel hätte verloren gehen müs-
sen, wenn er nicht anders als bei Lampenbeleuchtung ge-
sehen worden wäre. Indessen ist est im Betreff der Bild-
hauerei ausgemacht, dass die Trefflichkeit derselben nicht
besser erkannt zu werden vermag, als wenn man deren
Werke bei Licht besieht. Auf diese Weise treten alle
Muskelansätze und andere zarte Unebenheiten auf der
Oberfläche der Haut, ungleich bestimmter in Licht und
Schatten auf dem weissen Marmor hervor, als wenn man
sie am Tage erblickt. Von den herrlichen Mustern der
Bildhauerei, die sich in den Bädern des Titus befanden,
werde hier nur die berühmte Gruppe des Laocoon ge-
nannt, welche 1 506 ausgegraben ward. Ungeachtet der
Tiefe des Schüttbodens, der sich bis zu dem Dache des
Gebäudes empor angehäuft hat, und zu Gärten dient, giebt
es an den Decken und Wänden desselben Ueberbleibsel
antiker Malereien, die man vortrefflich nennen kann. Sie
bestehen grösstentheils aus Arabesken mit kleinen Figu-
ren von Vögeln und anderen Thieren, unter denen man
sehr deutlich grüne Papageien bemerkt, doch finden sich
auch noch einige grössere Gemälde; der Grund von allen
ist ein dunkles Roth. — Wie schon erwähnt, nehmen
die Ruinen einen sehr grossen Raum ein; in einem der