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71. Der Tempel des Jupiter Rediculus
soll in dieser Gegend unweit des Cirkus des Caracalla ge-
standen haben, der zum Andenken an den Abzug der
Hannibal’schen Armee errichtet ward, die hier durch
Wetterzeichen geschreckt, den Rückzug antrat. Jetzt
befindet sich das abgebildete Gebäude in dieser Ge-
gend, welches der Tempel des lächerlichen Gottes (dio
ridicolo) genannt wird, und weiter nichts als ein altes,
noch ziemlich wohl erhaltenes Grab ist. Die folgende
Abbildung, welche ebenfalls ein
72. Altes Grab an der Appischen Strasse
und zwar das der Scipionen darstellt, zeigt eine sehr
romantische Parthie ; es ist die bei einem Garten befindliche
Wohnung eines Winzers, wie die aufgeschichteten Wein-
fässer andeuten. Viele solcher Denkmale haben nehm-
lich das Schicksal erfahren, in den Bezirk anmuthiger
Weingärten aufgenommen worden zu seyn, deren Be-
wohner die kühlen Todtenwohnungen zu Kellern be-
nutzen. Bei solchen Gelegenheiten wird noch oft eine
interessante Entdeckung, durch Auffindung von Inschrif-
ten gemacht, wie diess z. B. im Jahre 1780 der Fall war,
wo an der abgebildeten Stelle, welche sich zur Linken
der Appischen Strasse, unweit des Thores von S. Seba-
stiano befindet, das Grabmal der Scipionen auf-
gefunden wurde. Bei dieser Entdeckung konnte auch
nicht, wie diess bei ähnlichen Ereignissen fast stets der
Fall war, ein Zweifel obwalten, dass es das Wahre sey,
71. Der Tempel des Jupiter Rediculus
soll in dieser Gegend unweit des Cirkus des Caracalla ge-
standen haben, der zum Andenken an den Abzug der
Hannibal’schen Armee errichtet ward, die hier durch
Wetterzeichen geschreckt, den Rückzug antrat. Jetzt
befindet sich das abgebildete Gebäude in dieser Ge-
gend, welches der Tempel des lächerlichen Gottes (dio
ridicolo) genannt wird, und weiter nichts als ein altes,
noch ziemlich wohl erhaltenes Grab ist. Die folgende
Abbildung, welche ebenfalls ein
72. Altes Grab an der Appischen Strasse
und zwar das der Scipionen darstellt, zeigt eine sehr
romantische Parthie ; es ist die bei einem Garten befindliche
Wohnung eines Winzers, wie die aufgeschichteten Wein-
fässer andeuten. Viele solcher Denkmale haben nehm-
lich das Schicksal erfahren, in den Bezirk anmuthiger
Weingärten aufgenommen worden zu seyn, deren Be-
wohner die kühlen Todtenwohnungen zu Kellern be-
nutzen. Bei solchen Gelegenheiten wird noch oft eine
interessante Entdeckung, durch Auffindung von Inschrif-
ten gemacht, wie diess z. B. im Jahre 1780 der Fall war,
wo an der abgebildeten Stelle, welche sich zur Linken
der Appischen Strasse, unweit des Thores von S. Seba-
stiano befindet, das Grabmal der Scipionen auf-
gefunden wurde. Bei dieser Entdeckung konnte auch
nicht, wie diess bei ähnlichen Ereignissen fast stets der
Fall war, ein Zweifel obwalten, dass es das Wahre sey,