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Campagna di Roma.
,, Welch ein Zauber fesselt an euch ihr leeren Gefilde
Mir entzückend den Blick ? Jetzo verödetes Land,
Was gewesen die blühendste Flur sonst; kümmerlich schleichen
Einzelne Menschen nunmehr, da in der giftigen Luft;
Haide, entblösst von Gebüschen und Bäumen, versengt durch die
Sonne,
Doch was Du giebt selbst reizendste Gegend mir nicht.
Hier und da nur noch sieht, einzelne Trümmer der Wand’rer
Von den mehrsten sind selber die Spuren verwischt.
L. v. B.
Die Campagna von Rom, unter einem milden herr-
lichen Himmelsstriche, reich an Bewässerung durch Seen,
Flüsse und Bäche, fruchtbar durch einen trefflichen Bo-
den, von Hügeln und Bergen durchschnitten und unter-
brochen, am Meeresufer zu Handel und Schifffahrt hinge-
breitet, war einst ein blühendes Paradies voll Leben,
Fülle, Reichthum und Thätigkeit, wo Stadt an Stadt sich
drängte. Jetzt aber liegt sie da , als stille offne Gruft für
die, welche es wagen, im Sommer und Herbst da blei-
bend zu wohnen, denn aus der schönen Erde steigen Fie-
berschauer und Pestdünste. Jene gute Zeit der Campagna
fällt weit zurück in die Epoche der ersten römischen
Kriege, mit den zahlreichen Städten Latiums, die be-
zwungen und zum Theil von der Räuberschaar zerstört
wurden. Dadurch verlor die Campagna die nützlichen
ackerbauenden Hände, denn die Einwohner, die nicht in
den Schlachten umkainen, wurden als Sklaven nach
Rom geschleppt. Schon 4 Jahrhunderte, nach Gründung
der Stadt, herrschten Elend, Armuth, Krankheit und Tod
Campagna di Roma.
,, Welch ein Zauber fesselt an euch ihr leeren Gefilde
Mir entzückend den Blick ? Jetzo verödetes Land,
Was gewesen die blühendste Flur sonst; kümmerlich schleichen
Einzelne Menschen nunmehr, da in der giftigen Luft;
Haide, entblösst von Gebüschen und Bäumen, versengt durch die
Sonne,
Doch was Du giebt selbst reizendste Gegend mir nicht.
Hier und da nur noch sieht, einzelne Trümmer der Wand’rer
Von den mehrsten sind selber die Spuren verwischt.
L. v. B.
Die Campagna von Rom, unter einem milden herr-
lichen Himmelsstriche, reich an Bewässerung durch Seen,
Flüsse und Bäche, fruchtbar durch einen trefflichen Bo-
den, von Hügeln und Bergen durchschnitten und unter-
brochen, am Meeresufer zu Handel und Schifffahrt hinge-
breitet, war einst ein blühendes Paradies voll Leben,
Fülle, Reichthum und Thätigkeit, wo Stadt an Stadt sich
drängte. Jetzt aber liegt sie da , als stille offne Gruft für
die, welche es wagen, im Sommer und Herbst da blei-
bend zu wohnen, denn aus der schönen Erde steigen Fie-
berschauer und Pestdünste. Jene gute Zeit der Campagna
fällt weit zurück in die Epoche der ersten römischen
Kriege, mit den zahlreichen Städten Latiums, die be-
zwungen und zum Theil von der Räuberschaar zerstört
wurden. Dadurch verlor die Campagna die nützlichen
ackerbauenden Hände, denn die Einwohner, die nicht in
den Schlachten umkainen, wurden als Sklaven nach
Rom geschleppt. Schon 4 Jahrhunderte, nach Gründung
der Stadt, herrschten Elend, Armuth, Krankheit und Tod