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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1857 (Nr. 143-153)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1523#0032
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denden Dombau-Derein berathen wurde. Es zeigte fich hier so recht, daß
Woite Thaten sein können: die auf Seite 115—117 mitgetheilte Rede un-
sereS VersasserS bildete damalS den Wendepunct in der Debatle; die Ver-
sammlung, welche im Begriffe stand. badernd auS einander zn satiren, ward
burch bie begeisterte Ansprache zusammengehalten, und daS Dombau-Vereins-
Statut umschlang sie foctan zu sreudigem Zusammenwirken. — Etwas lose
ist der Zusammenhang des auf den 'nun folgendcn Blättern mitgetheilten
Briefes eineS in London, zusolze dec Ereignisse des JahreS 1848 fich aufhal-
tenden Epilirten mit der Lireraiur deS kölnec DomeS; täuschen wir unö nicht,
so wird er indeß dadurch vermittelt. daß der nicht genannte Echrciber des
Briefes bei der Gründung deS Dombau-Vereins auf daS eisrigste miiwirkte,
angespornt durch das Gefühl, welchcS auch den Erundton seineS SchreibenS
bildet — das Gefühl für die Größs unseres deutschsn VarerlandeS. Jeden-
fallS ist der Brief geeignet, unser lebhastes Jnteresse in Anspruch zu nehmen,
und zwar um so mehr, als er Veranlassung zu den auf S. 121 mngetheilten,
so beherzigenSwerthen Worten gab, welche unverkennbar auü dem Munde eines
ManneS gefloffen find. dessen hoher Begabung und edlem Streben aucti die-
jenigen ihre bewundernde Anerkennung niemais versagen werden, welche aus
der von ihm zulctzt eingeschlagenen politischen Bahn nicht folgen zu könnm
glaubten.

Jn einer ferneren Anlage motivirt Herr Blömer „einen Wunsch und
eine Bitte". Der Wunsch gcht dahin, daß die in fast wunderbarer Weise zu
unS hcrüber geretteten Originalrisse bes kölner Domes recht bald, wie es die
Schenkgeber gcwollt, zur öfsentlichen AuSstellung an einem geeigneten Orte
im Jnnern deS DomeS gelangcn möchten, die Bilie: ,daß der Wille des
McisterS, wie er in dieseu Originalrifsen vorliegt, und wie cr übrrdieS an
dem südlichen Thurme biS auf eine Höhe von 189, an dem nördlichen biS
aus eine Höhe von 27 Fuß römischen MaßeS vor 3N0 Jahren bereitS ver-
wirklicht worden, auch bei der jctzigen Fortsetzung der Thurmbauten seine
volle Gcltung bchaltc, daß im Besonderen davon abgestanden werde, den
nördlichen Thurmbau jetzt in andecen constructiven Verhältnissen fortzusetzsn,
alS er ursprünglich begründet und begonnen wurde'. Die .Bitte' scheint
thatsächlich erlebigt zu sein, und zwar nicht im Sinne deS BittstellcrS, so
viele und so gewichtige Slimmen fich auch in demselben Sinne haben oec-
nehmen lassen. Wir sehen unS daher um so wcniger veranlaßt, hier auf die
Erörterung der belrestenden Fragc nähec einzugehen, vcrweisen vielmehr lediglich
auf die eben so klace als ruhigc Auseinandersetzung unseres Verfaffers uno dic
von ihm angczogcnen Autoritäten. — Dcn Schluß deS Werkchens bilden die
Worte, welche der erhabenc Protectoc des Dombaues bei der Gcundsteinlc-
gung zum Aufbau dcs südlichen Seitcnpoctales am 4. Scptembec 1842 ge-
sprochen hat, eine wahrhast königliche Reds, entsprcchend der Bedeuiung deS
feierlichen ActeS, welcher die Veranlassung dazu bot.

Wenn wic im Vorstchenden uns nur beifällig über die Schrist des
Herrn Blömer geäußert habcn, so möge daraus nicht etwa auf ein Einver-
ständniß in Bczug auf alleS in dersclben zur Sprache Gebrachte gcschloffen
werden. Wir wolltcn den wohlthuenden Eindruck, welchen das Ganze nach
Jnhalt und Form macht, durch kcinerlei Polemik beeinträchtigen; es konnte
davon aber auch um so füglicher Abstand genommen wcroen, als das Für
und Wider der Differenzpuncte, von welchen wir beispielsiveise die Fcage
über die Einheiilichkeit des Domplanes hervorhcben, bereiis inehrfach zür
öffentlichen Discussson gekommen ist.

Die mittelalterlichen Raudenkmäler Nirderfachfens,

herausgegebcn von dcm Architckren- und Jngcnicur-Verein fnr daS

Kvnigreich Hamiover. Hannover, bci Rümpler, 1857.

Das zwcite Heft der vorstehend bezcichneten Sammlung ist ss cben er-
schienen, und enthält dasselbe Daistellungen der Siiftskirche zu Königslutter,
der Klosterkirchen zu FredelSloh und Riechenbera und der Kirche zu NikolauS-
berg bci Göttingcn, auf acht Tafeln mit beglcitendem Tcxte, worin die Ge-
schichte und die Beschreibung dec betrestende'n Bauten aegeben ist. Obgleich
die Zeichnungen, namentlich was die Pcäcisirunq und die Charakteristik des
Deiails betrifft, MancheS zü wünschen übrig lassen, so kann man doch daS
Unternehmen im Ganzen nur freudig begrüßen uud eiue rasche Förderung
desselben wünschen. ^Die Architekten Nievsrsachsens haben hiec cin Beispiel
aegeben, welches hostentlich unter ihren Bsrufsgenoffen im übiigen Deutsch-
land den Weileifer wecki. Nur auf diesem Wegs wird es mvglich, den noch
immer, irotz aller Zerstörungen und Vernachiassigungen, so 'reichen Monu-
mentenschatz unftres Vaterländes anS Licht zu stellen und eine zuverlässige
Grundlage zu einer Geschichte ftiner Baukunst zu gewinnen. Besonders wich-
tig ist cs, daß Architckten vom Fache Hand anlegen, da alle Dilettantcn-
Arbeit durchweg in technischer Beziehung nicht crschöpfend ist, und ersteren
überdies bci itzcen Hülssmitteln und ihrcr praklischcn Eifahruna besondere
Voriheile zur Seitc stehen. ES ist aber cin doppeltes Gewicht auf die
Constatirung und wistenschaftliche Beleuchtung der noch vorhandenen Kunst-
bauwecle zu legen, in so ftrn dadurch zugleich auf die Erhaltuug dersel-
ben httiIewirkt wird. Zu unftrer Frcude ist in dem vorliegsnden Heste auch
dieftr le'tztere Gesichtspunct nicht unbeachtet geblieben, und wir wollen hofftn,
daß „das gute Wort eincn guren Ori' findet. Mit der bloßen Cultur der
.Wissenschäst', woraus so vielfach gepocht wird, tst cs nicht gethan; eine
Nation kann darüber bettclarm an allem Gcoßen und Schönen bleiben, ja,
werden. Die Vorzcit war nicht reich an Büchern, um so reicher aber an
Thaten!

Die bis jetzt von dem hannoverschen Architektcn-Verein bchandelten
Monumentc gehören der Pcriode an, in welchcr dcr Bafiliken-Typus — im
engeren Sinne des Worteü — noch entschieden vvrwaltet, Weniger glänzend,
alS die spätcren Bauwcrke des durchgebildeleu romanischen oder gar gothi-
schen StylS, wie sse namentlich unser Rheinland aufzuweiftn hat, sind sie
darum docy nicht minder bedeutungSvoll; ruhmreiche vaterländische Ecinnerun-
gen knüpfen fich überdies daran, deren Ausfrischung hoffentlich etwaS dazu
deiträgt, daS Nationalgefühl erstarken zu machen und in die verschiedenen

deutschen Stämme immer mehr dasBewupiftin ihreS hohen gcmeinsamen
Berufes ziirückzuführen. — Das früher von mir besprochene große Puttrich'sche
Werk*> ssnoei in bcm vorliegenden cine willkommene Ergänzung: mögs auch
daS wenigec Augenfällige nichl unberückfichtigt bleiben und das Mangelhafte
in dec AuSführung der ourchweg zu skizzenhaft behandelten Zeichnungen all-
mählich verschwinden!

A. ReichenSperger.

S. meine Verm. Schristen über christl. Kunst, p. 215 u. ff.

Bei H. 8. Brönner in Frankfurt a. M. ist so eben erschienen und in
allen Buchhandlungen (in Köln bei M. DuMont-Schau b erg) zu haben:

Die Legerrde

von den heiligen drei Rönigen.

Zum Besten des köluer Dombaues

nach einer alten Handschrift herausgegeb cn

von

Karl Simroök.

Mit Bildern in Holzschnittcn.

8. geh. 10 Sgr.

Bei Joh. Dav. Sauerländer in Frankfurt a. M.ff sind folgende
Dichtungen erschiencn und in allen Buchhandlungen zu haben:

Sandkörnlein

zum

Besten des kölner Dombanes

von

Moritz, Grafen von Bentheim-Tecklenburg.

I8'13.

33l> Seiten, gr. 8. br. 1 Thlr. 20 Sgr.

Jn F. C. Eisen's Königl. Hof-Buch- und Kunsthanvlung in Köln
(Friedrich-Wrlhelmstraße Nr. 2— und Domhof Nr. 13—) finv neu erschienen
und zu haben, so wie durch alle Buchhanviungen zu bcziehen:

Neueste Veschreibung

deS

Domes z« Kölu,

mit Bcnutzttng d-?r Queilenwerke nnd des Archivs des Central-
Dombau-Vereins, so tvie nach eigener Anschauung zusammen-
gestelit von F. C. Eisen.

Zweite vermehrte Austage. Geh. Preis 12 Sgr.

Nouvelle 1)686riplioii

cke Is

f.ltlltzlli'Llv fle E vIOUIK

it'ttsti-es les souross liistorisstios 6t los grellives llv I'assooitttion
«ontrnlo pour I'kklilic-ition c!u tompio. uiusi guo ä'njirffs les
odsorviltions i'gutour. b'. 6. Lisbli.

Drmluctioo ksito ä'aprös la 2ms «'ltttion sllemsocle. ssr. lttix I 1>. 50 6sitt.

Die Kölnische Zeiiung vom lst. Juli,^er Kölnische Anzciger vom g. Julr
so wie ras Düffelrorfec Journa! vom 19. Sextember v. I., cnthalten em-
pfehlende Beurtheilungen ver ersten Anslage dieses bel Befichtigung des kölner
Domes mientbehrlichen Führers.

Bei Georg Neimer in Berlin erschien so eben und ist in allen Buch-
hcmdlungen zu haben:

Zm Literatur

deS

Kölner Domes.

Von

Frie-rich Blömer.

Preis broch. 20 Sgr.

Verantwortlichec Herausgeber: Z. I. NelleS in Köln.
CommisfionS-Verlag des Verlegers der Köln. Ztg.: Jos. DuMont in KölN-
Druck von M. DuMont-Schauberg in Köln.
 
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